Warum informiert die Stadt nicht über den Mauereinbruch?
Bildschirmfoto: Webseite der Stadt Homberg vom 17. Januar 2023,.Die jüngste Meldung ist eine Woche alt. Der Mauereinbruch geschah vor fünf Tagen, trotzdem hat die Stadt keine Meldung zu dem Vorfall herausgegeben.
Vor fünf Tagen berichtete der Homberger Hingucker über den Einbruch der Stadtmauer bei der Baustelle des Panoramawegs. Bis heute hat die Stadt auf der Webseite unter "Neues aus Homberg (Efze)" nicht darüber berichtet. Die letzte Meldung stammt vom 9. Januar 2022, ein Bericht über die Funktionsprobe der Sirenenanlage. Warum schweigt die Stadt?
Gestern, am 16. Januar, beobachteten Bürger eine kleine Ansammlung von Menschen an dem Schadensort. Wahrscheinlich Sachverständige, die den Schaden zu beurteilen haben.
Der Magistrat mit Bürgermeister Dr. Nico Ritz an der Spitze scheinen nicht in der Lage, die Bürger sachgerecht zu informieren.
Wurde die Stadtmauer vorher untersucht?
Als die Parteien in der Homberger Stadtverordnetenversammlung dem Bau des Panoramawegs entlang der Stadtmauer zwischen Hersfelder Straße und dem Wendehammer der Hessenallee zustimmten, wurden ihnen die Ergebnisse des Gutachtens für die Mauer entlang des Grundstücks Webergasse 8 vorgelegt. Bei einem Recherchegespräch mit dem Gutachter Kratzenberger sagte er, dass er bei einem Ortstermin einem städtischen Mitarbeiter Hinweise gegeben habe, wo an der Stadtmauer weitere Untersuchungen stattfinden sollten. Wie ist die Stadt mit diesen Hinweisen des ausgewiesenen Sachverständigen umgegangen? Hat sie die Stadtmauer vor Beginn der Baumaßnahmen untersucht? Den Stadtverordneten wurden keine Untersuchungsergebnisse vorgelegt. In der Beschlussvorlage VL-180/2019 8. Ergänzung heißt es:
Bei einer Baustellenbegehung wurde die Stadt Homberg (Efze) auf neue Schäden in der Stadtmauer in unmittelbarer Nähe aufmerksam.
In einem Vorort-Termin, der am 17.10.2022 im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Bau, Planung, Umwelt und Stadtentwicklung stattfindet, erfolgt eine Besichtigung der Schäden um über eine Erweiterung des Auftrages SPESA zu diskutieren.
Es besteht der Verdacht, dass die Bauarbeiten, die zum Einsturz der Mauer führten, ohne Voruntersuchung ausgeschrieben und vergeben wurden. Das wäre angesichts gegebenen Hinweise fahrlässig wenn nicht sogar grob fahrlässig.
Wer ist verantwortlich?
Wer ist für die Baumaßnahmen und den dadurch entstanden Schaden verantwortlich?
Wie kann der Schaden bautechnisch behoben werden? Muss eventuell der Pavillon abgebaut werden, damit die darunter befindliche Mauerlücke wieder geschlossen werden kann? Welche Kosten entstehen dadurch, wer trägt sie?
Jetzt werden verschiedene Institutionen auf die Baustelle schauen: die Bauaufsicht des Kreises, die Bau-Berufsgenossenschaft, das zuständige Ingenieurbüro, möglicherweise Sachverständige der Versicherungen. Wie war die untere Denkmalschutzbehörde des Kreises eingebunden?
Warum schweigt der Bürgermeister, der die Organisationsverantwortung für die städtische Verwaltung hat?
Es erstaunt, dass auch die HNA schweigt, die doch sonst zu kleinen Beulen einer Parkplatzkarambolage zwischen Privatpersonen berichtet. Wie notwendig wäre es hier, wo es um die Steuergelder geht.
Foto: Gebäude des Grundstücks Webergasse 8. Die Sanierung der Stadtmauer ist in diesem Bereich bereits erfolgt. Dazu war eine kurze Baustraße von der Hessenallee angelegt worden.