HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Wie gewinnt man einen Investor?

BildDie HNA berichte am 9.12.2009 über die Standortentscheidung eines Logistik-Unternehmens aus Kassel-Waldau, dass sich zwischen Standorten in Edermünde und Kaufungen zu entscheiden hatte, beides Standort in der Region.
Diese Nachricht gibt Veranlassung sich die Werbung um Investoren für die Standorte Hombergs und des Zweckverbandes anzusehen.

 

Wie die Meldung zeigt, musste man sich zwischen nahe beieinander liegenden Gewerbegebieten entscheiden. Was letzlich den Ausschlag für Kaufungen gegeben hat, ist nicht vermeldet. Im Unternehmen wird man alle Entscheidungsfaktoren gegeneinander abgewogen haben, bis dann ein Standort einige Pluspunkte mehr hatte. Wer solche Entscheidungen treffen will, braucht handfeste Daten.

Die Homberger Internetseite bietet den Entscheidern folgendes an:

"Doch hier bei uns, mitten in Europa, mitten in Deutschland, mitten in Nordhessen, finden Sie.."
"Zentrale Lage in Deutschland und Europa."
"Wer auf absolute Zentralität setzt, ist hier an der richtigen Adresse."
"Optimalen Marktzugang durch optimale.."
"Logistik-Profis wissen: Kurze Wege sparen Zeit und damit Geld."
"Ideal gelegen, direkt an der A7"
"Damit haben Sie den optimalen und schnellen Zugang zu den europäischen Wirtschaftsräumen."
"komplettieren die hervorragende Verkehrserschließung der Region"
"die Flughäfen sind hier praktisch vor der Tür"
"Aktuell (…) eine Grundstücksfläche von mehr als 410.000 Quadratmetern sofort verfügbar."
"Die Flächenausstattung ist ebenfalls erstklassig"
"DSL ist im Gewerbestandort A7 selbstverständlich"

Solche Plattitüden, Selbstbelobigungen, Übertreibungen nutzen keinem Investor, sie schrecken eher ab. Die Formulierungen zeigen, dort hat man keine Ahnung vom Geschäft. Dann doch liebe einen Standort in den benachbarten Gemeinden untersuchen, die seriös und mit Substanz informieren.

Weiß man in Homberg immer noch nicht, dass die anderen Standorte, mit denen man im Wettbewerb steht, auch zentral gelegen sind, diese auch DSL haben, bei denen auch "die Flughäfen praktisch vor der Tür liegen"?
Kein einziges Argument, das allein für den Standort Homberg in die Waagschale gelegt werden kann.

Ist es denn so schwer, sich vor dem Formulieren etwas kundig zu machen? Einige Gespräche mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen zum Beispiel hätten gezeigt, worauf es heute ankommt, wo noch Themen zu finden sind, mit denen man sich profilieren kann, sofern die Voraussetzungen tatsächlich auch da sind. Solche Gespräche hätten auch gezeigt, welche Bedingungen noch geschaffen werden müssten.

Diese Standort-Werbung ist blamabel. So gewinnt man einen Investor auf jeden Fall nicht.

Wieder ein Beispiel für "Stadtmarketing" wie es nicht sein darf.

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