Alarmstimmung in Dickershausen
Nach der gestrigen Sitzung des Akteneinsichtsausschusses diskutierten die anwesenden Dickershäuser noch lange über den angeblich geplatzten Basaltabbau. Sie glauben noch nicht daran, denn im Dorf beobachten sie wie vermehrt ortsfremde Fahrzeuge zu dem Gelände hinauffahren, Unbekannte steigen aus und besprechen sich . Diese Beobachtungen lassen bei den Dickershäusern alle Alarmglocken läuten. Was ist da wieder im Busche, von dem sie nichts wissen?
Die Dickershäuser sind gebrannte Kinder, sie haben erlebt, wie vor zwei Jahren über einen Steinbruchbetrieb gesprochen wurde, wo alle in dem Glauben waren und in dem Glauben gelassen wurden, es handele sich um Weiterarbeiten im alten Steinbruch. Die Anzeichen vor Ort nährten diese Annahme. In dem mittlerweile zugewachsenen Steinbruch wurden alle jungen Bäume gefällt, selbst das Gebüsch. Jeder der das sah, glaubte dass eshier bald weiter geht , das hier sind die Vorarbeiten.
Das böse Erwachen kam erst später, als sie mitbekamen, dass auf einem ortsnahen riesigen Gelände ein Steinbruch mit einer Tiefe bis 48 m geplant wurde. Sie sind auch mißtrauisch, weil sie offiziell immer wieder falsch informiert worden sind. Die Bürgeinitiative wird wieder aktiv.
Fotos:
Bäume und Büsche im alten Steinbruch waren entfernt worden. Die Aufnahmen entstanden Mai 2008, das Gestrüpp ist ohne Blätter, es war also schon lange vorher umgehauen worden.
Wer einmal lĂŒgt -dem glaubt man nicht !
Auch wenn er dann die Wahrheit spricht !
Seit wachsam in Dickershausen und in ganz Homberg und allen Stadtteilen.
HĂŒlsa hat ja schon so einen kleinen Beigeschmack erhalten was da alles zusammengebraut wird !
Leider konnte man sich auf der abschlieĂenden Akteneinsichtssitzung am 01.12.2008 nicht auf eine gemeinsame AbschlusserklĂ€rung einigen. Wir waren bei allen Sitzungen anwesend und bei allen Sitzungen wurde der „Fraktionszwang“ sehr deutlich. Herr BĂŒrgermeister Wagner hat bei allen Sitzungen mit am Tisch gesessen, obwohl seine Anwesenheit zumindest bei der 1. und der 2. Sitzung nicht erforderlich war. Er gehörte nicht dem Ausschuss an. Allein durch seine Anwesenheit hat er eine freie und unvoreingenommene Diskussion verhindert. Viele zweifelsfrei belegte Fakten im Zusammenhang mit der gesamten dubiosen Planung wurden ĂŒberhaupt nicht zur Kenntnis genommen, bzw. gezielt vermieden.
– Es stimmt z. B. nicht, dass das geplante Abbaugebiet bereits seit vielen Jahren im Regionalplan als Abbaugebiet vorgesehen war.
– Es stimmt nicht, dass das neue GelĂ€nde bereits im Regionalplan 2006 zum Basaltabbau eingeplant war. Genau das Gegenteil steht in einer schriftlichen Stellungnahme des RP Kassel vom 07.02.2008
– Es stimmt nicht, dass die Pacht fĂŒr den oben abgebildeten alten Steinbruch nicht mehr bezahlt wurde. Die Pacht wurde aus wirtschaftlichen GrĂŒnden gekĂŒrzt. Man war aber bereit, die Pacht nachzuzahlen, wenn sich die wirtschaftliche Lage bessert.
– Es stimmt nicht, dass der o. abgebildete alte Steinbruch sofort wieder in Betrieb genommen werden kann. Das Abbaurecht wurde nicht fortgeschrieben und mĂŒsste mit einem Rahmenbetriebsplan incl. Gutachten usw. neu beim RP beantragt werden.
– Es stimmt nicht, dass der Pachtvertrag vom Waldinteressentenvorstand ordnungsgemÀà gekĂŒndigt wurde.
– Es stimmt nicht, dass die DickershĂ€user informiert waren, dass es nicht mehr um den o. abgebildeten alten Steinbruch, sondern um einen völlig neuen Steinbruch in der NĂ€he geht.
– Es stimmt nicht, dass das Thema Steinbruch vom Tisch ist. Wurde uns aber mehrfach versichert.
– Es stimmt nicht, dass Herr BĂŒrgermeister Wagner, wie er in einer Pressemitteilung behauptet hat, keine Möglichkeit hat den Antrag zur Ănderung des Regionalplans beim RP zurĂŒckzuziehen. Aus dem Genehmigungsumfeld wurde uns versichert, dass der Antragsteller seinen Antrag selbstverstĂ€ndlich zurĂŒckziehen kann.
– Es stimmt, dass die Fa. Beisheim ihren Pachtvertrag gelöst hat.
– Es stimmt, dass im Vorfeld keine zuverlĂ€ssigen Planungszahlen bekannt waren.
– Es stimmt, dass Insider weitaus mehr wussten.
