Lücken bei Baukosten für Altstadt-Kita
Die Aufstellung der Baukosten für den Kindertagesstätten-Neubau in der Altstadt ist lückenhaft und ohne durchgängige Systematik.
Die Abbildung zeigt nur die Zusammenfassung der Kostengruppen. Die vollständige Aufstellung mit den vom Architekten eingesetzten Details kann als pdf-Datei geöffnet werden.
Auffälligkeiten der Kostenaufstellung:
Grundstückspreis
Aus den Plänen und der Aufstellung geht nicht hervor, um welche Grundstücksgröße es sich handelt, auf die sich der Kaufpreis bezieht. Es gibt Zeichnungen, in denen die Fläche des Stallgebäudes nicht enthalten ist. Auf anderen Zeichnungen gehört die Fläche des Stallgebäudes dazu und das Stallgebäude ist entfernt. Auf dieser frei werdenden Fläche sollen einmal Parkplatz entstehen – auf der Zeichnung ist es aber als Grün- und Spielfläche dargestellt.
Parkplätze
Auf dem Grundstück befinden sich Garagen für die Bewohner des Wohnhauses. Werden die Garagen abgerissen, können für die Wohnungen keine Stellplätze mehr nachgewiesen werden. Das stellt eine Wertminderung für das Wohnhaus dar.
Nach der Stellplatzordnung sind mindestens 4 Parkplätze für die Erzieherinnen nachzuweisen. Die sind nicht ausgewiesen. Es fehlen aber auch die Parkplätze für die Eltern, die 80 Kinder bringen und abholen. Das Einzugsgebiet für 80 Kinder ist so groß, dass Eltern auf die Anfahrt mit dem Auto angewiesen sein werden.
Scheunensanierung
Für den "Abbruch des Scheunenanbaus" und die "Sanierung der Fachwerkscheune" sind Kosten von rund 660.000 Euro angesetzt.
In der detaillierten Kostenaufstellung sind die Positionen "Sanierung der Fachwerkfassade" für 78.000 Euro und "Fassade überarbeiten" für 51.000 Euro enthalten. Hier wird zwei Mal die Position "Fassade" aufgeführt, die einmal überarbeitet, einmal saniert werden soll – der Unterschied ist nicht ersichtlich.
Außerdem wäre "Sanierung" und "Überarbeitung der Fassade" auch in dem Posten "Sanierung der Fachwerkscheune" enthalten – warum wurde es noch einmal extra aufgeführt.
Ein Baufachmann wertete diese Position als verdeckten Reserveposten.
Neubaukosten
Die Neubaukosten wurden für den Teil in der Scheune und den Anbau an der Scheune getrennt berechnet:
2.000 Euro/qm in der Scheune
2.100 Euro/qm neben der Scheune.
Zum Vergleich:
1.220 Euro/qm betragen die Baukosten bei einer Modulbauweise.
Trotz des Preisunterschiedes lehnten die Mehrheitsparteien in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag ab, der dies prüfen sollte.
Kosten der Haustechnik fehlen
Bei der Kostenaufstellung fehlen Angaben zur technischen Ausstattung wie Heizung und Aufzug. Wenn das nachträglich beauftragt wird, könnte der Kostenrahmen gesprengt werden – wie beim Ärztehaus.
Außengelände der Kindertagesstätte
Das fehlende Außengelände soll hinter der Stadtmauer am Schlossberg geschaffen werden. Daraus wurde inzwischen ein Waldkindergarten, für den weitere 110.000 Euro ausgegeben werden sollen. Bei anderen Waldkindergärten tut es ein Bauwagen.
Der Baupraktiker wertet die Kostenaufstellung so: Der Architekt weiß, er bekommt den Auftrag. Deshalb braucht er sich nicht um Konkurrenz-Angebote mit niedriger Preisen kümmern, er kann an den Marktpreisen vorbei aus dem Vollen schöpfen.
Bürgermeister und die Mehrheitsparteien in der Stadtverordnetenversammlung wollen die teure Lösung realisieren, die außerdem durch längere Bauzeit erst später die Plätze zur Verfügung stellt.
Es ist nicht erkennbar aus welchen Gründen genau diese Lösung realisiert werden soll. Gibt es im Hintergrund andere Interessen?
Druckansicht
Abgesehen von den Schreibfehlern im Angebot stimmen die Summen nicht die in der pdf zu einem Gesamtergebnis führen.
Alle Gewerke 100+200, 330+400, 500, 600, 700 ergeben zusammen nicht 2 663 400 €, sondern ca. 318 000 € mehr = 2 981 475 €.
Dazu die Mwst. 566 480 € ergibt eine Bausumme von 3 547 955 €.
Dazu der Waldkindergarten mit 110 000 € sind Gesamt 3 657 955 €.
Selbst wenn diese Summen die Endsummen sind und die Abweichung laut Herr Gerlach nur 3 % beträgt: Das sind rund 110 000 €. Für eine Stadt die so hochverschuldet ist eher ein Zwang statt gönnerhaftes darüber hinwegsehen.
Die Belebung wird bestimmt viel Geld in die Kassen der Stadt spülen.
Die bisher unbekannten Kosten für die Stadtbücherei, deren Besucher ja im Gegensatz zu den Eltern der Kindergartenkinder keine Belebung der Innenstadt darstellen, werden wohl nie mehr in der Kasse ausgeglichen werden.
https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/umbau-mioeuro-homberger-buecherei-zieht-schule-6004071.html
Homberger Rechenmodelle !
Die Stadt sollte schon mal für die seit langem erwarteten Touristenströme ein Hinweisschild zur alten Scheune ( nicht zu verwechseln Michaels Scheune ) in Auftrag geben, damit die Touristen auf die gelungene Altstadtsanierung aufmerksam gemacht werden. 🙂
@ 2
Es gibt auch noch die Zehntscheune, die gar keine Zehntscheune ist.
Das ist die in der Bergstraße.
Hallo BM Ritz,
am 6. April wird das "Deutsche Haus" am Marktplatz versteigert (80.000,00 Euronen).
Das wäre doch was für die Stadt: Zentral gelegen, große Räume (sogar Saal) und vor allem "billig".
Was könnte man da alles unterbringen, sogar einen Kindergarten (es ist sogar ein großer besonnter Dachgarten vorhanden).
Also Ritz, zugreifen, jetzt gilt es. Die Gelegenheit kommt nie wieder!!!!
Und es ist sogar ein Tiefkeller vorhanden mit Zugang zu anderen Kellern am Markt, da könnten geheime Sitzungen unbemerkt von der Öffentlichkeit abgehalten werden. (Ironie Ende!!!)
Nicht zu vergessen das Homberger Rathaus.
Der dortige Sitzungssaal eignet sich besonders gut als
Kindergarten. Allerdings müssten sich die "neuen"
Kinder dann mit der dort bereits beheimateten Gruppe
"die Stadtverordneten" arrangieren. Aber das sollte den
indern ja nicht schwerfallen. Was allerdings die bereits
existierende Gruppe dazu sagen wird bleibt fraglich …