Haus Wicke: schnell gekauft und liegen gelassen
Das Haus Wicke war schnell gekauft, jetzt passiert nichts mehr damit. Selbst kleine Mängel wie z. B. Wassereintrittsstellen (Foto unten), werden nicht repariert, um größere Schäden zu vermeiden. Jeder private Hauseigentümer würde in einer solchen Situation sofort handeln, nicht jedoch die Stadt.
Noch Ende 2007 hieß es im Intergrierten Handlungskonzept zum Stadtumbau:
9.2 Umbau "Haus Wicke"/ Marktplatz Homberg/E. zu Tourist Info
(Impulsprojekt)
Das Gebäude ist von der Stadt Homberg erworben worden und soll zukünftig die Tourismuszentrale der Stadt Homberg beherbergen. Dieses
Projekt stellt ein Impulsprojekt mit hoher Priorität im integrierten Handlungskonzept des Zweckverbandes dar. Es ist im Vorstand des Verbandes abgestimmt. Es dient mit seiner exponierten Lage in erheblichem Maße der Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Die momentan in einem Nachbargebäude untergebrachte Tourismuszentrale ist wegen der beengten Räumlichkeiten auf ein neues Quartier angewiesen, wobei sich die räumlichen Möglichkeiten des Objektes Marktplatz 19 in besonderer Weise anbieten.
Die durch einen Umzug der Tourismuszentrale frei werdenden Räumlichkeiten können kurzfristig an einen Gastwirt vermietet werden und
so dem Umbauziel des Marktplatzes entsprechend für die Außengastronomie Verwendung finden.(…)
Der Kaufpreis des Gebäudes beläuft sich auf ca. 25.000,- EUR plus Nebenkosten und Courtage. Die Umbauarbeiten werden sich auf ca. 300.000,- EUR belaufen, sobald die Planungen abgeschlossen sind. Es ergeben sich somit Gesamtkosten in Höhe von ca. 325.000,- EUR. Da das Gebäude während des Hessentages 2008 als Schaubaustelle dienen soll, ist von Seiten des Landesamtes für Denkmalschutz eine fachliche Unterstützung angekündigt. Das Fachwerk soll mit Hilfe der Arbeitsgemeinschaft Historische Fachwerkstädte, Prof. Manfred Gerner, und der Zimmererinnung des Schwalm-Eder-Kreises freigelegt
und sichtbar gemacht werden, was den informierenden Charakter für eine Fachwerkstadt unterstützt.
Quelle: Stadtumbau West, Interkommunaler Zweckverband Schwalm-Eder Mitte, Integriertes Handlungskonzept Stand 31. 12. 2007
Nach dem Kauf forderte der Bürgermeister auf, sich Gedanken über die mögliche Nutzung des Gebäudes zu machen. Der Bauausschuss-Vorsitzende Fröde erinnerte in einer Ausschusssitzung daran, dass jetzt doch was mit dem Haus geschehen müsse.
Nichts geschah. Das Haus ist dem Verfall preisgegeben.
Die SPD fragt deshalb den Magistrat:
Druckansicht"Das Haus Wicke am Marktplatz steht nun seit mehr als einem Jahr im Eigentum der Stadt. Nach großen Plänen für den Hessentag sind seit dieser Zeit keine neuen Aktivitäten am Haus selbst festzustellen. Auch sind dem Parlament bislang keine realisierbaren Pläne für die zukünftige Nutzung vorgelegt worden. (… )
a) Welche aktuellen Planungen bestehen für die zukünftige Nutzung des Hauses Wicke?
b) Welcher konkrete zeitliche Rahmen lässt sich festlegen, bis dieses Haus durch die Bürger unserer Stadt genutzt werden kann?
c) Welche voraussichtlichen Kosten sind für die Stadt zu erwarten, wobei die Antwort den Vorgaben der Doppik entsprechen muss?"
Dokumentation (Nachtrag, 20. 5. 2009)
13. Sitzung Leg. Periode 2006/2011, Freitag 14. Sept. 2007, Einladung
Zu Punkt 16:
Genehmigung eines Grundstückskaufvertrages über das Objekt Marktplatz 19
Die Eigentümerin des Hauses Marktplatz 19 hat der Stadt ihre Liegenschaft zum Kaufpreis von 20.000,00 € zuzüglich Maklercourtage in Höhe von 1.190,00 € = 21.190,00 € angeboten. Das Gebäude kann für verschiedene Verwendungszwecke im Rahmen des Städtebauförderprogramms Stadtumbau in Hessen genutzt werden. Besonders im Hinblick auf ein noch zu beschließendes Nutzungskonzept für den Marktplatz nach Abschluss der Umbauarbeiten ist dieses Objekt besonders geeignet. Seitens des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung wurde bereits die Förderung für eine Umnutzung im Rahmen Stadtumbau West zugesagt.