– Es stimmt, dass im Regionalplan von 100.000mÂČ AbbauflĂ€che die Rede ist. (mehr als doppelt soviel, wie bisher bekannt war)
– Es stimmt, dass einige wenige DickershĂ€user aus hintergrĂŒndigen finanziellen Interessen immer noch fĂŒr einen Steinbruch in dramatischer OrtsnĂ€he sind. Diesen Wenigen scheint egal zu sein, was sie dem Ort fĂŒr Geld antun wollen. Was freie Marktwirtschaft und Geldgier anrichten können, zeigt die derzeitige Krise, die durch Banker leichtfertig ausgelöst wurde.
Das lĂ€sst nur einen logischen Schluss zu: Eine Steinbruchfirma plant weit in die Zukunft. Das heiĂt, wenn der Pachtvertrag fĂŒr den o. abgebildeten alten Steinbruch irgendwann auslĂ€uft, könnte eine neue Firma (oder auch wieder die Firma Beisheim) den alten Steinbruch pachten und sich in Richtung des neuen GelĂ€ndes durchgraben und so doch noch zum Ziel kommen. FĂŒr die Waldinteressenten könnten dann evtl. 200 â 250⏠pro Waldanteil/Jahr rausspringen. Wer weiĂ, was hier versprochen wurde. Der Interessentenwald besteht aus 24 Anteilen. Manche Anteilseigner haben 2 Anteile, manche aber auch nur Âœ oder ÂŒ Anteil.
Offen ist immer noch die Frage, warum Herr BĂŒrgermeister Wagner ungewöhnlich hartnĂ€ckig und engagiert versucht hat gezielt die Fa. Beisheim zu etablieren.
Er hatte es in der Hand, dieses ganze Trauerspiel zu vermeiden oder zu beenden, wenn er den Antrag zur RegionalplanĂ€nderung zurĂŒckgezogen hĂ€tte.
Der Pachtvertrag fĂŒr den o. abgebildeten alten Steinbruch lĂ€uft erst in einigen Jahren aus. Bis dahin können sich die politischen VerhĂ€ltnisse im Homberger Rathaus noch entscheident Ă€ndern.
Zitat:
Herr BĂŒrgermeister Wagner hat bei allen Sitzungen mit am Tisch gesessen, obwohl seine Anwesenheit zumindest bei der 1. und der 2. Sitzung nicht erforderlich war.
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Es ist anzumerken, dass der BĂŒrgermeister bzw der Gemeindevorstand verpflichtet sind, an Ausschussitzungen teilzunehmen.
(§ 62 (5) HGO i.V. § 59 HGO)
Daher ist die Kritik an seiner Anwesenheit unangemessen.
Unsere, wie Sie wahrscheinlich zu recht feststellen, irrige Meinung, die Anwesenheit sei bei den ersten beiden Sitzungen nicht erforderlich gewesen rĂŒhrt daher, dass er u. A. nichts konstruktives beigetragen hat. Fragen, die nicht genehm waren wurden mit dem Argument: hier findet kein Verhör statt, nicht beantwortet.
@BI …..
Genau da sollte dannStefan neudorf auch so fair sein dem BĂŒrgermeister dies verhalten vorzuwerfen.
Denn er hat nicht nur anwesend zu sein – er muĂ auch alle Fragen korrekt beantworten.
Das er dies nicht tat, das er dafĂŒr nicht getadelt wurde vom Vorsitzenden des Ausschusses, liegt wohl daran, daĂ man der gleichen Partei angehört !
Das ist nicht nur schlechter politischer Stil, daĂ zeigt auch das Unvermögen dieser „FĂŒhrungskrĂ€fte“ die Formen des Umgangs miteinander wie Höflichkeit und Achtung der Meinung eines anderen zu wahren.
Unter diesen UmstĂ€nden haben die @BI…… recht wenn sie anmerken, eigentlich sei die Anwesenheit des BĂŒrgermeisters nicht nötig gewesen.
Und es ist zugleich auch ein Symbol dafĂŒr das in Hombergs Verwaltung bei einigen nicht offen und ehrlich gehandelt wurde und wird.
…hat in dienstlichen Dingen die Wahrheit zu sagen“… scheint ein Relikt zu sein.
Wie war das doch mit den Planungskosten von 100 000 �
Bis heute kann der BĂŒrgermeister nicht belegen das er zum Zeitpunkt der Entstehung der Kosten ein Mandat hatte die AuftrĂ€ge, noch dazu ohne Ausschreibung, zu vergeben !
Ich bin auch der Meinung, daĂ die kommunale Dienstaufsicht, aufgrund der Ereignisse in Homberg und den Informationen im Internet und in der Presse, lĂ€ngst von sich aus hĂ€tte tĂ€tig werden mĂŒssen.
Korrektur zu Kommentar 2!
die Theiss Stiftung hatte nicht angeboten den einseitig gekĂŒrzten und einbehaltenen Betrag der Stillhaltepacht bei wirtschaftlicher Besserung mit Zinseszins nachzuzahlen. Sie hatte damals angeboten, bei Besserung der wirtschaftlichen Lage wieder den vereinbarten Pachtzins zu zahlen. Fakt bleibt allerdings, dass das Homberger Basaltwerk den einseitig einbehaltenen Betrag mit Zinseszins nachbezahlt hat.