Unterkunftsgebäude für Firmenangehörige: Förderung des Niedriglohnsektors
Bildschirmfoto des Newsletters der Stadt zu zwei Themen in der nächsten Stadtverordnetenversammlung "Sondergebiet – Beherbergungsbetrieb"
"Beherbergungsbetrieb" das klingt harmlos. Im November wurde es bezeichnet als "Unterkunftsgebäude für Firmenangestellte".
Die Firmenangehörige sind die östeuropäischen Arbeiter, die für den Niedriglohnsektor in der Region eingesetzt werden. Schon seit zwei Jahren.
Die Stadtverordneten der sich sozial und christlich nennenden Parteien in Homberg haben im Bauausschuss zugestimmt, dass das beschleunigte Bebauungsplanverfahren begonnen wird. Sie haben keine Bedenken, wenn der Niedriglohnsektor ausgebaut wird und die jungen Menschen – vorwiegend aus Polen – als Druckmittel eingesetzt werden, um auch bei den ortsansässigen Arbeitern den Lohndruck aufzubauen, so wie das bereits seit vielen Jahren bei der Bettenwelt erfolgt.
Es ist noch keinen Monat her, dass zum DGB-Jahresauftakt der eingeladene Referent Stefan Dietl am 12. Februar über die prekären Arbeitsverhältnisse sprach. Anwesend waren auch der Landrat, Bürgermeister Dr. Nico Ritz und auch ein CDU-Stadtverordneter. Sie haben von den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen gehört. Die Bundes SPD hat sogar verkündet sich von den Hartz-Gesetzen zu verabschieden, doch vor Ort arbeiten sie weiter daran, den Niedriglohnsektor auszubauen, auf den damals Bundeskanzler Gerhard Schröder so stolz war und deshalb in Davos verkündete:
„Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“
(28.1.2005 in Davos, Weltwirtschaftsforum)
Mit der Logistikbranche, mit Niedriglohn und osteuropäischen Wanderarbeitern wird es in Homberg nicht voran gehen. Davon profitieren nur die Firmen, die sich solcher Arbeitsverhältnisse bedienen. Das sollte Homberg nicht auch noch fördern.
siehe: Hülsa: Arbeiterwohnheim für osteuropäische „Werksangehörige“
Ich empfehle die Diskussion der Stadtverordneten am Freitag sich anzuhören. Die „Drohung“ einer „Ruine“ wird zum Argument. Das ist nur ein Scheinargument. Das Haus wird auch unnutzbar, wenn es nicht mehr zum derzeitigen Zweck benötigt wird. Aber bis dahin haben die Betreiber am „Los der Bewohner“ verdient.
Ich glaube nicht, dass die SPD-Fraktion ihre für einen Sozialdemokraten unverständliche Position noch ins Gegenteil umkehrt. Auch die Entscheidung des Ortsbeirates ist nur eine kurzgedachte, schade.
Homberg und seine Stadtverordneten könnten mal wieder an Menschenschicksale denken.
Zu diesem Thema gibt es einen interessanten Link auf die Pressedokumentation des deutschen Bundestages:
https://www.mueller-gemmeke.de/wp-content/uploads/2016/04/16-04-14_Rossmann_Stern.pdf
Ich bewerte unsere Politiker nach ihren Taten nicht nach ihren Wahlversprechen. Die Moral und Ethik ist bei vielen Politikern gleich welcher Parteizugehörigkeit doch schon lange auf der Strecke geblieben.
Übrigens haben mir viele Bürger aus Remsfeld bestätigt, dass die Bewohner in Remsfeld einkaufen und über Schleichwege nach Hülsa gebracht und geholt werden. Auch hier frage ich danach, was haben die Homberger Bürger von dieser Unterbringungsmöglichkeit. Die Drohung einer Ruine geht ins Leere, das Strohfeuer um das Krankenhaus vor zwei Jahren ist nur ein Beispiel.
Die kurzgedachte Entscheidung des Ortsbeirat ist nicht einfach kurz gedacht. Der Gebäudekomplex ist damals verkauft worden. Sicher hätte sich Hülsa gewünscht dass es mit dem vorherigen Kaufinteressenten geklappt hätte und dort betreutes Wohnen statt finden würde Aber die Krankheit kam dazwischen
Nun kam SCS Es sollten Arbeiter darin wohnen. Das es Osteuropäer werden sollten war unklar. Ich tauschte mich über SCS auch damals schon mit Herrn Schnappauf aus. Nun sind meist Polen dort untergebracht. Die Kapelle ist umgewidmet. Wenn die Arbeiter, meist junge Leute, duch das Dorf gehen, erkennt man es erst an der fremden Sprache. Ja, es wurden Schleichwege zwischen Appenfeld und Hülsa benutzt, es gab auch schon einen Unfall zwischen zwei ihrer Fahrzeuge untereinander auf der Strecke Appenfeld /Hülsa. Auch Hülsa /Wallenstein ist eine bekannte Abkürzung Der Ortsbeirat hat dies dem Verantwortlichen des Heim während dem Treffen bzw der Besichtigung der Unterkunft kund getan und daraufhin ist mir kein weiteres Abkürzungnehmen bekannt. Beide Wege werden auch von Einheimischen genutzt. Für Hülsa ist es besser diese Nutzung dort zu haben anstatt das ein Investor kommt und dort Asylbewerber und ähnliches dort unterbringen möchte. Wir haben in Hülsa schon zwei Gebäude dieser Art.
Der Betreiber hat zwischenzeitlich in der Ostpreußen Kaserne "inverstiert". Seine Häuser in Hülsa kann man daran erkennen das diese "umgebaut" wurden.
Ein weiterer Investor ist ebenfalls noch in Hülsa tätig. Er erstellt das Montagearbeiterwohnheim A7. Zu finden schon im Internet.
Zurück zum Thema. Hülsa hat bis Dato keine Probleme mit den Bewohnern des Assa von Kram Haus.
Durch die Entscheidung des Ortsbeirat und der Stadtverordnetenversammlung kann die derzeitige Situation des Billiglohnsektors nicht beeinflusst werden.
SCS ist übrigens in Ostheim bei Geodis und nicht im Rossmannlager tätig so wurde es uns damals mitgeteilt
https://www.hna.de/kassel/bad-wilhelmshoehe-ort183787/nordhessen-champions-dirk-rossmann-gast-ngz-11876105.html
Ob da einer Kritik geübt hat?
zu 4:
Auf dem Foto vermisse ich den Mittelstandsvertreter aus Homberg.
Nein, gerade bemerke ich, dass die HNA berichtete und nicht ein bekanntes Blättchen.
Mit irrtümlichen Grüßen
Ihr
🙂 🙂