HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Gasthof Krone kaufen?

Krone ApothekeDie Stadtverordneten sollen am 14. November darüber beschließen Fördermittel aus dem Förderprogramm Stadtumbau für die Krone frei zu geben.

Was so harmlos formuliert wird, hat weitreichende Folgen.

In der vorgelegten Erläuterung ( Seite 12) durch die Stadtverwaltung heißt es:

Die für die Stadt wirtschaftlichste Variante und aus städtebaulicher Sicht sinnvollste Variante ist nach Meinung der Bauverwaltung der Erwerb und die Sanierung des Gasthauses Krone im Rahmen des Städtebauförderprogramms Stadtumbau in Hessen. Das fertig gestellte Projekt kann dann an einen Betreiber vermietet werden.

Wirtschaftlichste Variante?
Es sind überhaupt keine Varianten vorgelegt worden, wie behauptet wird. Ob Erwerb und Sanierung wirtschaftlich ist, ist mehr als fraglich. Das mitgelieferte Zahlenwerk enthält keine Risikobewertung, die vollen Kosten, die die Hessische Landgesellschaft (HLG) der Stadt in Rechnung stellen wird, sind nicht ausgewiesen. Das sind nur zwei Details, die bei einer ersten Durchsicht ins Auge fallen.

Bekanntlich ist die Stadt hoch verschuldet. Mit einem Erwerb geht die Stadt eine Zahlungsverpflichtung ein, für die sie gar kein Geld hat. Auch wenn die Hessische Landgesellschaft (HLG) vorerst einspringt und die Finanzierung übernimmt, am Ende hat die Stadt zu zahlen. Die HLG wird der Stadt nicht nur die Kreditkosten in Rechnung stellen, sondern ihre gesamte Tätigkeit berechnen. Das wird teuer für die Stadt. Gewinner ist nur die HLG.

Den Wert solcher Rechnungen des städtischen Architekten konnte man an der Kaserne sehen. Aus 1,8 Mio. Euro sind bereits 7,8 Mio. Euro Sanierungskosten für die Infrastruktur geworden.

Im Bauausschuss haben Interessenten ihr Konzept für den Betrieb des Gasthauses vorgelegt. Die Öffentlichkeit war ausgeschlossen. Wie aus dem Ausschuss zu hören war, überzeugte das Betriebskonzept überhaupt nicht, es scheint wirtschaftlich nicht tragfähig.

Sinnvollste Variante aus städtebaulicher Sicht?
Es sind von der Bauverwaltung überhaupt keine Varianten vorgelegt worden. Welche städtbauliche Sicht hat die Bauverwaltung? Statt handfeste Vorlagen nur leere Worte.

Die Stadt hat das mächtige Fachwerkhaus der Engelapotheke gekauft. Seitdem ist damit nichts geschehen.
Es gibt keinen Vorschlag von der Stadt, das Gebäude zu nutzen. Zumindestens für das Erdgeschoss und vielleicht schon einmal die erste Etage hätte eine Nutzung ins Auge gefasst werden können.

Mögliche Wirtschaftsförderung auf einfache Art
Bis zum Verkauf der Engelapotheke war im Erdgeschoss eine modern gestaltete Apotheke in Betrieb. Diese Geschäftsräume wären ohne großen Aufwand wieder zu vermieten gewesen. Mit diesen Räumen hätte man auch eine Impuls setzen können.
Schon vor Jahren wurde einmal in der Stadt vorgeschlagen als Wirtschaftsförderung Ladengeschäfte für eine begrenzte Zeit mietfrei zur Verfügung zu stellen. Ein Geschäftsinhaber wäre für die Startphase von den Mietkosten entlastet und müsste nur die Betriebskosten zahlen. Nach der Anfangszeit könnte dann die Miete stufenweise erhoben werden. Sollte das Geschäft nicht laufen, wäre es nach der Vertragszeit wieder frei für den nächsten Versuch.

Versteckspiel
"Nach Meinung der Bauverwaltung" heißt es in der Vorlage. In letzter Zeit sind Planungskonzepte immer als Projekte der Bauverwaltung veröffentlicht worden, häufig auch gleich unter dem Namen des städtischen Angestellten der Bauverwaltung, Architekt Gontermann.
Hier wird ein Versteckspiel betrieben. Der Bürgermeister ist Dienstvorgesetzter der Bauverwaltung und der Magistrat bestimmt das laufende Geschäft der Verwaltung. Sie beide, Bürgermeister und Magistrat, sind für diese Planung verantwortlich. Warum verstecken sie sich hinter einem Angestellten?

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2 Kommentare zu “Gasthof Krone kaufen?”

  1. marian

    Immer mal wieder wird behauptet, im Hingucker würde nur kritisiert, aber keine positiven Anregungen gegeben. Ich erinnere mich an viele Beispiele positiver Art, die werden aber scheinbar nicht zu Kenntnis genommen, sondern lieber teure Luftschlösser gebaut.

    Hier ist der gute Gedanke einer Wirtschaftsförderung auf einfache Art, der schon vor Jahren vorgeschlagen wurde: Risikolos und keine Verlustgeschäft, wie die Projekte zum Beispiel im Kasernengelände 
    Da jetzt durch das Gebäude der Engelapotheke keine Mieteinnamen herein kommen, wäre eine vorübergehend mietfreie Vergabe eine echte Wirtschaftsförderung, mit der guten Aussicht, die Innenstadt zu beleben.

    Bei dem hohen Schuldenstand von Homberg unter dem "Rettungschirm" wäre das eine besere Lösung als ein Einkaufszentrum, das wahrscheinlich den Schuldenstand der Stadt nur weiter steigern würde.

    Magistrat und Stadtverordnetenversammlung: Werdet aktiv, lasst das schöne Gebäude nicht ungenutzt lerr stehen.

  2. BĂŒrger2004

    Was nutz die Krone der Stadt wenn sie später auch nur leer steht.

    Die Engelapotheke könnte man wunderbar in ein schmukes Geschäftshaus verwandeln und dann dort zB ein Bekleidungsgeschäft ansiedeln.

    Auf zwei Etagen die Wäde herausnehmen und man hat riesige Verkaufsflächen.

    Und die oberen Etagen könnte man auch sehr gut in Büroräume umwandeln.

    Dies hätte schon alles geschehen können. Stattdessen will man ein EINKAUFSZENTRUM bauen …..

    Nutzt endlich leerstehende Ressourcen und baut nicht ewig LUFTSCHLÖSSER

    Gleiches gilt für den EX Coop LAden und das daneben stehende EX Versicherungsbüro.

    Verbindet die beiden Häuser und siedelt einen Lebensmittelmarkt an.

    Demnächst gibts dann auch noch das EX Opel Ullrich Gebäude welches frei wird (wenn auch nicht am Marktplatz ) und im Osterbach haben wir dem EX Elektrofachhandel Dingel&Spohr.

    Mehr Leerstand also wie Interessenten an den Geschäften …….

    Und : Die Krone ist es wert gerettet zu werden, keine Frage. Es ist alles nur eine Frage des Preises.

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