Neues Immobiliengeschäft der Stadt
Aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle war zu erfahren, dass die Stadt das ehemalige Wohnhaus Landesfeind neben dem neuen Altstadt-Kindergarten in der Salzgasse für 27.000 Euro erworben haben soll.
Schon seit längerem wurde der Verdacht geäußert, dass der Magistrat dieses Gebäude kaufen würde, denn beim Bau der Altstadt-Kita wurde auch auf dem Grundstück des Wohnhauses gebaut.
Das Anwesen Landesfeind mit Wohnhaus, Scheune und Stallungen war eine bedeutende historische Anlage. Zeitweise war es das Landratsamt. Statt für diese Anlage ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, wurde im Schnellschuss ein Kita auf einem Teilstück geplant, ohne die Gesamtsituation zu würdigen und die Folgen für den Verkehr und die Quartiersentwicklung zu berücksichtigen.
Durch diese Kita-Entscheidung wurde das Wohnhaus zum Wohnen entwertet, obwohl es aufgrund seiner Belichtungsverhältnisse dazu gut geeignet war.
Was die Stadt mit dem Gebäude anfangen will, ist unbekannt, es ist bisher noch nicht einmal diskutiert worden.
Wilde Immobilienwirtschaft
Einerseits verschenkt die Stadt gut erhaltene Gebäude wie in der Freiheiter Straße – ohne Wertgutachten. Allein das widerspricht der Gemeindeordnung, die vorschreibt, dass das Vermögen der Stadt nicht unter Wert verkauft werden darf. In Homberg setzt man sich darüber hinweg. Für Homberg gelten sinnvolle Vorschriften nicht. Hier genehmigen sogar die Aufsichtsbehörden, trotz der hohen Schulden der Stadt.
Was wurden für Sprüche über die Immobilien verbreitet. Nichts als Worthülsen, wie sich nachträglich erwies.
Ist das der wirtschaftliche Umgang mit dem Vermögen der Stadt, den Bürgermeister Dr. Ritz gefordert hat?
Es ist weder wirtschaftlich, noch sichert es die Erhaltung der historischen Altstadt. Mit rationalem Verstand ist dieses willkürliche Vorgehen der letzten Jahre nicht nachvollziehbar.
Schlimmer noch. Dafür sollen die Steuerzahler auch noch Fördermittel bereitstellen, zum Beispiel bei der Musikschule. Nachdem sie ihr bisheriges Domizil verlassen musste, damit es die Stadt an ein gut gehendes Unternehmen verschenken konnte, sollen jetzt mit Fördermitteln neue Räume für die Musikschule geschaffen werden.
Die Schirnen wurden für rund 50.000 Euro gekauft und sollen jetzt wieder verkauft werden. Höchstgebot: 10.000 Euro, wie in der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu hören war. Die Krone wurde gekauft und soll wieder verkauft werden. Die Räume des ehemalige Supermarktes im Erdgeschoss Marktplatz 15 wurden für 180.000 Euro als Teileigentum gekauft, obwohl sie in dem Zustand kaum nutzbar sind. Damit ist auch kein Zugriff auf die Grundstücke vorhanden, wie Dr. Ritz die Stadtverordneten falsch informierte.
Die hiesigen Bundestagsabgeordneten Dr. Franke (SPD) und Siebert (CDU) haben schon mal 2,7 Mio. Euro Fördermittel für die Umnutzung angekündigt – eine Bundestagswahl steht schließlich vor der Tür.
Nach Auskunft von Dr. Ritz habe er in Bonn verhandelt, um dafür erst einmal die Anträge zu stellen.
Zu der Chaoswirtschaft gehört das Ärztehaus, die Engelapotheke, die Umbauten im benachbarten Gebäude Obertorstraße, die Pläne für den Umbau des Rathauses.
Siehe auch: Zukunft des Quartiers östlich des Marktplatzes
Unwirtschaftliche Gebäude 2014 – 2016
Weichenstellung für die Altstadt: Wohnungen oder Kindergarten