Der Magistrat empfiehlt mit Beschluss Nr. 1 7 vom 23. August 2007 (Anlage Nr. 25) der Stadtverordnetenversammlung, dem am 24.08.2007 vor der Notarin Frauke-M. Riemenschneider, Homberg, geschlossenen Grundstückskaufvertrag zuzustimmen.
Aus dem Sitzungsprotokoll:
Zu Punkt 16:
Gegenstand: Genehmigung eines Grundstückskaufvertrages über das Objekt Marktplatz 19
Die Empfehlung
des Haupt- und Finanzausschusses wird vom Ausschussvorsitzenden, Herrn Ripke,
die Empfehlung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses wird vom Ausschussvorsitzenden, Herrn Fröde, und
die Empfehlung des Ausschusses für Werbung, Wirtschaft und Verkehr von der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden, Frau Kehl, vorgetragen.
Es sei richtig, das Gebäude zu erhalten, stellt Herr Höse fest. Allerdings fehlen sachliche Informationen über Sanierungsmaßnahmen, Kosten und beabsichtigten Nutzungszweck.
Herr Herbold bekräftigt die Aussagen von Herrn Höse und fordert ein schlüssiges Nutzungskonzept unter Beteiligung der Bürger zum Objekt Marktplatz 19.
Er beantragt deshalb, den Tagesordnungspunkt zu verschieben.
Die CDU- und die FDP-Fraktion werden zustimmen, gibt Frau Ulrich bekannt.
Zur Begründung führt sie an:
– günstiger Preis
– die Touristinformation benötigt erweiterte Räume, dabei nennt sie Zahlen zu den Tätigkeiten der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
– außer der Touristinformation gäbe es weitere Nutzungsmöglichkeiten
– der Umbau der Jägerkaserne wurde mit 1 Mio € veranschlagt, der Umbau des jetzt erworbenen Hauses Wicke mit 250.000,00 €.
Die Gründe, die zum Kauf führten, seien nachvollziehbar, doch fehle ein Nutzungskonzept und die Aufstellung der Kosten, stellt Herr Bölling fest. Erst danach könne man entscheiden und unterstütze den SPD-Antrag, den Tagesordnungspunkt zu verschieben.
Frau Kehl meint, die Stadtverordnetenversammlung solle erst den Kauf genehmigen, dann solle man planen.
Ein Nutzungskonzept sei als Entscheidungskonzept zwingend erforderlich. Die SPD-Fraktion sei prinzipiell nicht dagegen, wolle aber erst Planungen sehen, erklärt Herr Gerlach.
Bürgermeister Martin Wagner nennt für den Erwerb des Gebäudes und den Umbau die Summe von 250.000,00 €. Vielfältige Überlegungen hätten den Gebäudeankauf begründet, die in verschiedenen Gruppen erarbeitet würden.
Weiterhin geht er auf einzeln errechnete Kosten ein.
Stadtverordnetenvorsteher Pfeiffer fragt Bürgermeister Martin Wagner, ob in der nächsten Stadtverordnetensitzung ein Nutzungskonzept vorliegen werde. Er bejaht dies und verweist auf die Zuständigkeit des Ausschusses für Werbung, Wirtschaft und Verkehr.
Dann lässt der Stadtverordnetenvorsteher über den SPD-Antrag abstimmen, der mit 17 Ja-Stimmen und 19 Nein-Stimmen abgelehnt wird.
Danach lässt Herr Stadtverordnetenvorsteher Pfeiffer über die ursprüngliche Vorlage abstimmen:
Beschluss: Die Stadtverordnetenversammlung stimmt dem am 24. August 2007 vor der Notarin Frauke-M. Riemenschneider, Homberg abgeschlossenen Grundstückskaufvertrag – Urkunden-Rolle Nr. 82/2007, zu.
Der Kaufpreis beträgt 20.000,00 € zuzüglich Nebenkosten.
Abstimmung:
Bei 36 anwesenden Stadtverordneten 19 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen.
Tja,
ohne Knete keine Fete!
Vorher ienmal einige Leute gefragt (die schon ein Fachwerkhaus haben), dann hĂ€tte man einen besseren Ăberblick gehabt.
Zumal 300.000 Euro viel zu hoch angesetzt sind.
Die Stadtverwaltung verfĂŒgt ĂŒber ein Bauamt. Sie bedient sich externer Dienstleister und hat Erfahrung mit FachwerkhĂ€usern.
