Vermarktung des MĂŒhlhĂ€user Feldes
Stillstand
Das Mühlhäuser Feld ist nicht "zur Hälfte bebaut" wie der Bürgermeister Martin Wagner behauptet, es ist auch nicht zur Hälfte verkauft, wie das Grundbuch ausweist. Neue Bautätigkeit war in diesem Jahr auch nicht mehr zu beobachten.
"Bauen und leben in Homberg: Günstig…???
Auf der Homepage der Stadt wirbt Homberg mit dieser Aussage.
"Homberg liegt ideal. In jeder Beziehung.
Sie wohnen entspannt und gesund im Grünen und haben nur kurze Wege zu ihrem Arbeitgeber. Von der Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises aus haben Sie kurze Wege.
Wer beispielsweise in Melsungen bei B. Braun arbeitet, ist in nur 15 Minuten da."
Kurze Arbeitswege?
Den Verfassern dieser Zeilen ist nicht aufgefallen, dass sie damit Antiwerbung für Homberg machen.
Die nichtssagenden Allerwelts-Floskeln ideal, entspannt und gesund kann man übergehen. Interessant sind "kurze Wege zu ihrem Arbeitgeber". In der Kreisstadt wird gar nicht erst von Arbeitsplätzen in Homberg ausgegangen sondern nur darauf verwiesen, dass von der Kreisstadt zu einem Arbeitgeber kurze Wege bestehen. Als Beispiel wird Melsungen mit Firma B. Braun genannt, in 15 Minuten zu erreichen. Auch diese Zeitangabe ist geschönt. Alle Routenplaner, auf denen man die Strecke abfragen kann, kommen zu Fahrzeiten über 20 Minuten.
Günstige Baupreise?
Wenn jemand bei B. Braun arbeitet und ein Baugrundstück sucht, dann ist das Mühlhäuser Feld mit 79 Euro je Quatratmeter schon ein stolzer Preis. In Melsungen fände er Baugrundstücke, die wesentlich niedriger im Preis liegen, wie auf der Melsunger Homepage nachgeprüft werden kann. Obermelsungen 50 Euro/qm, Kirchof 26 Euro/qm, Günsterode 13 Euro/qm. Dabei böte Melsungen noch den Vorteil eines Regiobahnanschlusses.
Warum sollte sich ein Bauwilliger aus Melsungen ein sehr viel teueres und weiter entfernt liegendes Grundstück kaufen?
Vermarkten hat etwas mit Markt zu tun
Homberg bietet auf dem Grundstücksmarkt schlechtere Bedingungen als benachbarte Städte. Angesichts dieser Situation ist der Preis von 79 Euro/qm im Mühlhäuser Feld nicht marktgerecht. Andererseits sind die 79 Euro/qm wohl notwendig, um die Kosten für die Erschließung als Hessentagsgelände zu erwirtschaften. Der Hessischen Landgesellschaft (HLG) kann es egal sein, ob die Grundstücke bis 2018 verkauft werden. Die HLG ist auf der sicheren Seite: 2018 wird sie die nicht verkauften Grundstücke an die Stadt zurückgeben und ihre Kosten mit der Stadt abrechnen, zuzüglich 4 Prozent Zinsen jährlich. Hier erwartet Homberg ein neues Schuldenpaket des Hessentags 2008.