Erdwärme im Mühlhäuser Feld, ein Standortvorteil?
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"Bauplatz zu verschenken – Warum viele Städte und Gemeinden auf ihren Grundstücken sitzen bleiben" unter dieser Überschrift berichtete die HNA am 17. 10. 2008 über die stagnierende Nachfrage nach Bauplätzen im Kreis.
Während in den anderen Städten des Kreises die Bürgermeister die Lage kritisch sehen, gibt Bürgermeister Wagner in Homberg die Hoffnung nicht auf:
"Er habe keine Bedenken, alle Restflächen im Holzhäuser Feld und die neuen im Mühlhäuser Feld zu verkaufen. Dafür sorge in letzterem der Standortvorteil der Erdwärme. Dort haben Bauherren die Chance, auf eine eigene Heizanlage zu verzichten und so Geld und Energie zu sparen."
Diese Aussage des Bürgermeisters spekuliert wohl auf die Unwissenheit der Leser, die sich durch Schlagworte aus dem Munde eines Bürgermeisters einlullen lassen.
Erdwärme ist kein Standortvorteil des Mühlhäuser Feldes, sie kann überall genutzt werden. Im Mühlhäuser Feld sind lediglich für das Musterhaus Bohrungen bis in die Tiefe von 160 m erfolgt, wo eine gleichbleibende Temperatur von 13° C anzutreffen ist. Solche Bohrungen lassen sich an jedem Bauplatz durchführen, das ist keine Besonderheit des Mühlhäuser Feldes.
Wie man mit Erdwärme auf die eigene Heizanlage verzichten und so Geld und Energie sparen kann, bleibt rätselhaft.
Um die Erdwärme zu nutzen, muss erstens die Bohrung bezahlt werden, dabei sind je nach Marktlage zwischen 40 bis 65 Euro je Meter zu zahlen. In dem Preis ist auch die Verrohrung mit Vor- und Rücklauf enthalten. Mit max. 13° C warmen Wasser kann man noch kein Haus heizen, es braucht noch eine Wärmepumpe, das ist die Heizanlage bei Erdwärmenutzung. Die Wärmepumpe benötigt Strom, ca. 25% der Energie, die man am Ende erreichen will. Soll die Energiebilanz gegen Null gehen, dann ist – wie in dem Musterhaus – noch eine Fotovoltaikanlage notwendig. Auch diese kostet Geld.
Auf eine zentrale Erdwärmeanlage für das ganze Gebiet wurde verzichtet. Jeder einzelne Bauherr kann sich frei entscheiden. Sollte er sein Haus mit Erdwärme versorgen wollen, dann muss er Bohrungen beauftragen und selbst finanzieren. Wenn er das im Mühlhäuser Feld, auf einen anderen Bauplatz oder neben seinem jetzigen Haus macht, gibt keinen Unterschied.
Die beiden Neubauten auf dem Mühlhäuser Feld sind nach dem jetzigen Kenntnisstand ohne Erdwärme geplant, da wird wohl weiterhin der Schornstein rauchen, wie man auf dem Foto sieht.
Wo ist also der Standortvorteil des Mühlhäuser Feldes? Es gibt keinen.
Der Bürgermeister muss das Baugebiet schön reden, denn dort sind über eine Million Euro Kosten des Hessentages versteckt. Die Hessische Landgesellschaft (HLG) hat das Gelände für den Hessentag erschlossen mit dem Ziel, später die Kosten über den Verkauf der Grundstücke zu refinanzieren. Die HLG geht kein Risiko ein, denn nach 10 Jahren wird sie sich die Kosten von der Stadt zurück holen, verzinst mit 4%.
Die jetzige Lage auf dem Baumarkt war schon länger absehbar, vor dem Finanzierungsmodell im Mühlhäuser Feld wurde lange vor dem Hessentag gewarnt. Der Bürgermeister schlug diese Warnungen alle in den Wind, er wollte seinen Hessentag, koste es was es wolle. Das wird allen Hombergern noch teuer zu stehen kommen. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Homberger an die "Wohltaten" des Bürgermeisters erinnern, wenn das noch dickere Schuldenende jeden trifft.
