HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Freie Homberger GewerbeflÀchen: 1 qkm

 Bereits im Februar 2009, als neue Gewerbegebiete im Industriegebiet ausgewiesen werden sollten, ermahnte das Regierungspräsidium vor der all zu großen Ausweisung von Gewerbeflächen. Das Amt schrieb:

"Es wird angeregt, im Hinblick auf die sonstigen, in Homberg vorhandenen Gewerbeflächenoptionen Remsfeld/Kasernenkonversionen) den Flächenumfang der Bauleitplanänderung nochmals kritisch zu hinterfragen und auf den zu erwartenden Bedarf in den kommenden 8 – 10 Jahren zu begrenzen."

Im Klartext, es ist schon zu diesem Zeitpunkt viel zu viel Gewerbefläche ausgewiesen. Jetzt soll an der Nordumgehung/Kasseler Straße dennoch ein weiteres, wenn auch kleines Gebiet ausgewiesen werden. An einer neuen Stelle, die die vorhandene gute Stadtrandsituation beeinträchtigt.

Homberg hat auch nach Ansicht des Regierungspräsidium mehr als genug freie Gewerbeflächen, wie die folgende Aufstellung zeigt.

Bild

Dörnberg Kaserne
Kasernenfläche: Gebäudefläche:
Verkehrsflächen:
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20.000 m²
26.000 m²
52.000 m²
Ostpreußenkaserne Ostpreußenkasern
Kasernenfläche: Gebäudefläche: Verkehrsflächen:
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200.000 m²
45.000 m²
59.000 m²
Bild Gewerbegebiet Ludwig-Erhard-Straße
Gesamtfläche

Neu ausgewiesen im Februar 2009!

Foto: Teil des Gebietes

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245.000 m²
Bild Gemeinsames Gewerbegebiet Remsfeld
Industriepark A7
Erläuterungen zum Bebauungsplan

Gesamtfläche:

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410.000 m²

 Bild

 

Die Neuausweisungen im Februar wurden laut Protokoll mit folgenden Behauptungen begründet:

"Entsprechende Anfragen mit einem Einzelflächenbedarf von ca. 4,0 ha liegen bereits vor, die Erweiterung eines im Gebiet ansässigen Logistikunternehmens steht unmittelbar vor der Realisierung."

Bisher hat man nichts weiter von der Realisierung gehört, die angeblich unmittelbar bevorsteht.

Jetzt wird wieder eine Behauptung aufgestellt: Wie kann man diesen Ausführungen noch Glauben schenken, ohne dass schriftliche und verbindliche Unterlagen vorliegen. Jetzt sollen an der Nordumgehung noch einmal 26.000 m² ausgewiesen werden.

 
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Dokumentation

 Stellungnahme des Regierungspräsidiums im Februar 2009:

"Es wird angeregt, im Hinblick auf die sonstigen, in Homberg vorhandenen Gewerbeflächenoptionen Remsfeld/Kasernenkonversionen) den Flächenumfang der Bauleitplanänderung nochmals kritisch zu hinterfragen und auf den zu erwartenden Bedarf in den kommenden 8 – 10 Jahren zu begrenzen."

Der Bürgermeister und der Magistrat begründen:

"Entsprechende Anfragen mit einem Einzelflächenbedarf von ca. 4,0 ha liegen bereits vor, die Erweiterung eines im Gebiet ansässigen Logistikunternehmens steht unmittelbar vor der Realisierung."
"Insbesondere für solch größere zusammenhängende Flächenansprüche sind dagegen die noch vorhandenen kleinen Restflächen nicht geeignet."

"Da, wie oben beschrieben, bereits vorhandene Logistikbetriebe große Entwicklungsflächen benötigen, ist die ausgewiesene Fläche erforderlich um kurzfristigen Bedarf befriedigen zu können."

Die Landwirte erheben gegen diese Planung schwerwiegende Bedenken:

"Aus Sicht der Landwirtschaft werden bezüglich der Bauleitplanung folgende erhebliche Bedenken vorgetragen:
In den vergangenen Jahren sind der Landwirtschaft im Raum Homberg in erheblichem Umfang landwirtschaftliche Flächen für die Entwicklung von Wohn- und Gewerbegebieten entzogen worden. Dies bezieht sich auf die Flächen im Bereich der Neubaugebiete Osterbach, Holzhäuser Feld, Mühlhäuser Feld sowie die Gewerbeflächen Richtung Lützelwig. Darüber hinaus wurden landwirtschaftliche Flächen in der Efzeaue zwischen Relbehausen und Holzhausen für Hochwasserschutzmaßnahmen und für Naturschutzmaßnahmen in Anspruch genommen, die den wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betrieben fehlen."

"Die landwirtschaftlich genutzten Böden dienen den landwirtschaftlichen Betrieben als Existenzgrundlage
zur Einkommenserzielung. Sie dienen der Bevölkerung zur Absicherung der Ernährungsgrundlage sowie zur Sicherung von nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien. Um einem unnötigen Vorhalten von Gewerbegebieten einzelner Kommunen vorzubeugen, wurden interkommunale Gewerbegebiete geschaffen."


"Innerhalb der bestehenden Gewerbeflächen bestehen noch erhebliche Baulücken, die für eine gewerbliche Bebauung für die Entwicklung ortsansässiger Betriebe nach Ansicht des Unterzeichners ausreichen."

"Unter diesen Voraussetzungen kann es aus landwirtschaftlicher Sicht nicht hingenommen werden, dass weitere 24,50 ha wertvolle landwirtschaftliche Fläche mit 50 – 70 Bodenpunkten für die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebietes der Landwirtschaft entzogen werden."
Quelle:Stvo-Protokoll 26. Februar 2009

Der Magistrat argumentiert dagegen:

Die Konversionsflächen des ehemaligen Bundeswehrstandortes Ostpreußenkaserne sind aufgrund ihrer topographischen Lage sowie der Nähe zu Homberger Wohngebieten für die Entwicklung eines Industriegebietes problematischer zu beurteilen.
Quelle:Stvo-Protokoll 26. Februar 2009


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