14 Jahre Fixierung auf Einkaufszentrum – 14 Stillstand der Stadtentwicklung
In allen historischen Städten wirkt sich der Wandel der Funktionen aus. Historisch waren Arbeitsplatz und Wohnung eng miteinander verzahnt und mussten sich innerhalb der schützenden Stadtmauer arrangieren.
Diese enge Verbindung hat sich aufgelöst. Gewerbebetriebe haben sich außerhalb der Stadtmauern neue Plätze gesucht. Die Geschichte der Wagenbaufirma Ulrich ist dafür ein anschauliches Beispiel. Ursprünglich war die Werkstatt in der Untergasse. Von dort verlagerte sich der Betrieb vor die Tore der Altstadt auf das heutige Ulrich-Areal. Durch die Ausdehnung der Stadt ist auch dieser Platz zu einer innerstädtischen Lage geworden. Vor 15 Jahren wäre das ein guter Platz für die Funktionsverlagerung gewesen, doch das Gelände war zu dieser Zeit noch nicht frei. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Dieser Ausspruch trifft hier zu.
Die historische Altstadt kann nicht durch den nostalgischen Rückgriff vergangener Zeiten wiederbelebt werden. Die Funktion der Altstädte muss überall neu durchdacht werden. Die Ansätze in anderen Städten sind zu beobachten. Was könnte auch in Homberg eine Möglichkeit sein?
Homberg muss endlich beginnen, sich von dem reinen Konsumgedanken befreien und Neues ausprobieren – aber durchdacht und diskutiert. Es ist schon zu viel Zeit verloren worden.