HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Stammesdenken statt Sachargumente

Zu den physikalischen und meterologischen Grenzen des Solarstroms und den hohen Subventionen gibt es einen Kommentar, der es verdient etwas gründlicher betrachtet zu werden. An ihm lässt sich gut ablesen, was sich als politische Krankheit in Homberg entwickelt hat.

Auf die Sachargumente geht der Schreiber des Kommentars nicht ein, entweder hat er keine oder benutzt aus Gewohnheit einfach das Reaktionsmuster, das in Homberg vielfach in der politischen Auseinandersetzung zu beobachten ist.

Sennett ZitatStatt ums "Was" geht es ums "Wer"
Statt auf das Wie und Was einzugehen, wechselt er zu dem Wer.
Wer hat das gesagt?
Wer hat das Argument gebracht?
Wer hat das vorgeschlagen?
Wer macht etwas?
Statt auf die Sache einzugehen, folgt dieses Denkschema dem Stammesdenken. Ist es einer von uns oder ist es von den anderen. Das ist der Maßstab, der den Vorteil hat, einfach zu sein.
Wenn es einer von uns gesagt oder gemacht hat, muss es verteidigt werden – mit allen Mitteln.
Wenn es von den anderen gesagt oder gemacht wurde, muss es bekämpft werden – mit allen Mitteln.

Dies entspricht dem Stammesdenken (Tribalismus). Mit einem einfachen Freund-Feind Schema ist eine komplexe Realität allerdings nicht angemessen zu erfassen, sie ist kontraproduktiv.

Sehr deutlich ist es an den Anträgen für einen innenstadtnahen Wohnmobilparkplatz und an den für eine Rampe für Kinderwagen, Rollator- und Rollstuhlnutzer am Marktplatz abzulesen. Die Vorschläge kamen von der FWG, sie wurden deshalb mit fadenscheinigen Gründen bis heute nicht abschließend bearbeitet.

Solarparks auf ausgewiesenen Gewerbeflächen
Zum Inhalt des Kommentars:
Ende 2011 wurden am Zorngrabenweg zwei kleinere Solarparks auf der Wiese errichtet. Die Flächen sind als Gewerbegebiet ausgewiesen. Darauf sollte sich Gewerbe ansiedeln und Arbeitsplätze entstehen. Die Recherche ergab, es gibt keine rechtliche Handhabe gegen die Errichtung von Solarparks auf ausgewiesenen Gewerbeflächen. Als die Gewerbeflächen ausgewiesen worden waren, gab es noch keine Solarparks, für die rechtliche Regelungen zu treffen waren. Wenn jetzt andere Investoren dieses bestehenden Recht ebenfalls nutzen, kann ihnen daraus kein Vorwurf gemacht werden.

Solarparkbau Zorngrabenstr Dez 2011Der erhebliche Unterschied
Zwischen dem Solarpark entlang der Bahnlinie und dem im Gewerbegebiet besteht ein wesentlicher Unterschied. Die 18 ha große Fläche entlang der Bahnlinie ist keine Konversionsfläche im Sinne des Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG). Auf dieser Fläche gibt es "kein schwerwiegenden ökologischen Beeinträchtigungen". diese sind nur auf dem Papier konstruiert worden. Ob damit alle Tatbestände für den Betrugs gegen sind, prüft zur zeit die Staatsanwaltschaft, wie die HNA ausführlich berichtete.

Quelle Sennett-Zitat

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8 Kommentare zu “Stammesdenken statt Sachargumente”

  1. regio

    Ich kann an dem Kommentar nichts negatives finden. Es geht hier um die Glaubwürdigkeit der FWG, die auf Ihrer Internet-Seite u. A. ausführt:

    „Insbesondere der Strom aus Photovoltaik wird durch staatlich garantierte Einspeisevergütungen (derzeit noch) auf einem Niveau gehalten, dass vor allem Investoren lukrative Renditen ermöglicht. In den letzten beiden Jahren wurden PV-Anlagen in einem Umfang installiert, der zu deutlichen Stromverteuerungen beim Endverbraucher beitrug. Allein im letzten Quartal 2011 wurden mehr Anlagen installiert als das Ausbauszenario der Bundesregierung zur Energiewende für das gesamte Jahr vorsah.“

    Dieses Statement wird dort als Argument gegen weitere PV-Anlagen verwendet, hauptsächlich gegen die Errichtung des Solarparks auf dem ehemaligen Kasernengelände.

