HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Von Melsungen lernen: Leerstand wächst bedrohlich

BildMelsungen hat seit 2008 ein neues Einkaufszentrum, das Sand-Center am Rande der Altstadt. Dieses Einkaufszentrum sollte zur Belebung der Innenstadt beitragen.

Bereits fünf Monate später klagten die Melsunger Einzelhändler über 40 Prozent Umsatzeinbruch:

"Dass der Kundenmagnet am Sparkassenplatz für eine höhere Kundenfrequenz auch in anderen innerstädtischen Geschäftslagen sorgen werde – diese Erwartung hat sich nach Ansicht von Fischer, Gille, Blackert und etlichen weiteren Geschäftsleuten nicht erfüllt.

Das Sand-Center funktioniere vielmehr wie ein Einkaufsmarkt auf der grünen Wiese, …
So würden die Innenstadt-Händler in die Röhre schauen."

Heute meldet die HNA stattdessen bedrohlichen Leerstand in der Melsunger Innenstadt. Der Leerstand hat nach der Einweihung des Einkaufszentrums immer weiter zugenommen. 16 Ladengeschäfte stehen leer, meldet die HNA. Und weiter heißt es im Text:

"Hinzu kommen 11 Leerstände am Marktplatz und in der Rotenburger Straße."
Quelle: Druckausgabe Melsunger Allgemeine.

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Hombergs Zukunft
Auch für Homberg wird es diese Entwicklung geben, wie Frau Koller in der GMA Studie bereits klar gemacht hat. Die Homberger Stadtverordneten müssen selbst entscheiden, ob sie diese Entwicklung wollen, zog sie sich aus der Verantwortung.

Es ist darauf hinzuweisen, dass die ermittelten Umsatzumverteilungseffekt grundsätzlich nach dem planerischen Ermessen der Stadt Homberg (Efze) abgewogen werden können, da diese faktisch innerhalb des zentralen Versorungsbereiches Hauptzentrum Innenstadt eintreten." (Stellungnahme zur Ansiedlung eines innerstädtischen Einkaufszentrum in H0mberg (Efze), Kasseler Straße / Ziegenhainer Straße., S. 34)

Die Homberger Stadtverordneten haben sich bereits entschieden. Die Vertreter von CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen wollen diesen Weg auch gehen. Die Einzelhändler in der Homberger Innenstadt seien schließlich "keine Frequenzbringer".

Diese Parteien wollen zusammen mit dem Bürgermeister auch noch einen Kreiselverkehr auf der Drehscheibe bauen, damit das Geschäftsmodell der Schoofs-Gruppe schneller zum Niedergang in Homberg führt.

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10 Kommentare zu “Von Melsungen lernen: Leerstand wächst bedrohlich”

  1. Anneliese

    Ja, genau so ist es.

    Aber, enscheiden werden die Besserwisser und Hobbypolitiker in Homberg!

    Ist ja auch einfach, wenn man sein Geld wo anders verdient und nicht auf die Geschäfte in Homberg angewiesen ist.

    Aber. WIR WOLLEN DAS SO!!!!!!!

  2. Gerhard Schönemann

    Hallo Anneliese !

    Bevor man Schuldzuweisungen gibt, sollte man nicht nur den online Bericht lesen, sondern auch „Zum Tage“ auf der Titelseite und im Innern der Printausgabe die Neueröffnung zum 1. August 2016.

    Die Schuldzuweisung an Vockkeroth und Müller ist auch in Melsungen seit Jahren eine beliebte Ausrede.
    Man kann so von den eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten ablenken.
    Beispiel
    Als Müller in Melsungen eröffnete äußerte sich ein damaliger Geschäftsmann, der jetzt der IHK angehört: sinngemäß etwa so: "man habe gar nicht gewusst, was Müller alles anbieten würde."
    Dabei hätte man nur nach Kassel fahren müssen um sich das anzuschauen.

    Ferner hat eine Stadt etwa Insolvenzen einer Kette zu vermeiden oder fehlende Nachfolger mit freigiebiger Hand zur Verfügung zu stellen.

