HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Versorgungseinkauf oder Erlebniseinkauf

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Für die Diskussion um den Einzelhandel in Homberg kann eine Unterscheidung hilfreich sein, die Unterscheidung zwischen Versorgungseinkauf und Erlebniseinkauf.

Versorgungseinkauf
Alle was täglich gebraucht wird, Lebensmittel, Getränke, Haushaltsartike,l wird relativ routiniert eingekauft. Viele Artikel werden immer wieder gekauft ohne zu wechseln. Dieser Einkauf wird als notwendige und oft lästige Arbeit empfunden und soll schnell erledigt sein. Der Einkaufzettel wird abgearbeitet.Hierfür hat der Handel die Einkaufszentren aufgebaut mit einem großzügigen Stellplatzangebot, dass sich als öde Parkplatzflächen um die Centren ausbreiten.
Im Lebensmittelhandel sind die Gewinnspannen sehr gering, es ist von 1% die Rede. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich erst aus dem Mengenumsatz. Große Warenmengen müssen schnell umgeschlagen werden. Sattelschlepper bringen tonnenweise die Ware und müssen schnell entladen werden, entsprechende Rampen sind angelegt. Die Käufer bringen diese Tonnage in vielen kleine Fuhren wieder vom Einkaufcentrum fort.

Erlebniseinkauf
Ein neues Kleid, schicke Schuhe, ein besonderes Parfüm, ein Geschenk, besondere Delikatessen, das sind alles Waren, die nicht täglich gekauft werden. Wer kann, nimmt sich dafür mehr Zeit und genießt den Einkauf. Es ist nicht der schnelle eingeübte Griff ins Regal, jetzt geht es ums Schauen, sich anregen lassen, beraten lassen, aus- und anprobieren. Wie steht mir das? Was sagst Du dazu? Lust statt Pflicht steht im Vordergrund. Dazwischen sich noch einmal in ein Lokal setzen, sich einmal verwöhnen lassen. Offen sein für neue Eindrücke und Begegnungen. In der Atmosphäre eines Supermarktes funktioniert das nicht, dazu braucht es eine andere Umgebung, mit einer eigenen Schönheit. Die Einkäufe sind selten schwer oder unhandlich, sie sind leicht zu tragen.

Beides an seinem Platz
Homberg hat die Zentren für den Versorgungseinkauf und Voraussetzungen für einen Erlebniseinkauf. Statt den Streit fortzuführen, wer welche Entscheidung getroffen, wer Recht behalten hat , sollte man sich wieder dem zuwenden, was jetzt ist.  Die Städte, die schnell begriffen haben, dass ein solcher Streit nicht weiter hilft, nutzten ihr jeweiliges Potenial, dort wo es vorhanden ist. Sie kleben keine Fachwerk-Illusion an die Wände des Einkaufszentrums und versuchen den historischen Schatz der Altstadt nicht autogerecht und supermarktlike umzugestalten.

Homberg hat so eine Chance
Wer in Homberg von Supermarktstrukturen in der Altstadt träumt, zerstört das Potenial für den Erlebniseinkauf. Altstadt und Einkaufszentrum erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Machen wir die Altstadt zu einem Erlebnis, in dem die Menschen gerne einkaufen, leben und wohnen.

Andere Städte haben das begriffen und machen sich an die notwendigen Gestaltungsaufgaben. Siehe zum Beispiel Eckernförde.

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10 Kommentare zu “Versorgungseinkauf oder Erlebniseinkauf”

  1. ronneberg

    Erlebniseinkauf in Homberg?

    Man muss das Beispiel Eckernförde allerdings zu Ende lesen:

    “Diese Strategie setzt voraus, dass die Innenstadt einen attraktiven und vielfĂ€ltigen Branchenmix vorweisen kann. Ebenfalls muss eine hohe AufenthaltsqualitĂ€t und EinkaufsatmosphĂ€re z.B. durch ein attraktives gastronomisches und kulturelles Angebot sowie ein ansprechendes Erscheinungsbild der Innenstadt gegeben sein. Strategien wie diese erfordern zumeist eine intensive Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Akteuren durch Marketingkonzepte wie z.B. Stadtmarketing.

    Alles Dinge, die Homberg fehlen und von denen die Akteure des Stadtmarketings meilenweit entfernt sind.

