HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

BlĂŒhender Unsinn

Mit einem zeitlichen Abstand von gut einem Jahr habe ich noch einmal das Interview des städtischen Mitarbeiters für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Uwe Dittmer mit Dr. Eckhart Pelz gelesen.

Eine Pyrolyseanlage für Altreifen leistet einen Beitrag
"zur Schaffung von erneuerbare Energie."

Die Altreifen erneuern sich, deshalb wird "erneuerbare Energie" geschaffen, oder?

Bei der Erhitzung der Altreifen in der Pyrolyseanlage
"entsteht Abwärme und man kann durch Generatoren Strom erzeugen".

Wenn so viel Abwärme entsteht, muss die Anlage sehr ineffizient arbeiten.

Die Abwärme kann für Koppelnutzungen z. B. in der Algenzucht,
Biomassezucht und als Nahwärme oder für die Trocknung verwendet werden
.

Wie sieht Energiebilanz des gesamten Prozesses aus?

Stromerzeugung durch Pyrolyseöl kann zur Energieunabhängigkeit von Homberg und Umgebung führen. Pyrolyseöl kann Energie speichern.

Wieviele Reifen müssen herangeschafft werden, um den Energiebedarf von Homberg zu decken?
Wo ist dabei die Energieunabhängigkeit?

Das CO2 aus der Stromherstellung wird als Futter (Photosynthese) verwendet. [für die Algenzucht]

Wenn sich ein Generator dreht und Strom erzeugt entsteht auch CO² als Futter für die Algen?

Bisher werden Reifen in der Masse für die Zementherstellung verbrannt und belasten die Umwelt. Mein Verfahren ist umweltschonendes Recycling.

Mit was werden die Zementöfen geheizt, wenn die Reifen nicht mehr dazu benutzt werden?

Wenn jemand diese "hochwissenschaftlichen" Sätze nicht versteht, soll er sich nicht bekümmern.
Die Sätze geben keinen Sinn.
Diesen blühenden Unsinn kann man den Hombergern vorsetzen, wie auch schon die Erklärungen des Bürgermeisters zur Geschichte der Reformation.

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:: DOKUMENTATION ::

Das Interview ist noch auf der städtischen Homepage zu lesen. Da bereits die Beschreibung der Hoyerswerdaer Pyrolyseanlage von Jochen Gontermann von der Homepage der Stadt gelöscht wurde, ist es ratsam, die Ausführungen des Dr. Pelz hier dauerhaft zu dokumentieren.

Interview mit Dr. Eckhart Pelz über die Errichtung einer Pyrolyseanlage
Umweltfreundliche Recycling-Technologie für Homberg

Im Zuge des Kaufes des Kasernengeländes durch die Stadt Homberg (Efze) soll auf dem Gelände der ehemaligen Ostpreußenkaserne auch eine Pyrolyseanlage entstehen. Sie soll ein Bestandteil des Technologieparks werden. In einer Pyrolyseanlage werden aus Altreifen wichtige energetische Rohstoffe zurück gewonnen, wie Pyrolyseöl, der Industrieruß „Carbon black“, Altmetall und Gas. Damit würde in der Kreisstadt ein Recyclingbetrieb ansiedeln, der einen wichtigen Beitrag zum umweltschonenden Recycling und zur Schaffung von erneuerbaren Energien und Stoffen leistet. Uwe Dittmer sprach mit dem Betreiber der Anlage, Herrn Dr. Eckhart Pelz.

1. Herr Dr. Pelz, wie funktioniert die Pyrolyse?

Altreifenchips werden unter Sauerstoffausschluss bei 400 °C verschwelt, nicht verbrannt. Nach der Kondensation erhält man ca. 45 % Öl, ähnlich Heizöl, ca. 35 % Industrieruß (Carbon black) zusätzlich für die Kunststoffproduktion für Autos, für Kohlestofffasern von Windkraftanlagen und Flugzeugen, ca. 5 % Altmetall und ca. 15 % Gas zum Erhitzen des Drehrohrofens. Es entsteht Abwärme und man kann durch Generatoren Strom erzeugen.

Pyrolyse findet bereits in vielen Haushalten statt. Moderne Backöfen, die sich selbst reinigen, arbeiten nach diesem Prinzip.

2. Wie habe ich mir das mit der Abwärme und der Stromerzeugung vorzustellen?

Die Abwärme kann für Koppelnutzungen z. B. in der Algenzucht, Biomassezucht und als Nahwärme oder für die Trocknung verwendet werden.

Stromerzeugung durch Pyrolyseöl kann zur Energieunabhängigkeit von Homberg und Umgebung führen. Pyrolyseöl kann Energie speichern.

 

3. Herr Dr. Pelz, Stichwort Algenzucht. Was passiert da ?

Durch Partnerfirmen ist es möglich, Algen in Gewächshäusern zu züchten. Die Abwärme kann kostengünstig zur Verfügung stehen. Das CO2 aus der Stromherstellung wird als Futter (Photosynthese) verwendet. Diese Algen werden in Kosmetika, Lebensmitteln und Medizinprodukten eingesetzt.

 

4. Was ist das Innovative Ihrer Pyrolyse ?

Sie ist ein kontinuierlicher Prozess mittels Drehrohrofen, der dauernd, ohne Sauerstoffeinflüsse, mit Material gefüllt wird. Damit ist eine gleich bleibende Qualität der Produkte und Wirtschaftlichkeit gewährleistet. Andere Mitbewerber, die bislang nur Pilotanlagen im Patch-Verfahren (Kochtopfprinzip) gebaut haben, leiden unter dem ständigen Aufheizen und Abkühlen der Anlagen. Die laufen daher unwirtschaftlich. Bisher werden Reifen in der Masse für die Zementherstellung verbrannt und belasten die Umwelt. Mein Verfahren ist umweltschonendes Recycling.

 

5. Warum wollen Sie in Homberg investieren ?

Hombergs zentrale Lage und kurze Wege für die geschredderten Reifen haben mich überzeugt. Durch Bekannte lernte ich Homberg schon früher kennen und habe mich in den Ort verliebt.

 

6. Was bedeutet diese geplante Investition für Homberg ?

Eine Pyrolyselinie wird mit zwei Drehrohröfen ausgestattet. Die Investition beträgt ca. 11 Mio. €. Es sind zukünftig bis zu drei Linien geplant. Im Dreischichtbetrieb entstehen pro Linie bis zu 30 Arbeitsplätze.

https://www.homberg-efze.eu/politik-verwaltung/aktuelles/meldungen/nachrichten/interview-mit-dr-eckhart-pelz-ueber-die-errichtung-einer-pyrolyseanlage/f26cea0077fe497d5e7124626f0b4dc9/?tx_ttnews[pS]=1377954363&tx_ttnews[pointer]=26&tx_ttnews[backPid]=401


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