Bezahlbare Wohnungen fĂŒr Auszubildende und junge Erwachsene

Ein Absatz aus der HNA-Meldung vom 25.10. 2025 böte einige Ansätze für journalistische Recherche, Einordnung und Prüfung.
Am Beispiel Holzhäuser Straße soll das gezeigt werden:
"Wohnraum in der Altstadt schaffen"
Die Stadt besitzt bereits mehrere leerstehende Häuser mit Wohnraum in der Altstadt. Diese Wohnungen stehen weiterhin leer:
Ehemalige Löwenapotheke – sie wurde für die Teilnehmer des "Summer of Pioneers" hergerichtet und scheinen jetzt leer zu stehen.
Salzgasse: Das Wohnhaus auf der ehemaligen Murhardtschen Hofanlage steht leer. Es war bewohnt, bis der Altstadtkindergarten gebaut wurde.
In der Pfarrstraße wurden die beiden schmalen Häuser bereits soweit ausgeräumt, dass danach mit der Innensanierung fortgefahren werden konnte. Dafür hatte die Stadt auch Mittel aus dem
Finanzierungsprogramm Jessica aufgenommen. Seit Jahren Stillstand.
"für Auszubildende und junge Erwachsene"
Mit dieser Begründung wurde in der Untergasse schon das Gebäude der ehemaligen Schlachterei gekauft. Seitdem hört man von dem Projekt nichts mehr. Die Begründung galt nur für den Augenblick, damit die Stadtverordneten zustimmen. Seitdem Stillstand.
"vier bis fünf WG-taugliche Wohnungen"
Wann sind die Wohnungen WG-tauglich? Wodurch unterscheiden sie sich von üblichen Wohnungen? Das ist nur ein Schlagwort, mit dem ein positiver Eindruck erweckt werden soll.
"Büro-oder Gewerbeflächen"
In der Altstadt gibt es zahlreiche leerstehende Flächen im Erdgeschoss, die als Büro oder als Gewerbeflächen genutzt werden könnten. Es gibt bereits ein Überangebot an Leerstand für Büro oder Gewerbeflächen. In einem großen Laden hatte die "Zukunftsoptimistin" bunte Streifen auf die Scheiben geklebt. Der Optimismus hat den Leerstand nicht beseitigt, der Laden steht seit vielen Jahren leer.
Selbst der großen Raum am Marktplatz, der den Raumstipendiaten zur Verfügung angeboten worden war, blieb trotz bester Lage leer.
"in den nächsten drei bis vier Jahren"
Die Mitarbeiter des Bauhofs sollen die Wohnungen sanieren, wenn nicht genug andere Arbeiten für sie vorhanden sind. Dann wird das wohl nicht mit den vier Jahren, denn schon jetzt kommen die Mitarbeiter mt ihren normalen Arbeiten nicht hinterher. Es würde eine ewige Baustelle werden. Bei einem Auftrag an einen Handwerksbetrieb würde das in überschaubarer Zeit fertiggestellt werden. Ein Handwerksbetrieb würde Gewährleistung sichern. Von den Ausgaben für den Handwerksbetrieb würden wieder Gewerbesteuern an die Stadt zurück fließen.
"2026 bis 2029 sollten jeweils 50.000 Euro"
Das würde für vier Jahre jeweils 50.000 Euro, also 200.000 Euro betragen. Als Erstes soll nach den Angaben die Fassade gemacht werden. Was wird dann noch für die Wohnungen übrig bleiben? Zum Vergleich: Die ehemalige Engelapotheke mit vier Stockwerken hat rund 4 Millionen Euro gekostet, also je Stockwerk eine Million. Selbst wenn man nur die Hälfte davon je Stockwerk in der Holzäuserstraße rechnen würde, wären es Kosten von 500.000 Euro. Dem stehen 50.000 Euro gegenüber, die angeblich im Haushalt eingeplant seien.