  2. DMS

    zu 1:
    Der zitierte Abschnitt beschreibt sehr genau, was in Homberg zu tun ist.
    _Branchenmix
    _hohe AufenthaltsqualitÀt und EinkaufsatmosphÀre
    _attraktives gastronomisches und kulturelles Angebot
    _ansprechendes Erscheinungsbild der Innenstadt

    Das Erscheinungsbild der Stadt mit dem Fachwerk, der ĂŒberragenden Kirche und der besonderen Lage am Berg sind vorhanden. Es ist ein einmaliges Ensemble. Jetzt muss man nur aus dem Vorhenden etwas machen und es nicht zerstören.
    Die ersten drei Bedingungen mĂŒssen geschaffen werden. Das ist nur durch viele kleine Schritte möglich, bei dem sich kleine Erfolge gegenseitig verstĂ€rken und aufeinander aufbauen.

  3. Qualle1978

    Allein die ParkplÀtze in Eckernförde sprechen BÀnde!!

    GebĂŒhrenfreie ParkplĂ€tze

    * Parkplatz 1, GrĂŒner Weg
    500 PlÀtze, keine ParkzeitbeschrÀnkung

    * Parkplatz 2, Kakabellenweg / Kakabellenplatz
    225 PlĂ€tze, keine ParkzeitbeschrĂ€nkung, auch fĂŒr Busse geeignet

    * Parkplatz 3, Preußerstraße / Kurpark
    244 PlÀtze, keine ParkzeitbeschrÀnkung
    gebĂŒhrenfrei nur vom 01.10. – 30.04.

    * Parkplatz 6, Parkdeck Noorstraße / Aldi
    237 PlÀtze, mit ausgewiesenen BehindertenparkplÀtzen
    Parken mit Parkscheibe fĂŒr maximal 3 Stunden
    Oberdeck unbegrenzt frei

    * Parkplatz 7, Pferdemarkt
    62 PlÀtze, keine ParkzeitbeschrÀnkung

    * Parkplatz 8, Vogelsang / Binnenhafen
    37 PlÀtze
    Parken mit Parkscheibe fĂŒr maximal 2 Stunden

    * Parkplatz 10, Fischerkoppel / Bergstraße
    106 PlÀtze, keine ParkzeitbeschrÀnkung

    * Park and Ride, Schulweg / Bahnhof / Reeperbahn
    300 PlÀtze, mit ausgewiesenen BehindertenparkplÀtzen
    * Bus Schulweg / Parkplatz fĂŒr Reisebusse
    3 PlÀtze

  4. Xeon

    @Qualle1978

    Nicht nur die Zahl der ParkplÀtze spricht BÀnde.

    – Die Kaufkraftzahl liegt im gesamten Kreis Rendsburg-Eckernförde (2005: 103,6) und auch in der Stadt Eckernförde selbst kontinuierlich oberhalb des bundesrepublikanischen Durchschnittswertes von 100.

    – Trotz auch in Eckernförde erfolgtem Truppenabbau […] ist die Bundeswehr weiterhin mit rund 2.200 ArbeitsplĂ€tzen […] der grĂ¶ĂŸte Arbeitgeber Eckernfördes.

    – Die ÜbernachtungskapazitĂ€t betrĂ€gt insgesamt rund 1500 Betten.

    – Im Jahr 2010 wurden ca. 37.500 GĂ€steankĂŒnfte verzeichnet. Diese GĂ€ste ĂŒbernachten im Durchschnitt ca. 3,5 Tage, so dass sich hieraus ca. 131.000 Übernachtungen ergeben haben.

    – Das Handels-Einzugsgebiet der Stadt […] umfasst ein Gebiet mit knapp 45.000 Einwohnern, von denen mehr als 50 Prozent direkt in Eckernförde leben.

    (Quelle: Wikipedia)

    All diese Zahlen machen es einem Investor sicher leichter, das Risiko einer GeschÀftseröffnung in Eckernförde zu wagen, als dies z.B. in Homberg der Fall ist.

    GrundsĂ€tzlich gebe ich aber Herrn Schnappauf recht, dass man einen geeigneten “Branchenmix” in der Innenstadt benötigt, um sie gleichermaßen fĂŒr Einwohner und Besucher attraktiv zu gestalten.

    In diesem Punkt stimmt sicher auch der BĂŒrgermeister und der Stadtmarketing-GeschĂ€ftsfĂŒhrer zu. Schwieriger ist aber die Frage, wie man einen solchen “Branchenmix” in Homberg ansiedeln kann.

    Schließlich dreht sich dort seit Jahren ein Teufelskreis -> Wo keine Kunden sind, sind keine GeschĂ€fte -> Wo keine GeschĂ€fte sind, sind keine Kunden -> …

  5. Quo vadis

    “Ein StĂ€dtchen singt sein altes Lied”

    Hier sollte man mal nachlesen.
    oder hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Homberg_(Efze)

    Hombergs Grundproblematik ist die, durch die Berglage bedingte Infrastruktur.

