Was wird sich in Homberg ändern?
Drei Beispiele über die Verluste und Probleme des Wirtschaftslebens:
# Die Blumen, die für das Ostergeschäft angezogen wurden, sind unverkäuflich und wurden geschreddert. Quelle
# Was passiert mit der Frühjahrskollektion der Modegeschäfte, die jetzt geschlossen sind? Sie haben die Ware bestellt und können sie jetzt nicht verkaufen. Im Sommer ist sie wertlos geworden.
# Das geförderte Rohöl in den Tankern kann in den Importländern nicht mehr entladen werden, die Lagerkapazität sind weitgehend schon mit Öl zu niedrigen Preisen gefüllt. Öl wird durch die weltweiten Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben und in der Wirtschaft weniger nachgefragt, doch die Ölförderung läuft noch auf hohen Touren. Wohin damit jetzt?
Das wirkt sich auch auf die Finanzen aus. „Corona kann Hessen 30 Milliarden kosten“ zitiert Bild online den hessischen Wirtschaftsminister Al Wazir. Die Konjunktur wird weltweit in einer bisher nicht vorstellbaren Weise einbrechen.
Gleichzeitig müssen Programme finanziert werden, um die Not bei den Menschen etwas aufzufangen, den Solo-Selbständigen, in der Kultur und den Wirtschaftsbetrieben.
Einnahmeverluste bei den Kommunen
Die Steuereinnahmen der Kommunen werden erheblich sinken, die Gewerbesteuer und der Anteil an der Einkommenssteuer.
Die vorhandenen Mittel müssen für die Grundversorgung und die Instandhaltung eingesetzt werden. Alle bisherigen Pläne gehören auf den Prüfstand. Die Prioritäten müssen neu gesetzt werden.
Ob das überhaupt ausreicht? Der Städtetag fordert schon ein "kommunalen Rettungsschirm" in Milliardenhöhe.
Das Bistum Mainz verhängte Haushaltssperre, alle Ausgaben werden ausgesetzt.
Nach Corona wird nichts mehr so sein wie zuvor, in der Wirtschaft nicht und nicht in den Kommunen.
Und in Homberg?
Die HNA befragte die Bürgermeister der Region.
Hombergs Bürgermeister Dr. Nico Ritz freute sich: Der Haushaltsplan wurde bereits frühzeitig beschlossen und genehmigt. Probleme benannte er nicht. Er kann weiter wirtschaften wie bisher – ohne wirtschaftliche Prüfungen, ohne Abwägung der Dringlichkeit, ohne Diskussion.
Kein Gedanke an die tiefgreifende Veränderung der Lage, die nicht mehr mit der Welt vor drei Monaten übereinstimmt. Damit zeigt Dr. Ritz, dass er nicht auf Sachverhalten eingeht, sei es bei einer falschen Baustatik, bei fehlendem Brandschutz, beim Verschenken von städtischem Vermögen. Die üppigen Fördermittel für seine Bauprojekte mit stetig wachsenden Kostensteigerungen werden wohl nicht mehr so zur Verfügung stehen.
Genau so handeln die Stadtverordneten des Parteienkartells aus CDU, SPD, Grünen und FDP. Ihre Aufgabe zu kontrollieren haben sie vergessen. Und wenn nachgefragt wird, wie es die Bürgerliste tut, verschleppt der Magistrat die Antworten auf die Fragen vom Oktober 2019 bis heute. Er wird wissen, wie brisant die Antworten wären, wenn sie beantwortet würden.
Was hat sich seit Februar 2008 geändert ?
Vor 11 Tagen habe ich an drei Beispielen dargestellt, welche wirtschaftlichen Verwerfungen entstehen. Am Erdöl, der Schmierstoff der Wirtschaft, ist es besonders abzulesen. Die Lagerkapazität wird knapp. Jetzt ist es noch schlimmer geworden. Es gibt keine Lagerkapazität.
Auf der Seite von Tecson, lauter der heutige Marktbericht:
In Nigeria wird das Rohöl bereits für 10 bis 12 USD/Barrel verschleudet.
Das wirkt sich auch auf den Börsenpreis aus: Der Preis für texanisches ÖL WTI ist gerade auf 13,59 USD/B gesunken und liegt etwa bei der Hälfte des Nordseeöls BRAND der aktuell bei 27,11 USD/B liegt. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn lag der Preis bei 66 USD/B.
Aktualisierung 15:15 Uhr:
Der Preis für WTI-Oil ist heute bereits um 40 Prozent gesunken und liegt bei 10,99 USD/B.
Aktualisierung 19:04 Uhr:
West Texas Intermediate (WTI) 5,28 USD/B. (-70 %)
Angesichts dieser Entwicklung verlässt sich der Bürgermeister auf seinen genehmigten Haushalt, der gerade zur Makulatur wird. Ihm beschäftigt wie er einen Radweg auf einger viel zu engen Straße bauen kann.
zu 2. "… Ihm beschäftigt wie er einen Radweg auf einger viel zu engen Straße bauen kann."
Da haben Sie aber diesmal wirlklich recht, warum lässt der Bürgermeister nicht endlich in Homberg alles stehen und liegen und sorgt dafür, dass sich die Lage am Rohölmarkt stabilisiert.