HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Asbestfasern: Ja oder nein?

HNA BerichtDie HNA brachte am 24.1.2011 einen neuen umfangreichen Beitrag zu der Asbestdachsanierung in der ehemaligen Dörnberg-Kaserne. Anfang Mai wurde das Hallendach umgedeckt. Ist dadurch die Halle mit Asbest belastet worden oder nicht? Wenn Asbest vorliegt, müssen die Hallen speziell gereinigt werden, um Gesundheitsgefährdung vor allem bei den Arbeitsplätzen im Brennholzhof zu vermeiden.

Der Bauherr will ein neues Gutachten in Auftrag geben. Das wäre das sechste Gutachten, bzw. Messung. Dieser Sanierungsfall ist inzwischen sehr komplex geworden. Um die Übersicht zu erhalten, hier erst einmal die Fakten. In Folgebeiträgen wird dann auf die Details und Begleitereignisse eingegangen.

Bisherige Gutachten
Zwei Gutachten sind vom Bauherrn in Auftrag gegeben worden, zwei weitere von Betroffenen. Ein Gutachten von der Staatsanwaltschaft.
Alle Gutachten liegen dem Homberger Hingucker vor.

Gutachten 1. Asbestsanierungsfirma Demonsan: Erst nach Bauabschluss beauftragt und geschrieben. Nachträglich sind Probenentnahme aber nicht mehr möglich. 5 Proben ergaben 7 Ergebnisse. Prüfmethode nicht genannt. Staatsanwaltschaft nennt es eine "schriftliche Lüge".

Gutachten 2: Mieter: in Hallenteil 9, nach Bauabschluss, Asbestfasern sind im Hallenstaub nachweisbar. (Rasterelektronenmikroskop)

Gutachten 3: Forst- und Umweltdienst e.V.: Raumluftmessung in Hallenteil 3 und 26 sei repräsentativ für die gesamte Halle. Nur 2 Messpunkte für 6.000m² sind unzureichend, keine Prüfprotokoll, Filter werden vom TÜV Rheinland geprüft, keine Asbest.

Gutachten 4: Landeskriminalamt: Hallenteil 9, LKA  findet unter dem Lichtmikroskop keine Asbestfasern – Astbestfasern sind unter dem Lichtmikroskop nicht zu bestimmen.

Gutachten 5: Mieter: Hallenteil 9, fünf Proben unter dem Rasterelekronenmikroskop vom Institut Fresenius untersucht, alle Proben mit Asbestfasern.

Informationen zum HNA-Bericht
Zu dem HNA-online Bericht habe ich folgende Informationen über die Kommentarfunktion der HNA  gegeben, die hier wiederholt und im Detail noch ergänzt wurden.

Nach heutiger [24.1.2011] Auskunft des Vereinsregisters ist Horst Abel Kassierer des Forst- und Umweltdienstes e.V. und nicht Beiratsmitglied.

Mieter erhielt im Juni 2010 auf Nachfrage nach möglichern Asbestbelastungen keine Antwort, er erhielt die Kündigung.

Arbeiten mit asbesthaltigen Baustoffen müssen beim Amt für Arbeitssicherheit vorher angemeldet werden. Die Anzahl der Beschäftigten ist anzugeben und deren Vorsorgebescheinigung sind vorzulegen. Das Amt entscheidet nur nach Aktenlage. Personal für Kontrollen auf der Baustelle fehlt.
Der Forst- und Umweltdienst hat in den letzten sechs Monaten drei Firmen bei Gericht angegeben, die angeblich die Arbeiten ausgeführt hätten.
1. Bei Bauausführung hieß es: Umweltdienste B.M-W., Borken
2. Im Gerichtsverfahren: Demonsan, Harsewinkel
3. Im letzten Anwaltsschreiben eines Verfahrensbeteiligten: Andzelika Lewandowska, Harsewinkel. (Handel mit Maschinen /Kosmetiksalon)

Bauaufsicht sperrt sieben Monate nach Bauende nur den Hallenabschnitt mit Hallenteil 9.
Die Arbeitsplätze im Brennholzhof sind nicht gesperrt worden. Der geschädigte Mieter soll 253,45 Euro für die Sperrung an die Behörde zahlen.

