Zugreifmarkt will expandieren
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Die HNA berichtete am 12. 12.2008 über die Diskussion vor dem Beschluss zur Planung eines "Sondergebietes Einzelhandel" auf der grünen Wiese an der Kassler Straße.
"Der Investor wolle den jetzigen Zugreifmarkt auf eine Verkaufsfläche von 2500 Quadratmeter etwas mehr als verdoppeln."
"Drei bis vier Millionen Euro wollte er in Homberg investieren, der Baumarkt sollte etwa 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche haben (gut doppelt so viel wie derzeit) und 25 bis 30 Leute beschäftigen (derzeit drei)."
Diese Zahlen des Investors sind der HNA nicht einmal einer Plausibilitätsprüfung wert. Die Aussage lautet:
Verkaufsfläche um den Faktor 2 vergrößert,
Beschäftigtenzahl um den Faktor 10.
Dies widerspricht jeder betriebswirtschaftlichen Logik. Die Rechnung könnte nur dann aufgehen, wenn an Stelle der jetzigen drei Beschäftigten nur Teilzeitkräfte eingestellt würden, also Vollarbeitsplätze gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse eingetauscht würden.
In der öffentliche Darstellung erscheint es als eine Verbesserung am Arbeitsmarkt. Hinzu kommt, dass der Umsatz nur durch einen Verdrängungswettbewerb zu erzielen ist. Wenn er gelingt, fallen die Arbeitsplätze beim Wettbewerber weg.
Wer oder was ist der Zugreifmarkt?
In der Stadtverordnetensitzung sprach man von Seiten des Magistrats nur von Investoren. Namen könne man nicht nennen. Am Ende der Sitzung war klar, als Investor tritt Wilhelm Schneider aus Korbach auf.
In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer des Zugreifmarktes erläuterte Herr Herbert Figge den Zusammenhang folgendermaßen: Sein Schwiegervater Herr Schneider wolle auf dem Gelände an der Kasseler Straße bauen. Er selbst würde sich dann dort einmieten und sein Geschäft erweitern wollen. An dem jetzigen Standort im Basthauptweg fehlt ihm vor allem ein Lager und Platz für Produkte, die mehr Platz brauchen. Zu dem Problem mit dem benachbarten landwirtschaftlichen Betrieb verwies er auf die Gardinenabteilung, wo Kotspuren der Fliegen dazu führen, dass von den Stoffballen häufig erst ein so verschmutzter Streifen abgeschnitten und weggeworfen werden muss. Auf die Fragen nach den selten anzutreffenden Kunden im Geschäft antwortet er, es gäbe täglich 60 bis 70 kaufende Kunden.
Der Zugreifmarkt gehört zu der Kooperationsvereinigung selbständiger Einzelhändler, die bundesweit an 230 Plätzen unter dem einheitlichen Begriff Wertmarkt auftreten. Dieser Verbund versteht sich nicht als Baumarkt, da die Verkaufsflächen in der Regel kleiner sind als in einem Baumarkt, das Sortiment ist entsprechend auf eine Basissortiment begrenzt.
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Bereits im MĂ€rz 2008 (13.03.2008) hat der BĂŒrgermeister und der Investor Schneider aus Korbach zu einer Informationsveranstaltung im Rathaus eingeladen. Geladen wurden die direkten Anwohner an das mögliche Baugebiet. Als einer der Teilnehmer an dieser Veranstaltung muss ich richtigstellen, dass Herr Schneider von einer möglichen BeschĂ€ftigungszahl in einer GröĂenordnung von 40 Festangestellten sprach. Eine Nachfrage, dass hier “geringfĂŒgig BeschĂ€ftigte” eingestellt werden sollen, widersprach Herr Schneider energisch und unterstrich nochmals die Aussage von 40 Festangestellten. Die Mitglieder aus dem Bau- und Planungsausschuss und die Stadtverordneten mĂŒssen sich nach einer möglichen Genehmigung an der Umsetzung dieser Aussage messen lassen. Verkaufen kann man nur einmal und ein Investor wie Herr Schneider lĂ€sst sich sicherlich nicht vorschreiben, was er in seinen GeschĂ€ften verkaufen wird, schlieĂlich leben wir in einer freien Marktwirtschaft und nicht in einer Planwirtschaft (zum GlĂŒck)
Endlich mal Informationen die eigentlich Seitens der Verwaltung lĂ€ngst hĂ€tten einer breiteren Ăffentlichkeit vorgestellt werden mĂŒssen. Dazu hĂ€tte auch eine umfassende und gut recherchierte Berichterstattung der örtlichen Presse beitragen können.Aber offensichtlich sind noch nicht einmal Stadtverordnete aller Fraktionen seitens der Verwaltung korrekt informiert sondern mĂŒssen in Homberg jedem Komma hinterherlaufen.
