“Nepper, Schlepper, Bauernfänger” Teil 1
Die erfolgreiche Fernsehreihe mit dem prägnanten Untertitel thematisierte über 30 Jahre die Leichtgläubigkeit von Bürgern. Mit der Leichtgläubigkeit von Bürgermeistern und HLG-Vertretern scheint es nicht besser zu stehen.
Am 3. 12. 2013 stellten sich im Haupt- und Finanzausschuss zwei Kaufinteressenten für das Kasernengelände vor: BTD, die Panzerverschrotter (Teil 1) und Vertreter für Algenzucht.
Die Panzerverschrotter, Battle Tank Dismantling GmbH Koch aus Thüringen trat zusammen mit ihrem Rechtsanwalt auf.
Man wolle in Homberg keine Panzer verschrotten, nur die elektronischen Bauteile weiter zerlegen, um die Recyclingquote zu erhöhen und eine höhere Wertschöpfung zu erhalten. Homberg soll ein "leichter Standort" werden.
Die Hallen T3, T5 und T6 sind von Interesse. Besonders die Halle mit der vorhandene Kranbahn. Die versiegelten Freiflächen mit Ölabscheider sind ebenfalls eine gute Voraussetzung
Zwei bis drei Tieflader sollen jeder Woche Material bringen.
Mit 25 Arbeitsplätze sei am Anfang zu rechnen, später bis auf 100 steigend.
Man wolle für das Grundstück mit den drei Hallen 800.000 Euro zahlen und weitere 0,7 bis 1,0 Mio. Euro investieren.
Weiter Zahlen werde es nicht geben, das müsse reichen. Ansonsten müsse man vertrauen.
Eile ist geboten, wenn die Hallen in der Kaserne nicht schnell gekauft werden können, werde man trotzdem nach Homberg kommen, man stände schon mit einem anderen Grunstücksverkäufer in Verbindung.
Mehr Fragen als Antworten
Bei solchen Informationen stellen sich Fragen, zu denen man nicht einmal Experte sein muss.
Wieso ist die Kranbahn wichtig, wenn nur vorzerlegte Bauteile mit Elektronikschritt kommen sollen?
Wieso braucht man für die Anlieferung Tieflader, mit denen ganze Panzer transportiert werden können?
Wieso sind Ölabscheider wichtig, wenn die ersten Arbeitsschritte bei der Panzerzerlegung in Thüringen, die Entfernung von allen Betriebsflüssigkeiten ist?
Wo befindet sich in Homberg ein weiteres Industriegebiet mit Kranbahn und mit versiegeltem Gelände mit Ölabscheider, über das man ebenfalls in Verhandlung stehe?
Wieso werden weitere Betriebszahlen verweigert und blindes Vertrauen verlangt?
Das Unternehmen wird die bisherigen Grundstücksverkäufe genau beobachtet haben. Wieso wird ein sehr viel höherer Grundstückspreis geboten als in den anderen Verhandlungen?
Solange es zu diesen Fragen keine überzeigenden Antworten vorgelegt werden, ist höchste Wachsamkeit geboten.
Die Informationspolitik von Bürgermeister und HLG
Bereits im Dezember letzten Jahres sollte sich das Unternehmen vorstellen. Der Termin wurde mit einer fadenscheinigen Begründung verschoben.
Ohne Wissen der Stadtverordneten tauschte bereits im März 2013 die HLG Vertragsentwürfe mit dem Rechtsanwaltsbüro der Firma BTD aus. Hinter dem Rücken der Homberger Öffentlichkeit wurde schon alles sehr weit vorbereitet. Das schafft keine Grundlage für Vertrauen.
Mich würde interessieren, welcher Preis pro qm dem Angebot zugrunde liegt.
Wie hoch wird der Wert der Hallen eingeschätzt?
Eile ist der Feind jeder klugen Entscheidung.
Mal sehen was die Homberger Stadtverordneten nun tun. Denn die weitere Vorgehensweise ist ja durch den Entscheid, erst Rückabwicklung – dann weitere Verkäufe, klar geregelt.