>> Bauauflagen im Mühlhäuser Feld
>> Es tut sich was auf der Homberger Homepage
Sie werfen jetzt hier wieder mit Sätzen um sich, die in meinen Augen reine Stimmungsmache sind.
Ein Standortvorteil wäre die Erdwärme, wenn sie vernünftig vermarktet wird, es eine Bauvorschrift gibt, dass im Mühlhäuser Feld nur mit Erdwärme beheizte Häuser gebaut werden und dieses durch Vergünstigungen etwaigen Interessenten schmackhaft gemacht wird. Diese Initiativen vermisse ich leider.
Wenn ich mir so die Bautätigkeiten in Homberg anschaue, wird doch noch gebaut. Sind es die beiden Häuser im neuen Baugebiet oder ein Fertighaus an der Kasseler Strasse. Auf dem Gelände der alten Firma Hildebrandt konnte ich auch Bautätigkeiten sehen.
Von den Homberger Grünen kam der Vorschlag, das alte Kasernengelände für die Landesausstellung zu nutzen. U. a. wurde von ihrer Fraktion vorgetragen, man könnte die Häuser für die Ausstellung nutzen. Wie das bei der Bauweise der Häuser funktionieren sollte oder wie die Menschen den langen Fußweg von der Innenstadt bis zur Kaserne ertragen sollen; diese Antworten sind sie leider schuldig geblieben.
Das Gelände im Mühlhäuser Feld zu nutzen, war schon sehr durchdacht. Allerdings hätte es mehrer Lösungen oder Ideen zur nachhaltigen Nutzung dieses Gelände geben müssen. Man hätte das Gelände so erschließen können, dass dort z. B.erstmal nur eine kleine Anzahl an Baugrundstücken entstanden wäre. Später hätte man dieses Gelände evtl. nach Bedarf modular erweitern können.
Dem Bürgermeister vorzuwerfen, es wäre “sein Hessentag”, ist doch zu kurz durchdacht. Die Hessentagsbewerbung ist doch von allen städtischen Fraktionen beschlossen worden.
Sieh dazu auch:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=821
@Mirko
Was du sagst das es ein Vorteil wäre ( Satz 2 ) wenn es als Alleinstellungsmerkmal vermarktet würde.
Da dies nicht der Fall ist, hat der Hingucker korrekt dargelegt.
na klar wird noch gebaut.
Die Frage ist nur ob bei der derzeitigen Entwicklung und im Vergleich zu anderen Orten 3 oder 4 Bauplätze für eine Stadt dieser Größenordnung reichen.
“wie die Menschen den langen Fußweg von der Innenstadt bis zur Kaserne ertragen sollen”
Na —- da gibt es doch den Stadtbus !!!
Zum Hessentag :
Komisch daran ist nur das vor einem Homberger CDU Bürgermeister der Hessentag in Homberg mit Infrastrukturgründen abgelehnt wurde und der Bürgermeister selber , ebenso wie die CDU, damit wirbt er habe den Hesssentag nach Homberg geholt.
Zu den Vorschlähen : MÜSSEN _ HÄTTEN _ SOLLTEN.
DAS sagen die Politiker und die Parteien auch.
Konkret sind Worte wie :
Ganze Innenstadt verkehrsberuhigte Zone.
In diesem Sinne :
Schlag sachlich und konkret was vor.
Also die HNA schreibt, dass es 7 Bauverträge sind.
@marc
“Die Stadt Homberg hat 2008 sieben Baugenehmigungen erteilt.”
Das verstehe ich so, dass im ganzen Homberger Stadtgebiet in 2008 sieben Bauanträge gestellt und genehmigt worden sind.
Allerdings erteilt nicht die Stadt die Baugenehmigungen sondern das Kreisbauamt. Die Stadt kann lediglich eine Stellungnahme dazu abgeben. Bebauungspläne fallen allerdings in die Kompetenz der Stadt.
Deshalb bietet die Stadt Homberg derzeit auch in den Ortsteilen keine Flaechen an.