BĂŒrgerservice ist das nicht.
Und gute Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit auch nicht.
Und die örtlichen Medienvertreter ?
Auch Solaranlage HĂŒlsa zeigt was man vom mĂŒndigen BĂŒrger wirklich hĂ€lt :
Möglichst im Dunkeln lassen.
Frei nach Archimedes scheint man zu denken :
” Störet meine Kreise nicht “
Zur besseren Meinungsfindung möchte ich zu meinem ersten Kommentar ergĂ€nzen, dass sich die 40 Festangestellten auf die ursprĂŒngliche Planung von DREI EinkĂ€ufsmĂ€rkten bezogen. Geplant waren bei der ersten (und auch gleichzeitig letzten) Informationsveranstaltung ein Lebensmittelmarkt, ein GetrĂ€nkemarkt sowie ein Baumarkt. Inzwischen hat sich die Planung jedoch auf einen Markt heruntergeschraubt. Vielleicht machts ja die GröĂe des Marktes…..!
Was geschieht eigentlich mit dem derzeitigen Heimwerkermarkt im Falle eines Neubaues? Noch ne Bauruine in einsehbarer Lage…?
Wie lange brauchen wohl Fliegen um 60 cm Gardine so “vollzusch….” bis sie sichtbar unansehnlich geworden sind ?
Vor allen Dingen deutet das ja auch darauf hin, das lange Zeit keine Gardine verkauft wurde.
Einen SchutzĂŒberzug scheint man nicht zu kennen.
Da mĂŒsste doch dann auch im restlichen Markt das Fliegenproblem existieren oder sind die “Gardinen fixiert ” ?
Zumal der Bauernhof unter der Leitung von Senior K. schon existierte, als der Zugreifmarkt (jetzt Heimwerkermarkt) sich im alten SĂ€gewerk Höse ansiedelte. Gut, es waren damals noch nicht soviel KĂŒhe vorhanden, als es jetzt durch den seit einigen Jahren bestehenden neuen Stall gibt, aber Fliegen muss es schon damals gegeben haben.
Ein Heimwerkermarkt hat ja die Möglichkeit aus seinem eigenen Sortiment Fliegengitter in die Fenster einzubauen.
Ein Investor hat bei Neubeginn immer die Möglichkeit, sich einen geeigneten Platz zu suchen, aber ein Bauernhof hat da erhebliche EinschrĂ€nkungen aufgrund der benötigten GrĂŒnflĂ€chen fĂŒr die KĂŒhe als Weideland und den benötigten kurzen Wegen zum Melken (immerhin zweimal tĂ€glich).
Auch der ansĂ€ssige Mercedes-HĂ€ndler hat auf störenden Fliegenkot hingewiesen, aber sind diese Probleme behoben, wenn man sich ca. 300 Meter oberhalb des bestehenden Marktes neu ansiedelt…..? Man möge gleichermaĂen bedenken, dass ein entsprechender Neubau verkehrspolitisch mit Problemen behaftet sein könnte. Kurz nach der Ortsausfahrt Homberg und der Nordumgehung beschleunigen die meisten Verkehrsteilneher. Sollte sich dort noch eine Ein- und Ausfahrt fĂŒr diesen Markt einbinden, sind aus meiner Sicht AuffahrunfĂ€lle vorprogrammiert. Vielleicht kommt ja noch ein Kreisel in die Kernstadt..!
Wie weit sind denn hier Planung und Bauarbeiten vorangekommen.
Die letzten Ereignisse liegen auch schon wieder 21 Monate zurĂŒck.
Da war doch tatsÀchlich von 40 Festangestellten in 3 MÀrkten die Rede !