Kunstrasenplatz? Nur nach ökologischer Beurteilung
Pressemitteilung der FWG vom 12. 11. 2019:
Bauausschuss: Entscheidung erst nach einer ausführlichen Prüfung
Auf der Sitzung der Homberger Stadtverordnetenversammlung am kommenden Donnerstag soll entschieden werden, den "B-Platz" am Stellberg als Kunstrasenplatz neu zu bauen. Darüber gibt es seit Monaten Diskussionen. In seiner Sitzung am 11. November hat der Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Stadtentwicklung nun beschlossen, dass die anstehende Entscheidung zum geplanten Kunstrasenplatz zurückgestellt werden muss.
Der Ausschuss bittet die Verwaltung, dass die damit befassten Parlamentsausschüsse von entsprechend qualifizierten Fachleuten über ökologische Belange informiert werden, bevor eine Abwägung und Entscheidung gefällt werden kann.
Bereits im September hatte das Parlament auf Anregung des Ausschusses für Jugend, Sport und Integration beschlossen, dass die Klimaschutzmanagerin eine entsprechende Expertise vorlegen soll.
Diese wurde von der Verwaltung abgelehnt mit der Begründung, dass sich eine Entscheidung für einen Kunstrasenplatz allein schon aus der Notwendigkeit ergebe, den vorgelegten Kapazitätsbedarf für Rasensportplätze anzuerkennen. Zudem sei der Sportpark kein Bestandteil des Klimaschutzkonzepts.
Stattdessen wurde eine völlig unzureichende "ökologisch-ökonomische Bewertung" vorgelegt. Mit keinem Buchstaben wird darin thematisiert, in welchem Umfang Kunststoffe verbaut und wie diese ökologisch zu bewerten sind. Über eine Laufzeit von 13 Jahren wurden die Betriebskosten verglichen, aber es fehlte die Informationen darüber, wann der Kunststoff verbraucht ist, entsorgt und erneuert werden muss.
Die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) hat der Verwaltung zur Ausschusssitzung am 11. November folgende Fragen vorgelegt:
Welche Mengen an Kunststoff sollen bei der geplanten Maßnahme verbaut werden?
Um welche Kunststoffsorten handelt es sich dabei?
Mit zunehmendem Alter ist mit Austragungen in die Umwelt zu rechnen. Welche Annahmen werden für die geplante Anlage unterstellt?
Auf welchen Pfaden und in welchen Mengen muss mit einem Austrag gerechnet werden:
A. Abrieb Schuhe, Kleidung
B. Abspülungen Wasser,
C. Austrag Wind?Welche Gegenmaßnahmen sind geplant?
Ist ein Austragsmonitoring geplant und wie ist es organisiert?
Mit welchen Entsorgungskosten und mit welchen Erneuerungskosten wird gerechnet?
Die Anlage soll eingezäunt werden und stellt damit eine natürliche Barriere für Wildwechsel in diesem von Hecken und Säumen geprägten Landschaftsteil dar.
Gibt es für diese Wirkung ein faunistisches Gutachten ?Diese Fragen wurden von der Mehrheit der Ausschussmitglieder als wesentlich erachtet. Sie konnten in der Sitzung nicht im Ansatz zufriedenstellend beantwortet werden.
Die Beschlussvorlage der Verwaltung beinhaltete die Empfehlung des Ausschuss für Jugend, Sport und Integration, der dazu kurzfristig am 6. November nochmals dazu beraten hatte. Danach sollte der Bauentscheidung zugestimmt werden, wenn garantiert werden kann, dass kein Mikroplastik in die Vorfluter gelangen kann. Da selbst der Bürgermeister als Jurist erhebliche Zweifel an der Durchsetzbarkeit dieser Garantieforderung äusserte, wurde diese Empfehlung nicht übernommen.
Fazit: Über den Bau eines Kunstrasenplatzes kann erst entschieden werden, wenn die von der FWG vorgelegten Fragen beantwortet sind!
[Dietmar Groß]
Zum Thema Kunstoff und Umwelt läuft zur Zeit ein aufschlussreicher Film bei Phönix, sicher auch in der Mediathek zu finden. Das Geschäft mit dem Plastik D 2019 zeigt beeindruckend, wie problematisch Kunststoff in allen Lebensbereichen ist.
In erster Linie und fast ausschlöießlich dient doch der neue Platz den Fussballern.
Für meine Begriffe wird da einseitig eine Sportart, ein Verein bevorzugt behandelt. Mich würde mal interessieren, welche Stadtverordnete Mitglied sind bzw. sogar Posten dort besetzen.
Ob sie der Abstimmung wegen Interessenkonflikt fern geblieben sind?
Die HNA berichtet dazu: …. Bürgermeister … .. der Ascheplatz beseitigt wird und die Bürger vom immer wieder herüberwehenden Staub befreit würden.
Wo ist am Stellberg ein "Ascheplatz" und wie groß ist die Belästigung die erst jetzt auftritt? Seit mehr als 70 Jahren wird dort gespielt und trainiert – aber das Anwohner sich über Staub beschwert hätten ist mir neu !
Hier versucht man doch nur mit an Haaren herbeigezogenen Argumenten Eindruck zu schinden und, weil ja Wahl ist nach Stimmenn zu fischen.
Dazu passt auch der Kommentar von Frau Müller die ganz offensichtlich und im Zusammenhang mit dem Artikel deutlich Partei bezieht.
"Attraktivität gesteigert" auch hier als Argument! Was für Folgen hat denn diese angeblich Steigerung? Mehr Fahrzeuge die Fussballer nach Homberg fahren? Die Dörfer und Stadtteile kriegen dadurch keinen Vorteil !
Liest sich für mich eher nach Vorgabe und Absprache, statt eigenständigem Kommentar.
Hierzu wird groß berichtet, in eigener Sache "Tagebuch" heute auch.
Wenn es um Bürgerbeteiligung geht, findet man ganz am Rande nur einen kleinen Hinweis: Zukunft stadtgrün – 27. 11 um 19 Uhr im Rathaussaal.
Eine Recherche zu welchem Preis man sich das alles leistet (Schulden, zukünftige Kosten oder verbranntes Geld Ärztehaus, Sanierung ehemalige Engelapoltheke und angebliche Belebung der Innenstadt durch diverse Projekte erfolgreich oder nicht) liegt wohl außer der Reichweite der Redakteurin.
Neues zum Kunstrasen und Nachhaltigkeit aus Neukirchen.
Heimatnachrichten vom 11. Dezember 2019 Seite 5