HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wirtschaftsanbau an die Burgberggaststätte: Preiswerte Alternativen wurden nicht geprüft.

BildAn die Burgberg-Gaststätte sollen eine Erweiterung für die Küche sowie ein Personalraum und eine öffentliche Toilettenanlage gebaut werden. Kosten: 240.000 Euro.

Im letzten Jahr wurden zwei Planvarianten vorgestellt. In der Stadtverordnetenversammlung wurde lediglich unter dem Gesichtspunkt der Fördermittel entschieden. Die teurere Variante wurde ausgewählt, weil dann mehr Fördermittel möglich wären. Das war das entscheidende Kriterium.

Nicht geprüft wurde die Funktionalität für die Küche, die Wirtschaftlichkeit der baulichen Lösung und alternative Lösungen.

Wirtschaftlichkeit der Gastronomie
Bevor man sich mit der Bauplanung befasst, ist erst einmal zu prüfen, wie es mit der Wirtschaftlichkeit der Gastronomie langfristig bestellt ist. Aus den langjährigen Erfahrungen ist bekannt, dass die ersten drei Monate im Jahr Durststrecken waren. Zu geringe Einnahmen bei weiter laufenden Kosten konnten nur aufgefangen werden, wenn die Einnahmen in der anderen Zeit diese Verluste ausglichen. Je höher die Kosten, desto schwieriger wird es.

Auch bei einer Erweiterung des Wirtschaftsteils sind die Umsätze aufgrund der vorhanden Baulichkeit auf die Saison begrenzt. Erst einmal müsste mit Branchenkennern geklärt werden, wie ein langfristiges wirtschaftliches Konzept bei den baulichen Gegebenheit (auch mit der Erweiterung) aussehen könnte. Geklärt werden müsste, ob ein ganzjähriger Betrieb wirtschaftlich vertretbar ist und welche gastronomische Ausrichtung mit welchen Angebot auf Dauer bei den gegebenen Bedingungen sinnvoll ist.

Ein Investition in den Anbau muss langfristig überlegt werden. Dazu gehört, dass ein Pächter davon wirtschaftlich existieren kann. Eine Gastronomie auf dem Burgberg ist wünschenswert, sie muss aber auch wirtschaftlich bestehen können – was zunehmend schwieriger wird, wie der Hotel- und Gaststättenverband beklagt.

BildErweiterung der Küche
Was zuvor bis zu dem Abriss der Schuppen darin untergebracht war, muss neue Räumlichkeiten erhalten. Für das Personal ist ein Personalraum und eine Toilette vorgeschrieben. Ein Kühlraum ist heute Standard. Ob das in den vorgelegten Entwürfen sinnvoll umgesetzt wurde, ist nicht geprüft worden.
So fällt auf, dass der Kühlraum bei beiden Varianten im Keller liegt, das erfordert eine Treppe und längere Wege zur Küche. Das ist höchstens eine Notlösung, die aber bei einer Neuplanung unsinnig ist.

Eine Treppe erhöht die Baukosten, zumal in Verbindung mit der Kellerlösung. Der Anbau versperrt außerdem den Zugang zu der bereits gebauten Außentreppe, die zum Untergeschoss führt und zu dem Gastank am Hang .
Plätze für Leergut, Mülltonnen und ähnliches fehlen in dem Entwurf.

Keller schafft bei dem Untergrund Probleme
Der Anbau soll auf dem jetzt als Parkplatz genutzten Gelände entstehen. Dieser Untergrund besteht aus dem Abraum, der beim Freilegen der Burg von 90 Jahren dort abgelagert wurde. Es ist kein "gewachsener" Boden, die Tragfähigkeit ist damit unsicher und erfordert vielleicht weitere unvorhersehbare Kosten.

Bild

Wie schon bei dem 2014 begonnen Bau erfordert die Gründung am Hang auf dem Abraum Bohrpfähle. Das verteuert den Bau erheblich.

Toilettenbau
Die öffentliche Toilette wird gebraucht für Hochzeiten, die im Marstall-Keller der Burg stattfinden und für die Besucher der Burg. Bisher arrangierte man sich mit der Gastronomie-Toilette. Zu fragen ist, ob der Bedarf groß genug ist, um so viel Geld zu investieren für Hochzeitsveranstaltungen, die nicht all zu oft stattfinden. Selbst wenn man den Bedarf bestätigt findet und zusätzliche öffentliche Toiletten bauen will, sind doch auch die Folgen mit zu bedenken: Wer hält sie sauber? Welche Kosten entstehen dadurch?

Bild

Alternativen nicht geprüft
In die Planung wurde der Teil der ehemaligen Wohnung mit eigener Toilette nicht mit einbezogen. Nach meiner Kenntnis werden die Räume nur als Abstellraum benuzt. In dem Gebäude könnte Personalraum mit Personaltoilette und auch eine öffentliche Toilette untergebracht werden. Die Kosten wären geringer und der Leerstand würde einer sinnvollen Nutzung zugeführt.

Druckansicht Druckansicht

Kommentarfunktion ist deaktiviert

Druckansicht Druckansicht

Powered by WordPress • Theme by: BlogPimp/Appelt MediendesignBeiträge (RSS) und Kommentare (RSS) • Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA. Impressum Impressum