    Beispiel dafür: Metzgerei Rudolph schließt aus familiären Gründen. Die Metzgereikette Müller u. a. im REWE, steigt ein. Und schließt nach knapp 6 Monaten. Ursachen sind leider bis auf Gerüchte unbekannt für mich.

    Keiner kann belegen, wie es gewesen wäre, man hätte nichts verändert.

    Außerdem ist die Situation in Melsungen eine andere wie in Homberg.

    Rund um die Innenstadt führt eine vielfrequentierte Bundesstraße – in Homberg ist alles stadtfern und führt letztlich am Osterbach vorbei.
    Die Lebensmittelmärkte sind innenstadtnah und in allen 4 Richtungen ebenerdig in etwa 10 min. zu erreichen

    Die Innenstadt ist ebenerdig und bietet ausreichend Parkplätze.

    Die Erweiterung des SandCenters und Verlagerung von Feuerwehr und Polizei hat freie Flächen generiert, die zukünftig direkt in der Innenstadt, wäre vergleichbar mit dem EKZ Ost von der Entfernung her, eine erheblich Angebotsausweitung bringen, ein Lebensmittelmarkt soll wohl sicher sein, möglicherweise vielleicht REWE, wie es auch hier viele Bürger wünschen. Es ist eine Art Ärztehaus geplant und bestehende Anbieter werden ihre Flächen erweitern bzw. einbringen und erweitern.

    Daneben wird das Fuldaufer als Freizeitanlage attraktiver gestaltet für ein lockere Millionen ( auch das geht in Homberg nicht ).
    Ein Parkhaus mit ein paar Hundert Plätzen.

    Ob Freizeiteinrichtungen, möglicherweise ein Kino oder ein weiteres Hotel kommen, ob es Wohnungen gibt und Gastronomie wie sie heute anfängt sich zu verbreiten, der SlowFood Markt Anregungen für Geschäfte bringt, weiß man nicht. Hier ist vieles im Fluss.

    Leider findet man online nicht den auch im heutigen Print zu lesenden Artikel zu einer Neueröffnung im ehemaligen "Floh" , der zur insolventen Charly's Mode Gruppe gehört. In Melsungen ging auch damit ein Modeladen den Katzbach runter. In Baunatals Innenstadt waren es sogar 4 Läden.

    Das was als Ursache für den Leerstand dort zu lesen ist, wird in Fachkreisen schon seit etwa 20 – 30 Jahren diskutiert.
    Ursachen dafür sind vielfältig und ja aufgeführt und gelten dem Grunde nach sogar für Städte wie Kassel.
    Seit genau dieser Zeit sucht man nach Lösungen. Mal Fussgängerzone, mal nicht.

    Mobilitätszunahme = Kaufen auf der Grünen Wiese möglich

    verändertes Kaufverhalten allgemein

    Anspruchsdenken und Erwartung an das Angebot

    Vermischung von Freizeitbummel und Einkauf = Shopping

    Einkauf in Verbindung mit Heimweg von der Arbeit weil die Freizeit kostbarer wurde, viele einen Zweotjob haben

    Flächenbedarf steigt dadurch

    Kostendruck

    zuletzt Shopping im Internet
    All die, die dem Trend der Zeit nicht folgten sind nicht mehr am Markt. Das ist Fakt und hat mit Wunsch und Wirklichkeit zu tun Siehe Erfolg von Ratioland, dez und anderen.
    Moderne , helle Präsentation, großes Angebot horizontal wie vertikal,schnelle Anpassung an veränderte Käuferbedürfnisse, Parkplätze.
    Kleine dunkle Läden sind ein Hauch von gestern ebenso wie der berühmte Tante Emma Laden, der nur als Nischenprodukt überleben kann ( Dorfladen usw. ).
    Und genau das bieten die Fachwerkinnenstädte.
    Ideen die vor 25 Jahren oder vor 18 Jahren als Vorschläge für Melsungen wie Homberg angeregt wurden, sind entweder vollständig negiert worden oder fanden nur wenig Begeisterung.
    z. B. die Idee, die gesamte Altstadt zu einer Art dez zu machen. Auch in Melsunhen.

