BĂŒrgermeister Wagner erteilt eine Lektion…
…über Patientenakten, deren Verbleib aus der Alten- und Krankenpflegestation nach der Schließung Ende Juni 2009 nicht aus den vorglegten Unterlagen ersichtlich war.
Patientenakten waren beim Patienten.
Bürgermeister Martin Wagner belehrte in der letzten Stadtverordnetenversammlung (3.2.2011) die Parlamentarier: Patientenaken sind beim Patienten. Jeder kenne doch noch die Tafel mit der Termperaturkurve am Fußende des Bettes im Krankenhaus. Die wurde herangezogen wenn die Visite kam. Heute gibt es das wegen des Datenschutzes nicht mehr, heute werden diese Akten in einem Rollwagen bei der Visite mitgeführt. Und so wie das im Krankenhaus ist, so ist das auch in der Alten- und Krankenpflegestation gewesen. Die Akten waren bei den Patienten, da war nichts zu übergeben nach dem Ende der Alten- und Krankenpflegestation.
Es folgte noch eine lange Darstellung über die Pflege, Notdienst, Nachteinsätze und die Rolle der Akte beim Patienten. Die langatmige Ausführungen wurden noch um Erläuterung der Pflegesoftware erweitert.
Nach diesen langen Ausführungen sollte es doch auch dem Letzten klar geworden sein, dass hier wieder einmal nur falsche Anschuldigungen gegen den Bürgermeister in Gang gesetzt werden sollten. Das klang sehr überzeugend.
Das war eine der vielen Märchenerzählungen des Bürgermeisters, mit denen er versucht die Zuhörer zu täuschen.
Patientenakten waren in der Alten- und Krankenpflegestation
Martin Wagner erzählte nur die halbe Geschichte. Bei den Patienten liegen nur die Unterlagen, die die Pflegemaßnamen dokumentieren, so dass bei einem Personalwechsel sofort alle Informationen vorliegen.
In der Alten- und Krankenpflegestation hängt für jeden Patienten eine Akte. Darin wurde der Schriftverkehr mit den Krankenhassen, Arztbriefe, der Schriftverkehr über die Pflegestufe mit entsprechender Begründung, mit den Angehörigen und den Kostenträgern gesammelt.
Wo sind die Patientenakten der geschlossenen Alten- und Krankenpflegestation abgeblieben?
In den vorgelegten Akten fand sich keine Information, ob und wie diese Akten weitergegeben worden sind. Ob Einverständniserklärungen notwendig waren und wenn, ob sie eingeholt worden waren.
Allein zur Absicherung der Stadt wären entsprechende Dokumente notwendig.
Nichts davon in den Rathausakten. Das ist keine ordnungsgemäße Aktenführung.
Verantwortlich ist dafür der Bürgermeister Martin Wagner und der leitende Beamte des Hauptamtes Joachim Bottenhorn, das hatte der Bürgermeister schon bei einem früherem Gespräch klar gestellt.
Eine Lektion in der Kunst des Lügens
Über den Verbleib der Patientenakten hat Wagner nichts gesagt,
Die Anwesenden erhielten dafür eine Lektion nach welcher Methode er seine Lügen aufbaut.
Er hat viel geredet und eine Geschichte erzählt. Dabei zeigte er sich bemüht, es so verständlich zu erklären, dass es auch ja jeder versteht (erinnert an die Temperaturkurve am Krankenbett). Mancher mag an dem belehrenden Ton von oben herab Anstoß nehmen, doch es ist wichtig, es signalisiert, wer sich hier auskennt und wer das Dummerchen ist. Um der Geschichte den Anschein der Glaubwürdigkeit zu geben, wird sie ausgeschmückt mit diesem und jenem, was zur Aufklärung überhaupt nichts beiträgt. Der Zuhörer fragt sich verwundert, warum er das nicht versteht, was Wagner wohl damit sagen will? Wenn dieser Zustand der Verwirrung erreicht ist, hat Wagner schon fast gewonnen. Der Zuhörer hat umfangreiche Auskunft erhalten, wenn er damit nichts anzufangen weiß, ist das sein Problem. Der Zuhörer grübelt nach, stellt fest, es klingt plausibel und ist froh, den Sermon überstanden zu haben.
Die Lüge hat geklappt, wenn da nicht jemand kommt, der diese Taktik durchschaut.
Merkmale der Wagnerschen Lügen:
1. Er zeigt sich bemüht zu erklären.
2. Wählt belehrenden Tonfall.
3. Erzählt und erzählt, bis kein roter Faden mehr zu erkennen ist.
4. Erzählt von Dingen, die mit dem Thema überhaupt nichts mehr zu tun hat.
Sobald diese Merkmale zu beobachten sind, ist nur eines sicher: Nichts stimmt von dem Gesagten.
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