    Nun sieht es so aus, dass sich die Ehefrau des FWG-Vorsitzenden ebenfalls an der Vermarktung von Solarstrom beteiligt und damit auch zur deutlichen Stromverteuerung beim Endverbraucher beiträgt, wo doch laut Zitat schon mehr als genug Anlagen vorhanden sind.

    Wohlgemerkt ich neide keinem den Verdienst am Solarstrom, es geht mir auch nicht darum, ob eine PV-Anlage auf einer Konversionsfläche errichtet wurde oder nicht. Das wird an anderer Stelle entschieden.

    Doch man kann nicht mit zweierlei Maß messen, schon gar nicht als Parteiorgan. Das ist m. E. ein Interessenkonflikt, der nicht hinnehmbar ist und die Glaubwürdigkeit der FWG- Homberg ad absurdum führt.

  2. DMS

    zu 1:
    Sie wollen einen Skandal inszenieren wo keiner ist.
    Mit der Meßlatte, die Sie einführen wollen, ragen erst einmal ganz andere Ereignisse heraus. Da werden kriminelle Handlungen von Parteien schön geredet, da wird Lug und Trug verteidigt, da wird mit Protokollen manipuliert, Urkunden verschwinden und werden manipuliert, und, und, und…
    Ich erspare mir die vielen Ereignisse aufzuzählen, über die hier im Hingucker detailiert berichtet wurde.

  3. Supercalifragilistisch

    zu 2.
    Sie lenken ab vom Thema.
    Es geht um die Frage der Glaubwürdigkeit der FWG und der FWG Fraktionsmitglieder.

    Wird es denn ein Bürgersolarpark wie er so stark für Homberg gefordert wird ?

    „Im Vorfeld wurde die Form einer Genossenschaft diskutiert, bei der sich viele Menschen mit einem kleinen Betrag, z.B. Anteil von 100 Euro beteiligen können. “
    https://www.homberger-hingucker.de/?p=8328

    „Da die Parlamentsmehrheit von CDU und SPD und der Bürgermeister eine mehrheitliche Bürgerbeteiligung versprochen haben, warten viele BürgerInnen mit Blick auf die anstehenden Kapitalsummen, die die Stromkunden aufbringen müssen, auf transparente Informationen zur in Aussicht stehenden Rendite dieses Projekts“, erklärte Dietmar Groß, Sprecher der AG erneuerbare Energien der FWG Homberg anlässlich der Veranstaltung am 5. September.

    https://fwghr.wordpress.com/2012/09/12/pv-park-15-mio-e-uberschuss-staatlich-garantiert-wer-macht-kasse/

    https://fwghr.wordpress.com/2012/09/01/treffen-am-mittwoch-energiepolitik-in-homberg/

    Zusammenfassend festzuhalten ist, dass die FWG dem Vorhaben nur unter folgenden Bedingungen hätte zustimmen können:

    Auszug:.
    …..
    Der PV-Park wird als Bürgersolarpark organisiert.
    ….
    https://fwghr.wordpress.com/2012/04/12/photovoltaik-profit-um-jeden-preis/

    Hier könnten FWG und ihre politischen Mandatsinhaber zeigen wie ernst es ihnen mit dem Begriff „Bürgerbeteiligung “ ist.

  4. DMS

    zu 3:
    Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.

    Bei dem Solarpark auf dem ehemaligen Standortübungsplatz ist eine öffenliche Angelegenheit, die Stadt wollte und hat das Gelände gekauft. Die städtischen Politik unterliegt der Verantwortung gegenüber den Bürgern. Zusätzlich wurde dem Grunstück eine Eigenschaft auf betrügerische Art und Weise eine Eigenschaft angedichtet, um Solarsubventionen für Kapitalanleger zu ermöglichen.

    Bei dem Solarparkbau an dem Zorngrabenweg (2011) und an der Hans-Böckler-Straße (2012) handelt es sich um Privatgrundstücke. Die Überbauung mit Solaranlagen ist zwar ärgerlich, denn so entstehen keine Arbeitsplätze. Jedoch ist die Rechtslage so, wie bereits 2011 geprüft, dass das rechtlich zulässig ist. Weder kann das rechtlich beanstandet werden, noch muss sich eine Privatperson dafür öffentlich rechtfertigen.

    Das Handeln von Privatpersonen kann auch nicht ohne weiteres mit den politischen Vorstellungen einer Partei in Beziehung gesetzt werden, so als wäre damit das politische Handeln eine Partei oder politische Vereinigung insgesamt zu beurteilen. Angesichts der Verfehlungen, die Parteimitglieder in Ausübung von öffentlichen Ämtern oder Parteiämtern von sich gegeben haben oder wie sie gehandelt haben, ist das überhaupt nicht vergleichbar.
    In Homberg sei nur erinnert an die Schließung der Alten- und Krankenpflegestation und den Falschaussagen, die von Politikern gemacht wurden
    Auf Bundesebene nur ein paar Schlagworte: „jüdische Vermächtnisse“, Ehrenwort, usw.

