Mehr Zeit, weniger Verkaufsflächen und Alternativen
Für die Planung mehr Zeit lassen, die Verkaufsfläche verringern, passendes Sortiment für Homberg ermitteln und Alternativen für die Planung entwickeln, so könnte man das Fazit der Bürgerinformationsveranstaltung ziehen, so könnte was aus einem Projekt werden, dass auf Homberg zugeschnitten wäre.
Eineinhalb Stunden referierten und wiederholten die Vertreter von ANP, Schoofs und GMA ihre Positionen.
Nach der Pause kamen die Bürger zu Wort und sprachen sehr sachkundig die neuralgischen Punkte der vorgestellten Planung an.
Falsche Zahlen müssen zur Begründung herhalten
Das wird den Projektentwickler nicht gefallen haben. Herr Tischler, der für die Schoofs-Gruppe sprach, verstieg sich zu der Behauptung, bereits 2011 hatte die GMA-Studie ergeben, dass in Homberg Bedarf nach 5.000 bis 7.000 Quadratmeter neuer Verkaufsfläche besteht. Damals sollte die Studie nur die 5.000 Quadratmeter östlich des Marktplatz rechtfertigen. Von 7.000 Quadratmetern war damals überhaupt nicht die Sprache. Die 5.000 Quadratmeter wären auch nur zu füllen gewesen, wenn Betriebe vom Osterbach wieder in die Innenstadt auf die Flächen gehen würden. Für weitere Verkaufsflächen bestand schon damals kein Bedarf. Die GMA-Studie belegt, dass Homberg bereits 2011 gut und vielfältig mit Verkaufsflächen versorgt ist.
Attraktivität mit Billiganbietern?
Im Textilbereich hat sich seitdem viel verändert, die Umsätze sind bis 20 Prozent eingebrochen, erklärte Herr Knauf vom Kaufhaus Sauer. Wenn der Vertreter der GMA trotzdem die Zahlen von 2011 als Grundlage für seine aktuelle Stellungnahme heranzieht, dann kann das nur ein falsches Bild geben. Knauf fragte, ob Homberg als Einkaufsstadt attraktiver wird, wenn weitere Billiganbieter der Textilbranche kommen, die mittlerweile überall zu finden ist. Homberg hat Bedeutung als Schul- und Verwaltungsstandort. Die dort beschäftigten werden ihre Ansprüche bei den Billiganbietern nur zu einem Teil gedeck sehen, sie werden weiterhin nach Kassel, Marburg oder Bad Hersfeld zum Einkauf fahren.
Alternative Anlieferung
Der Lieferverkehr über den Bindeweg gegenüber dem Haupteingang zur THS-Schule bezeichnet sogar Bürgermeister Dr. Ritz als kritischen Punkt. Der Stadtverordnete Axel Althaus (CDU) fragte, warum die Anlieferung nich über die Kasseler Straße, direkt hinter Spielhalle erfolgt. Der ANP-Planer lehnte das ab, da dann im Entree der Kasseler Straße 30 m breite Rolltore zu sehen wären. Eine Zuhörerin erwiderte, dass nach ihrer Kenntnis selbst die großen LKWs nicht mehr als 2,60 m breit sind. Selbst wenn eine Durchfahrt für 2 LKWs geschaffen werden, versteht sie nicht wieso von 30 m breiten Rolltoren gesprochen wird.
Die Herren auf dem Podium wandten sich, man habe diese Alternative auch untersucht. Ein Zuhörer forderte, sie sollten diese Alternative offen legen.
Bei Parkplätzen geschummelt
291 Parkplätze sollen auf dem Dach entstehen. 45 davon sind Ersatz für den Wegfall der jetzigen Parkplätz der Sparkasse. Für die 7.000 Quadratmeter Verkaufsfläche ständen damit nur 246 Parkplätze zur Verfügung. Nach der gültigen Stellplatzsatzung der Stadt sind 466 Parkplätze nachzuweisen. Das gelingt den Planern nicht.