Im Bauausschuss ist der Vorsitzende ein örtlicher Bauunternehmer der der Mehrheitsfraktion angehört.
Bei soviel Potenzial sollten Fehlleistungen nicht vorkommen.
Es sei denn die QualitÀt ist nicht die, die hier notwendig ist.
Und zu den Kosten:
Da hĂ€tte man die beiden Unternehmer mit einbeziehen könne die so lobenswert und unter Einsatz nicht unerheblicher eigener Einbringung das Haus Stolzenbach, dass die “Abrissbirne” schon wegfegen w(s)ollte, so mustergĂŒltig saniert haben.
Aber inzwischen hat man ja schon wieder neue TrĂ€ume die fĂŒr Homberg zu einem weiteren Geldgrab und Alptraum werden.
Zumindest da ist man Spitze und das Versprechen ist eingelöst, Homberg wieder unter die ersten 3 zu bringen.
Und fĂŒr die paar alten Kataloge und Hessentagsreste sowie die Sammeltassen reicht der Platz im Möbelwagen allemal.
Ich finde, die Touristinfo gehört in das Behördenzentrum. đ
Da kann man ungestört und effektiv arbeiten.
Und die Touristen haben eine fantastischen Blick auf Homberg, die Kreisstadt am Schlossberg.
So aus der Ferne sieht sie doch ganz nett aus, oder etwa nicht?
“Das GebĂ€ude ist von der Stadt Homberg erworben worden und soll zukĂŒnftig die Tourismuszentrale der Stadt Homberg beherbergen.”
Was nutzt eine noch so schöne “Zentrale” (wie wohlklingend und hochtrabend zu gleich), das swingt so richtig am Vorabend des Vatertages durch die Stimmritze, wenn das was man den Touristen andient eher in die Klamottenkiste gehört.
“Die durch einen Umzug der Tourismuszentrale frei werdenden RĂ€umlichkeiten können kurzfristig an einen Gastwirt vermietet werden”..
Da gibt es aber ne Menge an Gastwirten die man in Homberg so braucht.
WĂ€re zwar schön so vor der eigenen TĂŒr die Bierchen zu stemmen, aber wo sollen die alle herkommen und dann auch noch ihr Auskommen finden, wo doch die Reste die vorhanden sind am kĂ€mpfen sind?
Und wo doch der Biobauer im neuen Mitgliederladen gerne einen Imbiss aufmachen will. DurchgÀngig geöffnet.
Vorne rein und hinten raus. DurchgÀngig halt.
Habe leider gerade eine Einladung fĂŒr heute Abend zum Grillen absagen mĂŒssen. Bin von gestern Abend noch angeschlagen.
Erst eine kleine Nordhessenrunde, dann eine fröhliche Einkehr mit anschlieĂend ganz toller innerlicher Anfeuchtung und dann wurde es zum Schluss noch unter Donnern und Blitzen eine auch Ă€uĂerlich feuchte Abschlussveranstaltung.
Mal sehen welche AuĂengastronomie mir behagt. Tendenz: GaststĂ€tte zur letzten Einkehr. Aber nur wenn “uns” Uwe anruft.
Prost und einen schönen Vatertag. Und kloppt euch nicht!
Die freiwerdenden RĂ€umlichkeiten im “Wohnwagen” haben noch nicht mal eine normale Deckenhöhe und sind derart beengt, dass sie eigentlich nur zur Aufzucht und Pflege von Fruchtzwergen zu gebrauchen sind.
Zumindest erreicht man bei etwaigen Touristen eine devote Körperhaltung und den Mitarbeitern zeigt man klar an, wo die Decke ihres Handelns liegt. đ
Auch die Langstrumpf und der Michel hÀtten da eine gute WirkungsstÀtte.
Kann man das Haus jetzt von der Stadt abkaufen?
wenn Sie es kaufen wollen macht sicher die Stadt Homberg ersteinmal von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch
Wo ist eigentlich Barolle ? Der war doch sonst öfter hier vertreten? WĂ€re schade, wenn er sich zurĂŒckzieht auch wenn er meiner Meinung nach, auch nicht immer recht hat,………………………………………
das vorkaufsrecht ist hinfÀllig, es gehört ja der stadt.
was darf den dieses haus kosten?
Was es gekostet hat steht im Beitrag.
Was es ungefÀhr kostet es zu renovieren ist auch erkennbar.
Genauere Aussagen zu solchen Renovierungen können dir bestimmt die geben, die das Haus Stolzenbach renoviert haben.
Ansonsten ist das Haus direkt am Marktplatz im wahrsten Sinne des Wortes eine “Schau Baustelle”.
Allerdings eher mit abschreckender Wirkung !