TÜV Rheinland
Der Forst- und Umweltdienst e.V. sowie die Kreisverwaltung stützt sich auf die Raumluftmessung der Baubiologin Dr. Jacqueline Ebert, Bad Emstal und der Umweltberatung Marciniak, Bad Emstal, um die Asbestfreiheit nachzuweisen. Die beiden Beteiligten sind nicht als vereidigte Sachverständige ausgewiesen. Der Filter wurde von einem Labor des TÜV Rheinland untersucht.

Auf Nachfrage schreibt der TÜV Rheinland:

"Das beschriebene Asbestsanierungsprojekt in Homberg war uns bislang nicht bekannt und wurde nicht durch TÜV Rheinland begleitet. Eine Prüfung hat ergeben, dass wir einen einzelnen Unterauftrag für eine Asbestanalyse von der Firma Umweltberatung Marciniak erhalten haben. Die eingereichten Proben aus Raumluftmessungen wurden durch unser akkreditiertes Prüflabor untersucht. Die Proben wiesen keine Asbestbelastung auf. Klebeproben oder Materialproben wurden nicht ausgewertet. Wo und unter welchen Bedingungen die Proben entnommen wurden, ist uns nicht bekannt."

Ein Prüfprotokoll ist bisher nicht vorgelegt worden.
Wo und unter welchen Bedingungen sind die Proben entnommen, das ist die offene Frage.

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Ein Kommentar zu “Asbestfasern: Ja oder nein?”

  1. BĂŒrger des Kreises

    In Umwelt- und Gesundheitsfragen fĂŒhle ich mich als BĂŒrger dieses Landkreises durch die Verantwortlichen, die ja fĂŒr uns BĂŒrger da sein sollten, schmĂ€hlich im Stich gelassen.
    Damit meine ich auch den von uns allen direkt gewÀhlten Landrat NeupÀrtl.

    Das unter den mehr als obskuren UmstĂ€nden die dem ersten und weiteren “Entlastungsgutachten”, dort menschen arbeiten ist mir unverstĂ€ndlich.
    Ich wĂŒrde dies im Interesse meiner Gesundheit nicht tun solange wie nicht zweifelsfrei geklĂ€rt ist ob es Gefahren gibt.

    Auch hinsichtlich des Baurechts und dem Willen MissstÀnde oder Fehler zu beseitigen bin ich und andere mit dem Kreisbauamt und seinem Dienststellenleiter nicht annÀhernd zufrieden.

    Man betrachte sich nur mal die mehr als zögerliche Vorgehensweise im Falle der Homberger Skaterbahn bei der es mehrere Bauauflagen gibt.

    Oder die UmstĂ€nde rund um die Solaranlage in HĂŒlsa.

    In zwei weiteren FĂ€llen hinsichtlich möglicher SicherheitsverstĂ¶ĂŸe bei dem nach 2 Jahren nur folgendes sicher ist:
    Es wurden Massnahmen eingeleitet.
    Welche wurde wie selbstverstÀndlich nicht mitgeteilt.
    Der BĂŒrger hĂ€tte ja kontrollieren können.

    Fazit:
    1. Ohne Sendungen wie defacto, “Ebe langst” und andere sucht man als BĂŒrger manchmal vergebens nach denen, die fĂŒr uns arbeiten sollten.
    Die regionale Presse zeigt auch wenig Lust zu Recherche, AufklÀrung oder gar unbequemen Fragen an verantwortliche.
    Sollte das mit Herrn Abel stimmen, hat man sich ohne etwas zu unternehmen “vera……” lassen.

    2. WĂ€hlen dĂŒrfen wir sie.
    Und dann war’s das.

    Da ja am 27. MĂ€rz 2011 Kommunalwahl ist, sollte man sich als BĂŒrger wahrlich ĂŒberlegen wem man seine Stimme gibt:

    In der Kreisstadt Homberg den Koalitionspartnern CDU / FDP?
    Die allein bestimmen was “nice to have” ist ? (Peter Dewald, Fraktionsvorsitzender)
    Den Oppositionsparteien alter PrÀgung?
    Einer neuen FWG, von der man bis heute wenig weiß?

    Im Landkreis einer SPD / FWG Koalition die die KrankenhÀusern verscherbelt hat?
    Oder den dortigen Oppositionsparteien ?

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