Da ist vermutlich nicht die fehlende Nachfrage der Grund, sondern eher der Zwang, das Muehlhaeuser Feld moeglichst schnell zu vermarkten.
Kleine Ergänzung zu Post # 2 und Mirkos Frage nach dem langen Fussweg :
So lang kann der Weg gar nicht sein, wenn selbst der Bürgermeister den Bereich des ehemaligen Finanzamtes, Aussiedlerlagers im Sandweg als “Innenstadtnah” bezeichnet !!! Siehe Jubel – Berichte in der örtlichen HNA usw
Zum Vergleich Körle
Bericht der HNA Ausgabe Melsungen vom 31.12.2008 :
Nachzulesen im ePaper bis Ende Januar 2009; der Link ist evtl früher außer Funktion )
https://www.hna.de/melsungenstart/00_20081230174642_Es_darf_etwas_mehr_sein.html
Ausschnitte :
“Das geplante kommunale Nahwärmenetz mit der Heizzentrale an der Guxhagener Straße soll mehr Körler Häuser bedienen als bislang geplant: Noch vor Weihnachten beschloss das Gemeindeparlament, das Versorgungsgebiet der Heizanlage zu erweitern.”
“Die Zahl der im Versorgungsbereich liegenden Häuser steigt von ursprünglich zwölf auf nun 20. Bei Bedarf könne man kurzfristig jedoch bis zu 30 Gebäude anschließen, hieß es.”
Und statt im Mühlhäuser Feld von vornherein eine geschlossene Versorgung mit einer Bohrung die schon erschlossen ist anzubieten – ist davon nie die Rede gewesen !!
Langfristige und Vorsorgliche Planung ist da nicht erkennbar !
Und jetzt fehlt mit Sicherheit das Geld !!
Aber dafür gibt es bald überall Unterstände mit Solartechnik !
Sonderbeilage Thema “Bauen im Schwalm Eder Kreis ” in kostenlosen Zeitungen der MB Media Gruppe wie zum Beispiel Homberger Anzeiger und Heimatnachrichten im Melsunger Raum. Bei Homberg heißt es zu Grundstücken im Mühlhäuser Feld : “5 verkauft, 12 Optionen. Als Standortvorteile werden aufgeführt :
Kurze Wege zum Arbeitgeber: 15 Minuten nach Fritzlar, 20 nach Melsungen, 30 !! nach Kassel.
Und man glaubt es kaum :
Homberg liebt Familien. Deshalb gibt es Kinderrabatte beim Grundstückskauf.
Das man kostenpflichtige Kindergärten hat, dass derzeit die Beiträge steigen sollen während andere Gemeinden kostenfreie Kindergärten bieten wird “vornehm” verschwiegen.
Dazu: “…kurze Wege in die Innenstadt.”
Und “.. steht Bauherren die Nutzung von Erdwärme zur Verfügung.”
a. gibt es die Nutzung der Erdwärme fast überall
b. wird der Eindruck erweckt man brauche nur noch den Hausanschluss an eine bestehende Erdwärme Anlage zu installieren.
Was macht eigentlich der Umbau des ehemaligen “Finanzamtes / Flüchtlings- / Asylbewerber -/ Aussiedler Wohnheimes am Sandweg ?
Gab es da nicht mal einen Bericht in der HNA in der der BM Wagner von einem Fortschritt sprach und den Bau dort als “Innenstadtnah” bezeichnete ?
Oder ist das auch so eine Bau-, Jubel-, oder Erfolgsleiche wie sie schon öfter zu lesen waren.
Viel heiße Luft und dann noch nicht mal ein “warmer Rülpser” ?
Schade das die HNA in Homberg vor allem dadurch glänzt dass sie dauerhaft das Stadtgeschehen eher nicht betrachtet.
Nur wenn es irgendwas an städtischer Jubelarie gibt, ist man dabei.
Schade.
Gerade Regionalmedien könnten bei der positiven Gestaltung unserer Gemeinwesen und Kontrolle der politischen Vertreter Gutes bewirken.