Oder sollte hier wieder eine der berühmten Kehrtwendungen der SPD im Gange sein?
zu1). Wieso braucht man für die Anlieferung Tieflader, mit denen ganze Panzer transportiert werden können? Weil Eletronik bei Panzern meistens im Turm eingebaut ist? Bzw. Die Firma dieses TiefladerFahrzeug nicht nur für Panzertransporte benutzt,sondern auch für "normale Transporte"? zu 2) Weil Akkupacks/Kondensatoren und Container mit Eletroschrott schwer sind? Und Kranbahnen im Gegensatz zu Gabelstaplern keine Fahrwege innerhalb einer Halle benötigen? zu 3.) Weil Kondenstoren/Transformatoren und eletronische Bauteil durchaus auch Öl zur Isolierung enthalten können? Oder Restöle in elektrisch betriebenen Hydraulikpumpen vorhanden ist. Außerdem vermutlich Vorschrift/Vertragsbedingung der Bundeswehr/Nato. zu 4.) Wo befindet sich in Homberg ein weiteres Industriegebiet mit Kranbahn und mit versiegeltem Gelände mit Ölabscheider, über das man ebenfalls in Verhandlung stehe? Viessmanngelände? Mit Sicherheit Kranbahnen und auch Ölabscheider. zu 5.) Sie sind doch sonst so gut in der Informationsbeschaffung, im Bundesanzeiger dürften Sie weitere Angaben finden. Oder verrate Sie Ihre Umsatzzahlen aus Ihrem Beherbergungsbetrieb/AlterPfarrhaus/Seminarhaus? Zynismus an zu.6.) DAS frage Ich mich allerdings auch, man sollte es noch lauter heraus posaunen, damit die Stadt/HLG auch ja mit den Kasernengelände Rote Zahlen schreibt, auf das man hinterher selbstherrlich hier behaupte kann, "Ich habe es je gleich gesagt" Zynismus aus.
zu 3: Danke für die offenen Antworten auf die Fragen. Ihre Antworten bestätigen den Verdacht, dass es sich in Homberg eben nicht um einen "leichten Standort" handeln wird, wie die Firmenvertreter und der Bürgermeister behaupten.
BTD beschreibt den Arbeitsablauf der Demontage so:
"Zuerst messen Mitarbeiter diese stichprobenartig auf Strahlung, ehe sie alle außen am Panzer angebrachten Bauteile abbauen. Danach folgen die Demontagen des Kampfraumes, der Antriebsgruppe, der Zieleinrichtung und Teile des Turmes."
Warum sollte man große Mengen Stahlschrott aufwendig 150 km transportieren, um dann in Teilen noch Elektronikschrott ausbauen zu können.
Ergänzung um 18:54 Uhr
BTD transportiert nicht mit eigenen Fahrzeugen. BTD arbeitet "seit Jahren mit einem kompetenten und erfahrenen Transport- und Logistikunternehmen zusammen." Peter Koch, Geschäftsführer
Ein Transportunternehmen wird die Fahrzeuge einsetzen, mit denen der Transport am kostengünstigsten ist. Wenn von Tiefladern gesprochen wird, ist das ein Hinweis auf Militärisches Großgerät, das damit transportiert werden soll. Für die Elektro- und Elektonikbauteil ist ein Tieflader nicht notwendig.
Herr Schnappauf, ich bestätige hier erstmal gar nichts, schon gar nicht ihre Vermutungen, die einzige darauf abzielen, alles was ihnen nicht 110% passt zuverhindern, Ich äußere nur meine persönliche Meinung und Überlegungen. Ein Tieflader ist ein Anhänger/Sattelanhänger mit einer niedrigen Ladehöhe. Allein die Bezeichnung "Tieflader" sagt noch nichts über dessen Beladungsfähigkeit aus. Auch VW zum Bsp. oder andere Logistiker setzen Tieflader/Volumenzüge/Lowliner mit Planenüberdachung sog. Curtainsider ein, die man seitich zur leichten Be/entladung aufschieben kann. Alternativ mit Edschaverdeck das man oben zur Be/Entladung mit kranbahnen öffnen kann. Vorteil, durch die geringere Ladehöhe, es passt simpel mehr hinein. Auch VW setzt Tieflader ein.