Hier wird Geschichte neu geschrieben
Bürgermeister Wagner preist ein neues Projekt "Haus der Reformation" Der Artikel in der HNA zeigt eine merkwürdige Geschichtsaufassung. Wenn jemand sich zur Reformation äußert, sollte er Geschichtskenntnisse dazu mitbringen oder lieber schweigen. Hat niemand gemerkt, welch geschichtlicher Unsinn hier in der Zeitung steht?
Haus der Reformation
Am 27. Dezember 2011 wurde das Projekt in der HNA, der Online-Ausgabe der HNA, im Homberger Anzeiger und auf der Homepage der Stadt vorgestellt. Unter der Moderation von Bürgermeister Martin Wagner hat sich ein "Projektarbeitskreis" zusammengefunden, bestehend aus "Vertretern der THS, der ev. Kirche, des Geschichtsvereins, Meik Ebert vom Stadtmarketing und des Kulturrings"
Schlagworte
Das Vorhaben wird mit einer Fülle von Schlagworten umschrieben: "einer Art multimedialem Informationszentrum", mit "blinken und tuten", "kein Museum", ein "Wanderpfad der Reformation" soll dazugehören. Die Bedeutung des Projektes wird hoch gehandelt. Das Thema sei für Homberg ein Rohdiamant, der geschliffen werden müsse. "Homberg sei ein ebenso bedeutender Ort wie Wittenberg", in Homberg lägen die "Wurzeln des modernen Hessens", "Ohne Homberg keine Bildung", "keinen Landeswohlfahrtsverband und keine Universitätsstadt Marburg"
Hombergs historischer Beitrag
Homberg hatte mit der großen Marienkirche und der Lage an den beiden wichtigen Handelswegen der damaligen Zeit einen Standortvorteil für das Treffen der Synode vom 21. bis 23. Oktober 1526.
Homberg stellte den Versammlungsraum, das war der Homberger Beitrag.
Das ist der ganze Kern des "Rohdiamanten". Dieser schlichte Tatbestand wird von Bürgermeister Martin Wagner zum Anlass genommen, ein neues Geschichtsbild zu zeichnen.
"Ohne Homberg hätten wir keine Klöster und Krankenhäuser." (Martin Wagner)
Die ersten Klöster gibt es seit 530 n.Chr. (Benediktiner), 910 n.Chr. Kloster Cluny (prägend für die Klosterarchitektur), Zisterzienser ca. 1100 n.Chr., Franziskaner seit 1200 n. Chr.
Frühe Krankenpflege in Nordhessen vor der Reformation
Bereits seit 1228 bis zu ihrem Tode 1231 pflegte die heilige Elisabeth in Marburg Kranke in einem von ihr gegründeten Hospital. In Fritzlar wurde 1308 die Hospitalskapelle gebaut. Bereits lange vor der Reformation wurden dort Kranke versorgt.
Reformation gegen Klöster
Der Protestantismus hat nicht die Gründung der Klöster veranlasst, sondern stand dem Ordensleben ablehnend gegenüber und schloss Klöster.
1526 war die Homberger Synode.
1527 löste Landgraf Philipp I aus Marburg, genannt der Großmütige, das Kloster Haina auf.
1528 wurde das Kloster Breitenau (Guxhagen) geschlossen.
Projektarbeitskreis schweigt
Die Geschichtsdarstellung, die Bürgermeister Martin Wagner vorträgt, verwundert nicht. Schon zu anderen Themen hat er Fakten nach Belieben geschönt, wenn es dem Interesse seiner Projekte diente. Hier ist nicht klar: Ist es Unkenntnis oder wollte er wieder Fakten verdrehen, um eines seiner Projekt durchzusetzen?
Erschreckend ist das Schweigen zu den falschen historischen Fakten.
Am 27. Dezember 2011 wurden die Bürgermeister-Zitate veröffentlicht. Die HNA machte sich nicht die Mühe, diese simplen Fakten zu prüfen. Sie schrieb alles, was der Bürgermeister diktierte.
Seit dem 27. Dezember ist eine Woche vergangen und niemand aus dem "Projektarbeitskreis" hat die Aussagen des Bürgermeisters korrigiert und richtig gestellt. Der Bürgermeister hat wieder eine Chance genutzt, Homberg lächerlich zu machen.
Frohgemut in die Zukunft.
