Ulrich-Areal: Geduld oder Eile?
Es ist still geworden um die Zukunft des Ulrich-Areals. Schon für Ende 2015 rechnete man mit dem Baurecht.
Am 18.11.2015 bat der Geschäftsführer von Schoofs-Frankfurt, Herr Younis um Geduld, er wolle keine halben Sachen machen.
Zum Neujahrsempfang der Stadt drängte Bürgermeister Dr. Ritz zur Eile, wie schon im November, als er aufs Tempo drücken wollte.
Keine Lösung in Sicht
Hat Dr. Ritz schon eine Lösung für die Anlieferung? Über den Bindeweg geht es auf jeden Fall nicht, wie Polizei und Elternschaft der Theodor-Heuss-Schule eindeutig feststellten.
Nach den Ausführungen von Herrn Fischer von der IHK fehlt es auch an einem Drogeriemarkt.(HNA 15.1.16)
Die Verkehrssituation in den Straßen zur Drehscheibe würde sich weiter verschlechtern, wurde in dem Verkehrsgutachten vom Juni 2015 angemahnt. Eine Lösung und vor allem das Geld für einen Umbau ist nicht in Sicht.
184 Mio. Euro Kaufkraft präsentierten die Planer im Juni, die Homberg zugerechnet werden können. Bisher ist es eher die Hälfte davon. Die fehlende Hälfte der Kaufkraft kann auch Dr. Ritz nicht herzaubern.
Was soll also das Gerede von der Eile. Die einzige Erklärung: Die Kommunalwahl steht vor der Tür, da müssen Hoffnungen und Versprechen her. Mindestens bis zum 6. März.
Systematisch Planung beginnen
Nach der Wahl wird man wohl nicht darum herum kommen, den Fehlstart einzugestehen. Dann kann hoffentlich mit einer soliden Planung angefangen werden, die erst einmal klärt, welche Nutzungen auf diese Fläche für die Gesamtstadt sinnvoll sein können. Höchstwahrscheinlich wird man dann auch zu einer anderen Bauweise gelangen, die es erlaubt den wertvollen Baumbestand in das Gesamtkonzept einzubeziehen, so wie es die Bürger in allen drei Arbeitsgruppen auf dem Bürgerworkshop gefordert hatten.
Von Null auf Hundert und dann Vollbremsung?
Vorausschauend PLANEN und dann BAUEN – wäre auch nicht schlecht (..)
Bei mir hat sich besagter Geschäftsführer trotz Zusage auch nicht gemeldet. Damit ist für mich bei ihm das Thema Zuständigkeit und Glaubwürdigkeit ad acta gelegt.
Oder gab es Ortstermin in Bebra zu dem er eingeladen hatte ?
Wir dürfen uns das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen.
Für die Auftstellung von Bebauungsplänen wie für das Gelände Ulich ist nach:
Baugesetzbuch (BauGB)
§ 2 Aufstellung der Bauleitpläne
(1) Die Bauleitpläne sind von der Gemeinde in eigener Verantwortung aufzustellen. Der Beschluss, einen Bauleitplan aufzustellen, ist ortsüblich bekannt zu machen.
(2) Die Bauleitpläne benachbarter Gemeinden sind aufeinander abzustimmen. Dabei können sich Gemeinden auch auf die ihnen durch Ziele der Raumordnung zugewiesenen Funktionen sowie auf Auswirkungen auf ihre zentralen Versorgungsbereiche berufen.
(3) Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind die Belange, die für die Abwägung von Bedeutung sind (Abwägungsmaterial), zu ermitteln und zu bewerten.
die Stadt Homberg, also die Bürger und ihre gewählten Vertreter zuständig.
Im letzten Jahr wurden wir jedoch von einer Planung überrascht und auch seitens des Magistrates mit Bürgermeister Dr. Ritz an der Spitze vertreten, die nicht überall auf Gegenliebe gestoßen ist.
Rückblickend ist festzustellen, das die Veranstaltungen zu diesem Thema reine Ablenkungsmanöver waren. So die Diskussion über die Gestaltung des Alten Friedhofes oder der Verkehrsführung. Erstens hat dies nichts mit der Planung zu tun und zweitens wird bei der Umsetzung der seinerzeitigen Planungen eine zwingend Folge sein, die Drehscheibe umzuplanen und den Alten Friedhof für den Umbau der Kasseler Str. in Anspruch zu nehmen. Diese Kosten sind aber von uns zu tragen.
Insgesamt herrschte eine Diskussionskultur, die mehr einer Verkaufsveranstaltung entsprach. Anstatt sich neutral zurückzuhalten und Fragen bzw. Anregungen –insbesondere die kritischen Anregungen – zuzulassen, wurden diese auch von Bürgermeister Dr. Ritz zurückgewiesen. Er verteidigte die vorgelegte Planung. M.E. hat die Bürgerschaft bzw. der Magistrat der Stadt Homberg den Rahmen vorzugeben, in dem sich die Planung zu bewegen hat. Im vorliegenden Falle bestimmte der Investor, was „nice to have“ ist. Lenkungsausschuss und Bürgermeister haben die Planung unkritisch verteidigt, ja sogar teilweise wie die Verkehrsproblematik ins lächerliche gezogen. Kein Wunder, dass sich dann Bürgerprotest laut macht.
Dabei ist zum wiederholten Male festzustellen – und dies ist einmalig für Homberg – alle, Bürger und Entscheidungsgremien wollen eine Entwicklung des Bereiches. Durch ungeschicktes und Neutralität vermissendes Auftreten wird mehr verhindert als erreicht. Eile ist zu dem eine schlechte Entscheidungsgrundlage wie die Homberger Vergangenheit zeigt.
In einem gebe ich Bürgermeister Dr. Ritz recht, wir sollten die Entwicklung des Bereiches nicht versemmeln.
Ist das nicht schön ? Redakteurin Yüce in der HNA vom 13.2.2016 auf der Titelseite " Zum Tage".
Eine Redakteurin meint, sie hätte den Überblick.
Indirekt liest man: alles was das Ulrich Areal anbeträfe wäre geklärt, und nun müsse man Entscheidungen treffen. Das z. B. nichts über die Kosten der erforderlichen Infrastrukturmassnahmen geklärt ist, ist nur eines was sie übersieht.
Bleiben sie bei dem was sie sind: Artikelschreiberin. Aber bitte machen sie sich nicht zum Sprachrohr einzelner Homberger Partei- und Interessengruppierungen oder lassen sich weiter als "quasi" Pressesprecherin vor den Wagen des Bürgermeisters spannen.
Das was diese neue Vorlage ist, sollte jedem klar sein: Teil des Wahlkampfes. Wo blieb die Bürgerbeteiligung im Vorfeld und wo bleibt sie wenn man am 18. Februar Entscheidungen trifft?
Dabei ist die Vorlage der SchoofsGruppe unvollständig. Es fehlt ein neues Verkehrsgutachten. Denn das alte ist auf der Grundlage des ersten Konzeptes entstanden. Und nicht nur das: Manches ist nur von Begriffen wie : Zeigen Interesse " geprägt.
Ob das wirklich so ist und ob aus dem Interesse wirklich was wird, ist unbekannt. Und Versprechungen von Schoofs kann man aus meiner Sicht keinen Glauben schenken. Selbst der Geschäftsführer verspricht etwas und hält es dann nicht. Wie es ein Bürger erlebte und man hier im Hingucker lesen kann.
Aber das kann man ja als Redakteurin einfach mal übersehen.
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P. S. Ihr "Zum Tage" gehört in den Papierkorb.