  5. Supercalifragilistisch

    zu 5.
    sie haben ihre Meinung – ich die meine.

    Für mich hat sich die FWG ad acta gelegt.

    Ob dem Gelände in betrügerischer Weise eine Eigenschaft angedichtet wurde ist ihre Meinung.

    Dazu wird sich Justitia äußern.

    Ebenso wie bei zwei weiteren Verfahren die derzeit Bezug zur Politik in Homberg haben.

  6. regio

    Zu 2 und 4

    Nichts liegt mir ferner als einen Skandal inszenieren zu wollen, das ist gar nicht nötig, er ist ja schon da. Auch möchte ich keine Messlatte einführen, egal wie hoch sie ist. Es geht hier auch nicht um andere Ereignisse, sondern explizit um das Verhalten der FWG, bzw. dessen Vorsitzenden.

    Ich denke mal, es ist zu fordern, dass der Vorsitzende der FWG-Homberg seinen Vorsitz schnellstmöglichst niederlegt. Wegen Interessenkonflikten haben schon ganz andere das Handtuch werfen müssen.

    Sie finden es hier nur „ärgerlich“ weil keine Arbeitsplätze entstehen, dass auch hier wertvolles Ackerland vernichtet wird, erwähnen Sie mit keiner Silbe, beim Solarpark auf dem ehemaligen Kasernengelände waren das Ihre Haupttotschlagsargumente bei Ihrer Berichterstattung gegen den städtischen Solarpark.

    Es ist schon interessant hier lesen zu können, wie Sie für den Privatsolarpark und damit für den Vorsitzenden der FWG Partei ergreifen. Bei genauem Lesen auch der älteren Berichte hier über die Entstehungsgeschichte des Solarparks auf dem Kasernengelände kommt das so richtig zum Ausdruck.

    Da muss man gar nicht mehr Äpfel mit Birnen vergleichen, der Vergleich zieht nicht, es ist lediglich noch das Fallobst aufzusammeln. Ich finde es grundsätzlich einen schlechten Stil jemandem eine betrügerische Art und Weise zu unterstellen, solange das nicht juristisch geklärt ist.

  7. solarfan

    Zunächst etwas zum Thema „Tribalismus in Homberg“
    Die Anlyse zum Thema „Tribalismus“ ist hervorragend, dieser Blog hat jedoch mehr mit diesem Thema zu tun als im Beitrag beschrieben, er repräsentiert dieses Thema vorbildlich.

    Zur Solardiskussion inkl. Tribalismus:

    Ich habe mal in die Suchfunktion „Solar“ eingegeben. Unzählige Artikel beschäftigen sich mit dem Thema, alle kritisieren in irgendeiner Form die Photovoltaik.
    Überschriften sind z.B.:
    „PV-Park: 15 Mio. € Überschuss staatlich garantiert – wer macht Kasse ?“
    „Freiflächen-Solarstrom: Geringste Energiemenge, höchste Kosten und höchste Rendite“
    „Das schmutzige Geheimnis der Energiewende“
    „Die Subventionssonne lacht“
    „Weitere Solarparks bringen nichts“
    „Solarenergie am teuersten“
    „Solaranlagen gehören nicht in die Natur“

    Zu einem privaten Solarpark in Remsfeld wurden mindestens 6 Artikel und zu einer privaten Soaranlage in Hülsa wurden mindestens ebensoviele Artikel angezeigt.
    Zu dem Solarpark um den es hier geht, ist genau 1 Artikel vorhanden, in dem die Kommentarfunktion deaktiviert ist.

    Wenn nun wirklich der FWG Vorsitzende in irgendeiner Form an diesem Solarpark beteiligt wäre, wobei ich bis jetzt hier noch keine Bestätigung gelesen habe, dann würde sich spätestens hier der Kreis zum Tribalismus in Homberg schließen.
    Über alle möglichen Solarparks wird negativ berichtet, nur über einen Solarpark eines Mitgliedes einer befreundeten Fraktion, für deren Veranstaltungen hier sogar schon geworben wurde, gibt es genau einen Artikel, der nicht kommentiert werden darf.

  8. Miriam

    Ich würde mal sagen der Skandal ist schon da und es ist schon traurig wenn man Juristen braucht,Moral wäre besser.

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