HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Vorbild beim Bodenschutz: Nein Danke

 
Täglich gehen 4,7 ha Ackerboden in Hessen verloren. Aus Ackerland wird Bauland.
Aus 1,30 € für Ackerland werden 40,00 € für Bauland.
(Angaben nach BORIS für Mardorf)
Der Gewinn wird privatisiert.

Homberg unterstützt das private Geschäft und schützt nicht die Bürgermehrheit.

Aktuell soll in Mardorf aus Ackerland Bauland werden

Auch ein Landwirt in Mardorf macht mit, der nicht nur Land für den Kindergarten, sondern auch für weitere Wohnbebauung zur Verfügung stellt.

Für ihn ein lohnendes Geschäft: Ackerland kostet in Mardorf 1,30 Euro/qm, Siedlungsland 40,00 Euro/qm.
Er bekommt nicht nur das Grundstück für den Kindergarten bezahlt, sondern auch die Möglichkeit, bis zu acht Bauplätze zu verkaufen – wo heute gutes Ackerland ist.
 

Wo bleibt die Vorbildfunktion der Stadt?

Das hessische Umweltministerium schreibt in Hochglanzbroschüren über Bodenschutz, es weist die Kommunen darauf hin, dass sie vorbildhaft zum Bodenschutz aktiv werden sollen, so wie es im Hessischen Altlasten- und Bodenschutzgesetz steht.

Der sparsame und schonende Umgang mit Böden und ihr Schutz vor nachteiligen Einwirkungen sind gesetzlich verankerte Ziele, denen auch die Kommunen verpflichtet sind. Mehr noch: Das Hessische Altlasten- und Bodenschutzgesetz bestimmt, dass die öffentliche Hand, also auch Städte und Gemeinden, vorbildhaft zur Erreichung dieser Zielsetzungen beizutragen haben. Quelle

Klimaschutz, Verkehrswende, CO2-Reduzierung, Innenentwicklung statt Außenentwicklung und noch viel mehr richtige und notwendige Maßnahmen werden in den Medien gern beschworen, solange sie keine Folgen nach sich ziehen. Es werden Gelder für Klimaschutzbeauftragte ausgegeben, die nur symbolisch wirken dürfen. Wenn es handfest wird, finden sich wieder schöne Worte, wie in der Beschreibung für die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans in Mardorf. Es stört die Politiker und das Planungsbüro nicht, dass sie noch vor vier Jahren das Gegenteil geschrieben haben. Anscheinend werden alle schönen Worte vergessen, wenn es darum geht, verdiente Parteigänger zu begünstigen.

Homberg möchte Cittaslow-Stadt werden. Dazu gehört auch, den Flächenverbrauch einzuschränken.
 

Abbildung: Foto mit Beschreibung aus der Begründung zur Aufstellung eines Bebauungsplans in Mardorf
 

Bürger können sich wehren

Die Pläne und Erläuterungen für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplans liegen bis 24. September 2018 im Rathaus aus. Sie sind auch im Internet abrufbar.

Flächennutzungsplan Nr. 12 Mardorf (Bereich im Baumgarten/Mosenbergstraße)

Bis 24. September können gegen diese Planung Einwände eingereicht werden, über die danach im Planungsverfahren entschieden werden muss. Der Gesetzgeber sagt, die Argumente müssen gegeneinander abgewogen werden. 
Wer die Frist versäumt und keine Einwände einreicht, hat später keine Möglichkeiten mehr. Jetzt ist eine  Chance für die Bürger.

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2 Kommentare zu “Vorbild beim Bodenschutz: Nein Danke”

  1. Opa

    Ich kann mich noch gut erinnern, als die allermeisten Bauern nicht bereit waren, auch nur eine Furche Land zu verkaufen.

    Bauwillige flehten die Bauern oft vergebens an, ihnen ein Baugrundstück zu verkaufen. Sehr oft mussten sie ihr Heimatdorf verlassen, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

    Wie sich die Zeiten doch ändern…

    In der Kommunalpolitik ist nicht das große Geld zu verdienen. Die Sitzungsgelder machen niemanden reich.

    Wer will jedoch bestreiten, dass mancher politische Vertreter in einer Kleinstadt und darüber hinaus sich durch die ehrenamtliche Tätigkeit in der Politik eigene Vorteile verspricht.

    Das ist menschlich, so lange es nicht gegen die guten Sitten verstößt.

  2. HNA-Leser

    Was soll ich eigentlich noch glauben?

    Bauverdichtung (Baulücken schließen ) war das Schlagwort vor nicht allzu langer Zeit. 

    "Landwirte klagen über großen Flächenverlust"  ( Siehe Ausschnitt )

    Und dann:

    Landwirt und ehemaliger Mandatsträger verkauft Bauland.

    Was ihn antreibt, werden wir nicht erfahren.

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