    Lesen sie dazu den Bericht über die Neueröffnung am 1. August.
    Auszug:
    „investieren …..mittleren fünfstelligen Betrag. Es sei doch sehr miefig gewesen, Eingang nicht barrierefrei, Interieur überholt.
    „Wir wollen einen hellen, modernen Laden. Eben im Stil der 2016er-Jahre“, 

    Lösungswege werden seitens des City-Managements doch aufgezeigt, die hier wie in Homberg auch, nicht beschritten werden

    siehe Hinweise des Redakteurs „ Zum Tage „ auf der Titelseite. 
    Auszug: 

    "Die Stadt muss ihre eigene Note finden.
    Dafür braucht es Mut, gute Ideen und kaufmännisches Geschick. Es braucht unbedingt die heimischen Kunden, die diese Besonderheiten in ihrer Stadt unterstützen."

    Noch etwas: Im Gegensatz zu Homberg hat man in Melsungen einen Citymanager der manches bewegt, auch wenn die Widerstände groß sind ( ganz am Anfang die Idee mit den Schlösssern an der Zweipfennigsbrücke, bestimmt auch anderes, denn wie blauäugig ist man, wenn man annimmt , dass alles was der „Neue“ machen möchte, auch realisiert wird.

    Siehe Schwalmstatd. Herr Dupont kann sich auch nur in den Mauern bewegen die, die ihm die Politik aufrichtet.

    Ich persönlich meine: Endlich einer der nicht um den heißen Brei rumredet.

    Leider gibt es zu viele die alles immer nur schön reden,
    Beispiel
    .. die derzeitigen Planungen mit schnellem Internetzugang. Da meint der Landrat, man sei auf der Zielgeraden. Dabei sieht der Plan vor, in vier !!! Jahren fertig zu sein und bei 95 % bis zu 50 MBit anbieten zu können. Mindestens jedoch 30 MBit. Das jedoch nur im Ausbaugebiet und das sind nur knapp 50 % der 5 Landkreise.​

  3. Homberg Fan

    Genauso der Deal mit der Außengastronomie. Erst Nein dann über das Hintertürchen Außengastronomie für alle. Das heisst noch mehr Gastronomie in Homberg. Kein Wunder, dass Burg und Krone keinen Zulauf mehr haben werden. SPD;CDU, Grüne und FDP haben die Zukunft von Homberg zu veranworten. Man munkelt, der alte Friedhof sei in Gefahr. Das auch noch. alles für den Kreisel und Schoofs.

  4. Gerhard Schönemann

    … diese Erwartung hat sich nach Ansicht von Fischer, Gille, Blackert und etlichen weiteren Geschäftsleuten nicht erfüllt…..

    Als Müller in Melsungen eröffnete äußerte sich ein damaliger Geschäftsmann, der jetzt der IHK angehört: sinngemäß etwa so: "man habe gar nicht gewusst, was Müller alles anbieten würde."
    Dabei hätte man nur nach Kassel fahren müssen um sich das anzuschauen.

    Um zu verstehen, warum sie klagen muss man sich in Erinnerung rufen, wie das Ambiente, das Angebot und die Ladengröße der Klagenden ausgesehen hat.

    Herr Fischer ist z. B. als Buchhändler letztlich von Müller nicht betroffen gewesen.

    "Andreas Fischer unterstützte den geplanten Abriss von zwei Quartieren am Homberger Marktplatz mit den Worten, das sei "eine revolutionäre Idee".
    https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/eine-revolutionaere-idee-1207398.html#1677616

    Heute sieht er es zum Thema Ulrich Areal anders
    https://www.homberger-hingucker.de/?p=19584

    Soweit zur Kompetenz von „Experten“.

  5. Gerhard Schönemann

    Noch mal zur Erinnerung was in Melsungen auch erst Einzug mit einem CityManagement hielt:
    Wochenmarkt am Donnerstag. Auch da gab es Widerstände und Wünsche. Und an den Theken und Stammtischen wurde teilweise heiß diskutiert:
    Warum nicht an einem Samstag? Nicht am Marktplatz, besser am Sand, weil man befürchtete, dann kämen keine Kunden mehr in die Geschäfte am Marktplatz. 

