Was wird aus der Alten- und Krankenpflegestation der Stadt?
Es rumort um die Homberger Station. Man hört von Schließung, von Umorganisation. Offizielle Erklärungen sind von der Stadt nicht zu hören. Nach den Erfahrungen zu anderen Themen ist auch nicht mit einer offenen Antwort aus dem Rathaus zu rechnen, wenn man fragen würde. Es bleibt nur der Weg über die Leser genauere Informationen zu bekommen.
Ein Blick in den Haushaltsplan der Stadt zeigt: Von 2008 zu 2009 sind die Personalkosten um 41.995 Euro = 23% gesenkt worden. Investitionen sind nicht vorgesehen. Allein diese Zahlen verwundern, wird doch sonst von wachsenden Pflegebedarf gesprochen.
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Die Station steht vor dem Aus, weil in den letzten 2 Jahren nur befristete VertrĂ€ge abgeschlossen wurden – diese laufen nun zum 30.06.09 aus.
Man hat den BeschĂ€ftigten wiederum nur eine VerlĂ€ngerung bis zum 30.09. d J. angeboten – bis zu diesem Zeitpunkt wollte man einen Verein grĂŒnden und die ehemaligen ArbeitsvertrĂ€ge nach Tarif auslaufen lassen.
Bei Einstellung im Verein kann man bei den BeschĂ€ftigten auĂerhalb des Tarifvertrages natĂŒrlich Kosten sparen, auch ist es einfacher, diesen zu kĂŒndigen.
Was man aber nicht wissen lieĂ ist, dass es einen Vereinsvorsitzenden geben soll – und zwar ein CDU-Stadtrat*.[…]
Sollen so Kosten gespart werden?
Die einen dĂŒrfen fĂŒr weniger Geld arbeiten – der andere macht sich die Kippen voll!
Dies war zum 01. 10. 09 geplant.
Die jetzige Pflegedienstleitung wusste von diesen PlĂ€nen und hat es zusammen mit den anderen Mitarbeiterinnen abgelehnt, nochmals einen befristeten Vertrag zu unterschreiben. Sie wurde tĂ€tig und hat zusammen mit den Kolleginnen eine Anstellung bei dem Pflegedienst KIKRA gefunden, von dort sollen nun auch die bisher betreuten Patienten ab dem 01.07.2009 gepflegt werden – wenn man sie denn lĂ€sst!
Denn nun hat man vor, die VereinsgrĂŒndung auf Betreiben des CDU-Stadtrats*. auf den 1.7. vorzuziehen – unter dem DeckmĂ€ntelchen, Homberg als Kreisstadt braucht eine eigene Pflegestation!
So wurde es den Gremien auch verkauft, was dahintersteckt, wissen diese wahrscheinlich nicht.
* Name gegen Funktionsbezeichnung durch Blogmoderator getauscht
So einfach und so schnell geht das rein rechtlich mit dem Verein nicht.
Ein Vereinsvorsitzender kann nicht als verantwortlicher Pflegedienstleiter gegenĂŒber den KostentrĂ€gern auftreten, dazu sind fachliche Qualifikationen in der Pflegeausbildung sowie Zusatzqualifikationen fĂŒr die Leitungsaufgabe notwendig.
Ein Umwandlung von der stÀdtischen Pflegestation in einen Verein muss beim Verband der Pflegekassen angemeldet und genehmigt werden. Das geht nicht innerhalb von Stunden.
Richtig ist, heute enden die VertrĂ€ge mit den PflegekrĂ€ften der Homberger Alten- und Krankenpflegestation. Obwohl dies schon lange bekannt ist, wurden den Mitarbeitern keine neuen VertrĂ€ge angeboten, sie hingen in der Luft und haben sich umgesehen, wo sie ab morgen frĂŒh arbeiten können. Das ist zum GlĂŒck nicht schwer, da der Arbeitsmarkt fĂŒr PflegekrĂ€fte leergefegt ist.
Die Patienten brauchen sich keine Sorgen zu machen. Sie haben eine Beziehung zu den Schwestern und sie werden die Pflege auch weiter fĂŒhren, dann eben unter einem anderen TrĂ€ger-Namen.
Die Kreisstadt Homberg hat ab morgen frĂŒh eine Krankenpflegestation ohne Personal, eine leere HĂŒlle. Ein weiterer “Erfolg” des BĂŒrgermeisters.
Management by chaos,
aber wie macht man sich als Vereinsvorsitzender “die Kippen voll”?
Und welche Rolle spielt die Firma KIKRA, die ja nicht nur neue Angestellte (siehe “leergefegter Arbeitsmarkt”), sondern mit den bisher betreuten Patienten einen strammen Umsatzzuwachs gewinnt.
Gluecklicher Zufall fuer KIKRA; oder Glueck des Tuechtigen?
Die Firma KIKRA spielt dabei ĂŒberhaupt keine Rolle.
Aus sicherer Quelle wurde berichtet das lediglich der Betreiber der KIKRA hier einen neuen Pflegedienst eröffnet,völlig eigenstÀndig.
Die Mitarbeiterpolitik von Herrn Wagner ist schon Klasse.Nicht ein bisschen WertschÀtzend oder Motivierend.Es gibt nur Druck und nie ein ehrliches nettes Wort.
Somit ĂŒberspielt man wohl in höheren Kreisen die eigene UnfĂ€higkeit.
Es ist schon toll das er den Pflegedienst nach 32 Jahren vor die Wand laufen lÀsst.
Dann ist der Betreiber der KIKRA ja noch cleverer als ich dachte.
Wenn die Sache mit den Homberger Mitarbeitern und Kunden nicht so laeuft wie gedacht -naemlich gewinnbringend- braucht er nicht wie die Stadt jedes Jahr Geld mitbringen, sondern macht die neue Firma einfach zu.
Aber das ist dann ja immer noch die Schuld des BM, wenn auch eine 2ter Ordnung. Fuer den Hingucker reicht es allemal.