Bald ist Homberg nicht nur wieder Spitze im Kreis, nein wir bilden einen neuen Schwerpunkt des Glaubens:
Mitten in Europa, mitten in Deutschland, mitten in Hessen,
Nur:
Wann kommt das ?
Sollte das, wie auf fast alle Projekte des BĂŒrgermeisters zutreffen?
Hat er doch in der Vergangenheit auf solche Fragen immer gern geantwortet:
Bald !
Ich freue mich immer noch auf das Projekt Schirnen; das InfoZentrum und “Nicht-Museum” sowie Fachwerkhaus fĂŒr eine Million auf dem Burgberg; auf die ErfĂŒllung des Projektes gemeinsame BĂŒcherei; KnĂŒll Arena; Seniorenbegegnungszentrum in der Post; das Projekt Stadtzentrum nahes Seniorenwohnheim am Sandweg; die neue StraĂe fĂŒr Logistikdienstleister; die Ergebnisse seiner einwöchigen Wanderung durch Homberg; und die vielen Busse mit Touristen die nach seinen Worten ” ausgelöst durch persönliche Prospektverteilung wĂ€hrend des Hessentages, jetzt nach Homberg strömen.
Ich freue mich auch auf die “neue Hochzeitssaison” wie sie auf der Homepage der Stadt so plakativ beworben wird.
Leider steht da nicht von wann bis wann eine Hochzeitssaison geht.
Auch Ergebnisse im Bezug auf das Thema Fördergeldveruntreuung !
Also :
Ein Jahr voller Spannung wartet auf uns!
Bisher war unser BĂŒrgermeister ja nur fĂŒr LĂŒgen, BetrĂŒgen und Verdrehen bekannt,
und jetzt kommt auch noch Dummheit dazu!
Na Bravo
Quo vadis Homberg?
Wo nimmt der BM die vielen FettnÀpfchen her in der er reintritt???
War wohl beim Geschichtsunterricht immer krank.
Reformation in Homberg,
da kann ich nur lachen.
Wagner sollte sich ein Beispiel an dem Landgrafen nehmen, dieser nahm im Gegensatz zu unserem BĂŒrgermeister die Diskussionsteilnehmer ernst und brachte etwas voran.
Unser BGM nimmt uns doch nicht wahr und ernst schon gar nicht.
Und unser Politiker schauen zu und – viel schlimmer – sie unterstĂŒtzen es.
In dem Arbeitskreis zur Reformation hat er schon seine Gehilfen und BefehlsempfĂ€nger um sich gesammelt. Man kennt das bereits aus der Vergangenheit, gewisse Vereine sind immer sehr behilflich, wittern Sie doch Bauprojekte oder UnterstĂŒtzung.
Homberg hĂ€tte etwas besseres verdient als diesen BĂŒrgermeister und auch seine UnterstĂŒtzer.
Da reiĂt uns auch nicht das neue Projekt raus, zu dem ich hoffe, dass der BGM im JubilĂ€umsjahr nicht mehr im Amt ist.
Wie heiĂt es in der Pressemeldung, die man auf der Homepage der Stadt Homberg, in den “Heimat Nachrichten” und anderswo lesen konnte?
“Im Rahmen der Lutherdekade im Jahre 2017 wird Homberg dann mit dem Thema Reformation auf allen Ebenen, wie Tourismus, Wissenschaft, Bildung u.v.m. vorne dabei sein.”
Dass das Jahr 2017 nur den Höhepunkt und gleichzeitig das Ende(!) der Lutherdekade markiert, hat man an dieser Stelle auĂer Acht gelassen …
Und wĂ€hrend andere StĂ€dte das Thema schon seit Jahren touristisch vermarkten, entdeckt man das “Alleinstellungsmerkmal Hombergs” erst Jahre spĂ€ter …
Die Tourismusregion Wittenberg hat zu diesem Zweck bereits 2007 ein 51-seitiges Marketingkonzept zur Lutherdekade veröffentlicht, das sicher auch fĂŒr das Homberger Stadtmarketing lesenswert sein dĂŒrfte: https://tinyurl.com/lutherdekade
2007 ?
Ab 2003 war man in Homberg mit Hessentag beschÀftigt.
Ăber den Tellerrand zu schauen verlangt schon einiges mehr.
zu 3)
..er tritt nicht in FettnÀpfchen, er badet darin . Das wie mir schein mit Wonne !
Was macht denn das Haus der Reformation?
Wie weit ist denn das Projekt gediehen und was macht man dort mit den Fördergeldern?
Wer kontroliiert?