    Der Vorteil einer wirklich schönen Altstadt zu FĂŒĂŸen der Burg bringt zugleich die Nachteile kaum verĂ€nderbarer FlĂ€chennutzung.
    Die wenigen möglichen FlÀchen hat man fast sinnlos verbraten:
    Berufsschule, FeuerwehrgerĂ€tehaus mit einem nur aus PrestigegrĂŒnden geschaffenen unnötigen Busbahnhof in dieser AusprĂ€gung und an diesem Ort.
    Schulen am Rande des Osterbaches als Riegel, statt hier eine innenstadtnahe Grundversorgung anzubieten.

    Abriss eines ganzen Viertels am Obertor mit der Vernichtung der dortigen StadtidenditÀt.
    Die dann erfolgte Bebauung hat ebenfalls zu Verlust von attraktiven AngebotsflĂ€chen gefĂŒhrt.

    Ideen werden gesammelt und als Teufelszeug irgendwo versteckt.
    Ideen, die es auch schon lange vor den Zeiten von Herrn Wagner gab.
    Sie wurden damals durch die Verantwortlichen der WeGe ebenso wie von den Parteien, den BĂŒrgermeistern ignoriert.

    Ankauf und Ausbau des Gesamtkomplexes des Deutschen Hauses z. B. als Begegnungszentren fĂŒr alle Altersgruppen.
    Nutzung als Brauerei und einer damit verbundenen GaststĂ€tte. Dazu die StadtbĂŒcherei.
    Konsequenz:
    Heute gammelt das Haus vor sich hin und ist genau des Gegenteil eines Magneten in attraktiver Lage.

    oder

    Zusammenschluss aller GeschĂ€ftsleute um in einer Art “dez” oder “ratio” im Kleinen evtl sogar durch intelligente Bautechniken gestĂŒtzt von GeschĂ€ft zu GeschĂ€ft bummeln zu können.
    Lauter kleine “SpezialitĂ€ten” LĂ€den. Wobei man durchaus auf Konkurrenzdenken in bestimmten Angebotsspektren verzichten könnte und sein eigenes Angebot nur als ErgĂ€nzung aufbaut.
    DurchgĂ€ngig z. B. – BĂ€cker, Metzger, Feinkost, Fisch, KĂ€se, FrĂŒchte, Kaffee a la Mokkasinn mit Gastronomie einerseits;
    Bekleidung fĂŒr MĂ€nner , Frauen, Kinder, Jugendlich im Botiquenstil mit Fashionangeboten
    Schuhe andererseits;
    ErgĂ€nzt durch ParfĂŒmerie, Gesundheitsangebote,Tabakwaren, Zeitschriften, BĂŒcher, Haushaltsangebote a la Wiskemann,
    Eine Zentralkasse ggf mit Lieferservice zum Parkplatz.
    Lieferverkehr zentralisiert um Lieferverkehr aus der Stadt zu halten mit Elektrofahrzeugen und Sammelpunkt im Industriegebiet.

    Dazu unter Einbeziehung der Denkmalpflege nach einer Lösung fĂŒr eine Wetterschutzlösung zu suchen die eine Art großflĂ€chige Pasarelle möglich macht.

    Wohnraum zu modernisieren und unter Förderung durch die Stadt diesen bezahlbar und attraktiv zu gestalten.
    Jeder der in der Innenstadt wohnt belebt und bringt Umsatz.

    Busverkehre die als Shuttle fĂŒr Mitarbeiter dazu fĂŒhren, dass die vorhandenen ParkplĂ€tze in der Innenstadt ausschl fĂŒr Kunden zur VerfĂŒgung stehen.

    Die gesamte Innenstadt als verkehrsberuhigte Zone, die durch die VerkehrsfĂŒhrung den Durchgangsverkehr verhindert.
    Siehe hierzu auch die Idee von Herrn Ritter, eine innenstadtnahe Ostumfahrung zu gestalten.
    Nur fĂŒr den PKW Verkehr.

    usw.

    Aber was nutzen alle guten Ideen wenn die Politiker aller Parteien, die zum Teil 30 Jahre die selben sind, nicht im Stande sind, Homberg wirklich zu dienen.
    Die Listen von CDU und FDP zeigen es doch deutlich. Stillstand.
    In Verkennung der Tatsachen fĂŒr spricht man auch noch von guter Arbeit und ist stolz auf eine so tolle Mannschaft mit so klugen Leuten.
    ( Ripke bzw Monstadt )

    Egal was die SPD mit den GrĂŒnen bis 2002 gemacht hat.
    Es gab keinen Grund fĂŒr CDU und FDP nur auf Rache zu sinnen und, was ich als Gipfel der politischen Perversion empfinde, auch noch deutlich zu sagen was man von allen BĂŒrgern und fast 50 % der WĂ€hler hĂ€lt.

