Fachwerkzerstörung geht in Homberg weiter – Damenstift Wallenstein
Foto: Erker am Westgiebel des Damenstifts Wallenstein wird abgebrochen.
Die mutwillige Zerstörung wertvoller historischer Bauten geht in Homberg weiter.
Historische Fotoaufnahme von den Gebäuden des Lehrerbildungsseminars (Negativ noch auf Glasträger) /Die Beschriftung der Gebäude ist nicht Teil des Originals /
Das Gebäude des sogenannten Damenstifts Wallenstein ist nicht nur wegen seines Baus sondern auch wegen der historischen Ereignisse, die mit dem Gebäude verbunden sind, von geschichtlicher Bedeutung.
Auf meinen Notruf an die Institutionen, die mit der Denkmalpflege befasst sind, schrieb die Stiftung Denkmalschutz:
Ein großer Teil des Schadens ist mit der „Entkernung“ das denkmalgeschützten Fachwerkbaus bereits geschehen. Wenn nun im Anschluss auch noch die Giebelfront abgerissen und nach Errichtung des Verbindungsbaus zum ehemaligen Lehrerseminar halbwegs rekonstruiert werden soll, so bedeutet das eigentlich nichts anderes als die Aufgabe eines Denkmals, das noch vor wenigen Jahre Aufnahme in die Auswahl herausragender Baudenkmale in Homberg im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler gefunden hatte (Bd. Hessen I, 2008, S. 435).
Das hessische Landesamt für Denkmalpflege versicherte:
Mit der vorhandenen historischen Substanz wird während der Maßnahme sensibel und minimalinvasiv umgegangen.
Wie sensibel bisher von dem Eigentümer und seinem Architekten umgegangen wird, konnte man an dem östlichen Gebäude, der Menagerie des Lehrerseminars sehen. Nur weil der lange Innenflur nicht an allen Stellen die einheitliche Breite hatte, wie im Entwurf des Architekten vorgesehen, wurde rigoros in die historische Bausubstanz eingegriffen.
Foto: Abriss in dem ehemaligen Landratsamt (Menage) Quelle: Vorstellung Jobcenter 18. 5. 2021
Wie bisher wieder nur Ausreden der verantwortlichen Behörden.
Das ist leider in Homberg in den letzten 15 Jahren Dauerzustand. Der Magistrat mit dem jeweiligen Bürgermeister an der Spitze verbreitet immer wieder Falschinformationen, auf Neudeutsch Fake News, wenn es darum geht Fachwerkgebäude abzureißen.
Eklatantestes Projekt war die Holzhäuser Straße, wo behauptet wurde, das Gebäude sei so schwer mit Schadstoffen belastet, dass der Bauschutt nur in einer speziellen Untertagedeponie entsorgt werden müsse. Einen Entsorgungsnachweis konnte die Stadt nicht vorlegen, denn es gab diese Schadstoffe nicht. Das ist nur eine der Lügen, die verbreitet wurden. Aufsichtsbehörden und Fördermittelgeber finden das offensichtlich in Ordnung, denn bisher ist nichts Gegenteiliges bekannt geworden, es wird weiter blind genehmigt und gefördert.
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Es tut mir doch sehr, sehr leid, das mein Geburtsort immer mehr das verliert, was ihn besonders machte. Was fuehlen die, die verantwortlich sind fuer die Zerstoerung Hombergs "Reichtum". Ich hoffe grossen Scham.