HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Altreifen-Pyrolyse und Algenzucht

Pyrolyse und Algenzucht PlanDie HNA schreibt vom grünen Licht für die Altreifen-Pyrolyse und die Algenzucht, die der Zentralausschuss der Regionalversammlung gegeben hätte. Das klingt so, als hätte sich das Gremium am 10. 6. 2013 zur Altreifen-Pyrolyse und zur Algenzucht geäußert. Das ist nicht der Fall. Es ist lediglich beschlossen worden, abweichend vom gültigen Regionalplan die Fläche der ehemalige Schießanlage an der Kaserne für gewerbliche Nutzung frei zu geben.

Der Magistrat hat diesen Abweichungsantrag am 29. 4. 2013 bei der Regionalversammlung gestellt und ihn mit der der Altreifen-Pyrolyse und der Algenzucht begründet. Der Zentralasuschuss bezieht sich auf die Darstellung im Schreiben des Magistrats.

Ein solcher Antrag ist von den Stadtverordneten nicht beschlossen worden und wohl auch nicht vom Magistrat. Der Beschluss greift damit widerrechtlich in die Planungshoheit der Kommiune ein. Die Stadtverordneten haben von dieser Planungsänderung durch die Presse erfahren.

Im Bescheid des Regierungspräsidenten befindet sich der folgende Hinweis:

2. Da an die Abweichungsfläche ein im RPN als Vorranggebiet für Natur und Landschaft ausgewiesenes FFH-Gebiet westlich unmittelbar angrenzt, ist sicher zu stellen, dass dieses Schutzgebiet nicht durch Immissionen beeinträchtigt oder geschädigt wird. Dementsprechend sollte geprüft werden, ob die beabsichtigte Nutzung für eine Algenzucht nicht auch in einem Gewerbegebiet zulässig wäre und auf die bislang vorgesehene Ausweisung als Industriegebiet verzichtet werden kann.

Homberg hat ein Überangebot an Gewerbeflächen, der Hinweis ist deshalb sehr berechtigt. Die Schießanlage ist eingewachsen und gilt als Wald. Sollte sie als Gewerbefläche genutzt werden, müsste eine Ausgleichsfläche gefunden werden.

Hochtechnologiepark
In der Begründung des Bescheids heißt es:

Zur Nutzung dieser Technologie und damit zur Optimierung der energetischen Verwertungskette ist auf der unmittelbar angrenzenden Schießanlage die Ansiedlung einer Algenzucht geplant. Diese wird als eine sinnvolle Ergänzung angestrebt, um die bei der Pyrolyse entstehende Abwärme sowie das in der benachbarten Biogasanlage anfallende CO2 sinnvoll nutzen zu können. Eine so abgestimmte Kombination von sich synergetisch ergänzenden Umwelttechnologien wäre ein wichtiger Baustein zur Errichtung eines Hochtechnologieparkes, der die alternative Gewinnung von Energien in einer Kreislaufwirtschaft anstrebt.

Diese Beschreibung kann nur aus dem Antrag des Magistrats übernommen worden sein. Hätte sich der Zentralausschuss nur ein wenig über Altreifenpyrolyse kundig gemacht oder die technischen Zusammenhänge verstanden, hätte er nicht eine solche Aussage machen können, die durch die Fachwelt nicht bestätigt wird.

Selbst auf der Homepage der Stadt findet sich die ehemalige Beschreibung der Pyrolyseanlage nicht mehr.  Das Interview mit Dr. Pelz, der als Fachmann vorgestellt wird, ist noch nachzulesen und ist ein Zeugnis, in welch primitiver Weise die Pyrolyse den Bürgern verkauft werden soll.

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Ein Kommentar zu “Altreifen-Pyrolyse und Algenzucht”

  1. Gitte

    Hab mal bei der Biogasanlage nachgefragt – die wissen noch garnichts von Ihrem Glück, an einen Pyrolyse-Algenzucht-Kombinat teilnehmen zu können…

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