    NICHTS.

    Klar und deutlich ausgedrĂŒckt und auf den Punkt gebracht.
    Unwidersprochen von allen.
    Peter Dewald: ” Was in Homberg “nice to have ” ist bestimmen immer noch wir.

    Und ihr wundert euch, dass in Homberg nichts geht und die BĂŒrger sich abwenden.

    Die Reizfigur des BĂŒrgermeisters mal ganz außen vor gelassen.
    Dazu ist bereits alles gesagt.

    Quo vadis, Homberg?

  6. Mahner

    Bei Betrachtung der BeitrĂ€ge im Hingucker und der anonymen Leserbriefe in der HNA-Online fĂ€llt auf, dass in Rede – und Widerrede ein Stil herrscht, der schon an den Politikstil in Homberg und den Umgang der Parteien untereinander erinnert.
    Was uns in Homberg fehlt ist, die FĂ€higkeit Selbstkritik zu ĂŒben und zu vertragen . Aber man macht, wie jetzt die Listen der CDU und FDP bereits zeigen, unverdrossen weiter. Nach dem Motto ” die Partei hat immer Recht” oder “aus den Fehlern nichts gelernt” und außerdem uns kann keiner.
    Ein bischen Selbstlkritik und Zweifel am eigenen Tun wĂŒrde den Parteien und ihren Kandiaten gut anstehen. Auch das Eingestehen etwas falsch gemacht zu haben, oder falsch entschieden zu haben.
    Viele Entscheidungen können ja zu einer bestimmten Zeit richtig und gut gemeint gewesen sein, rĂŒckblickend mĂŒssen sie aber als falsch angesehen werden.
    Ist es so schlimm zu sagen, wir haben falsch mehrheitlich entschieden, rĂŒckblickend hat der politische Gegner doch Recht gehabt?
    Solange solche EingestÀndnisse und Einsicht nicht möglich sind, wird es in Homberg weiter gehen wir bisher, nÀmlich abwÀrts.

  7. Quo vadis

    @Mahner

    DANKE !

  8. Quo vadis

    Da ist der erste “Gegner”.
    Sieht nicht viel anders aus.
    ListenplÀtze besagen wenig.
    Kumulieren und panaschieren wirbelt möglicherweise alles durcheinander.
    Kleine Gruppen haben Probleme Mitmacher zu finden.
    Die von den FWGlern haben wohl Probleme sich hier einzubringen.

    Ich bin mal als “Raubkopierer” tĂ€tig. Oder Plagiator. Oder so.
    man möge es mir verzeihen

    Durchschnittsalter soweit bekannt liegt bei 53,5 Jahren.
    https://www.boelling.de/homberg/gruene/wahl2011_liste.htm

    Bundesdurchschnitt ist 38 Jahre.
    Quelle: https://www.diemeinungen.de/index.php/tv/362

    Wie das mit dem Alter bei den anderen Parteien und Gruppierungen (FWG) aussieht wÀre zum Vergleich doch interessant.

    Aber wie heißt es so schön:
    “Alter schĂŒtzt vor Torheit” nicht, auch wenn man doch gerne von der Weisheit des Alters spricht.

    Also schauen wir mal wohin der Weg fĂŒhrt.

  9. Homberg Fan

    Wenn ich mir die bisher bekannten Listen so anschaue, komme ich zu dem Ergebnis, dass keien Erneuerung in den Parteien (SPD fehlt noch) festzustellen ist.

    CDU, FDP und GrĂŒne an sich die bekeannten Namen, dabei stört bei den erst genannten Parteien, dass die Schweiger und MitlĂ€ufer des BĂŒrgermeisters noch immer dabei sind. Ein Profilwechsel ist da schlecht möglich.
    Schade, dass das Verfahren gegen den BĂŒrgermeister erst nach der Wahl anberaumt ist, das Ergebnis wĂŒrde sicher anders aussehen.

  10. Fluxcompensator

    Enthalten in diesen “Tourismuszahlen” sind mit Sicherheit jede Menge Übernachtungen die durch Unternehmen der Region/Stadt und ihre angereisten und zeitweise hier tĂ€tigen Mitarbeiter entstanden sind.

    Wie sehen denn die echten rein touristischen Übernachtungszahlen aus ?

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