HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Verschwendung statt Wirtschaftlichkeit

 

 

Die Stadt als öffentlicher Bauherr ist zu Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit verpflichtet.
Das gilt für alle Verantwortlichen.


In Homberg ist Verschwendung an der Tagesordnung.

 

 

 

 

1. Multifunktionshaus
Das Verhältnis von Verkehrsflächen zu Nutzflächen ist ein Indikator für die Wirtschaftlichkeit. Beim Entwurf muss man bemüht sein, die Verkehrsflächen zu Gunsten der Nutzflächen klein zu halten.

 

2. Keine Anpassung an die umliegende Bebauung

Bisher gilt, dass innerhalb der denkmalsgeschützten Altstadt die Dachflächen mit roten Dachziegeln eingedeckt werden müssen, um das einheitliche Gesamtbild der Dachlandschaft zu erhalten. Das ist in Homberg um so mehr zu beachten, da vom Burgberg und dem Turm der Marienkirche die Dachlandschaft gut einsehbar ist. Beim Multifunktionshaus wurde das Prinzip durchbrochen, jetzt ragt ein schwarzer Baukörper mit schwarzem Dach in die geschlossene Dachlandschaft.

 
3. Aluminium verwendet

Das Multifunktionshaus wurde mit Aluminiumplatten gedeckt. Aluminium ist ein teures Material, die Herstellung ist mit hohen Umweltschäden verbunden und erfordert für die Herstellung sehr viel Energie. Es sollte nur dort eingesetzt werden, wo die Eigenschaften gegenüber anderen Baustoffen unbedingt notwendig sind. Das ist am Multifunktionshaus des Architekten Hess nicht nachvollziehbar.

 

4. Auf Photovoltaik verzichtet
Der Hersteller der Aluminiumplatten hat auch solche im Angebot, die für die Photovoltaik genutzt werden können. Wenn schon ein schwarzes Dach, dann hätte es wenigstens als Solardach ausgeführt werden müssen. Dies Chance wurde nicht genutzt.
Viel Wärme hätte auch mit einer zusätzlichen Photothermieanlage für die Warmwasserversorgung außerhalb der Heizperiode gewonnen werden könne.

 

5. Keine Sparmöglichkeiten gesucht

Die Kosten für das Multifunktionshaus gingen immer weiter in die Höhe. Der Anteil, den die Stadt zu tragen hat, ging von 300.000 Euro auf  1,962 Millionen Euro  hoch. Das Ende ist noch nicht absehbar. In dieser Situation hätten Sparmaßnahmen gesucht werden müssen. Eine solche Maßnahme hätte darin bestanden, die Fassadenverkleidung mit den schwarzen Aluminiumplatten nicht auszuführen und stattdessen die Wandflächen zu putzen.

 

6. Architektenhonorar steigt mit steigenden Baukosten

Je höher die Baukosten, desto höher das Honorar für Architekten und Planer. Es gibt keinen Anreiz, sparsame Lösungen zu suchen, es sei denn es werden entsprechende Regelungen im Architektenvertrag vereinbart. In Homberg scheint solche Möglichkeit nicht genutzt worden zu sein, um sparsamer zu bauen.

 

7. Teure und umweltschädigende Heizung

Das Multifunktionshaus wird von einem gasbetriebenen Bliockheizkraftwerk an der Ecke Kreuzgasse/Enge Gasse beheizt.

Der Energieträger Gas kommt nicht mehr preiswert aus Russland, die Rohrleitungen wurden gesprengt, um den Bezug dauerhaft zu verhindern. Als Ersatz dient Flüssiggas, das aus Erdgas gewonnen wird. Das Erdgas wird in Nordamerika mit Hilfe der Frackingtechnik aus dem Boden gepresst, was zu schweren Umweltschäden für das Land und die Bewohner führt.

Diese fossile Energie sollte eigentlich nicht mehr benutzt werden, die Nutzung sollte verboten werden, doch stattdessen wird massiv in die Technologie investiert. Das Gas muss extrem gekühlt werden, min. -160 Grad,  damit es sich verflüssigt. So muss es mit Schiffen über den Atlantik transportiert werden, um an erst neu zu errichtenden Entladestationen an Land übergeben zu werden.  Die gesamte Infrastruktur muss finanziert und gebaut werden.

Siehe:

LNG-Gas deutlich klimaschädlicher als offizielle Zahlen nahelegen

ARD-Story: LNG um jeden Preis

 


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