    Frage: Wenn Wochenmarkt am Sand: Wer würde denn dann noch zum Marktplatz gehen – ähnlich jetzt Ulrich Areal in Homberg !

    Heute ist es eine Attraktion, leider von einigen immer noch nicht als tag genutzt, um für sich selbst Werbung zu unternehmen.

    z. B. Backwaren der orstansässigen Bäcker die es nur Donnerstags gibt.

    Einen Wochenmarkt-Teller zu Mittag, ein Tagesangebot in anderen Geschäften.

    Parkgebührenerstattung  vollständig oder Teilweise z. B. durch die Möglichkeit mit der Melsungen Card einen Parkausweis zu kriegen ist kein Thema. Kreditkartenakzeptanz teilweise erst ab 10 oder 20 € schreckt ab. 

    Ferner hat, und das geht aus dem Zeitungsbericht nicht hervor, Vockeroth manchen kleine Laden mit speziellen Angeboten als "Botique" genutzt. 

    Haben Herr Fischer und andere davon geträumt, die Regiotram würde Kunden zum Einkauf nach Melsungen locken.

  6. Phil Antrop

    Auch in Homberg wird es das geben?

    Herr Schnappauf. Es ist schon so !

  7. Scherzbold

    Ihr Leut, ihr Leut,

    wor herre in Fritzlar, volle Innenstod, öch veele Homberger Liere gesehen.

    Bei den Isdeelen waar keen Stühl mer free.

    Me sin de Äuchen übber geleufen.

    De Fritzlarer erlöben sich jetzt vör de Altbäuden ( saniert, saniert) 10,00 € feern qm zu nämmen. 

    Die sin verreckt. Bahle ziehn veele Mietsleut zu üns nach Homberg.

    Dann wum mo sähn, wo Fritzlar bliebet.

    Wenn me erst inse Shoppingcenter hon, gits uffwärts, glöben die bei der Staad.

    Hey im Hingucker glöben ses noch nit….

  8. Homberger Jeck

    De Fritzlarer erlöben sich jetzt vör de Altbäuden ( saniert, saniert) 10,00 € feern qm zu nämmen.

    Schau dir mal die Wohnunganzeigen zu Objekten im Kreis an.

    10 € sind da keine Seltenheit. Und das wird dann auch noch als "preisgünstig" angesehen.

  9. skeptiker

    Ist denn möglich, den aufkommenden Leerstand grundsätzlich zu vermeiden? Gibt es Beispiele oder Lösungen, wie man ihn vermeiden kann? Es wird immer die Schuld auf irgend etwas geschoben, was vor einiger Zeit noch nicht da war, wobei es die Prognosen seit Jahren gibt. Grade hier hier im ländlichen Bereich ist das ja besonders schwierig. Aber liegt das wirklich nur an solch einem Einkaufszentrum oder ähnlichem? Ich habe immer öfters den Eindruck,  dass gerade unerfahrene/neue Einzelhändler die Verantwortung und Arbeit mit einem eigenen Geschäft sehr unterschätzen und dadurch der Frust steigt, wenn Kunden in einem Städtchen wie Homberg den Einzelhändlern nicht die Türen einrennen.

  10. Scherzbold

    Heute in der HNA:

    Herr Draude, Vorsitzender des Stadtmarketings in Fritzlar:

    "Uns kann keine Gemeinde nur annährend das Wasser reichen."

    Es mag stimmen, nee, eigentlich stimmt es. Aber das lassen wir Homberger uns nicht gefallen.

    Und wenn der Bürgermeister, der Magistrat und die Mehrzahl der Stadtverordneten mit unserem neuen EKZ ( das haben die Fritzlarer nämlich nicht, höchstens ein bisschen Efzecenter ) daneben liegen, ist was los hier. 🙂

    Partystadt Nr. 1 sind wir schon, trotz Pferdemarkt.

    Dank privater Initiativen!

    Unseren Reiner Irrsinn leihen wir aber mal aus. 🙂

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