50 Prozent wählten AFD und alle schweigen
Im März noch rief der Bürgermeister dazu auf, sich für die Demokratie stark zu machen. Die Demokratie müsse verteidigt werden, war über Wochen vor der EU-Wahl das Thema.
Zu den Ergebnissen in zwei Homberger Wahlkreisen schweigen die Politiker.
Dort gab es 60 Prozent Nichtwähler und über 50 Prozent für die AFD.
Nun ist gewählt worden. In Homberg gibt es zwei Wahlbezirke, in denen die Wähler die AFD mit absoluter Mehrheit gewählt haben.
Nur knapp 40 Prozent der Wähler haben dort überhaupt gewählt, während bundesweit die Wahlbeteiligung bei ca. 60 Prozent lag.
In diesen beiden Wahlbezirken haben fast 60 Prozent der Wähler erst gar nicht gewählt.
Seitdem ist weder vom Bürgermeister noch von den Parteien dazu eine Diskussion begonnen worden. Wie kann es kommen, dass so viele Wähler sich so entschieden haben? Das müsste zum Nachdenken führen. Aber alles ist still, alle schweigen.
Auf den Webseiten der örtlichen Parteien kein Wort zu dieser Entwicklung. Das Schweigen könnte damit zu erklären sein, dass diejenigen, die sich vorab mit medialem Aufwand für die Demokratie "strack" gemacht haben, ansonsten keine demokratische politische Kultur gepflegt haben. Das Wahlergebnis könnte ein Protest gegen solche Demokraten zu sein, wie sie in Homberg vertreten sind.
Da werden Beschlüsse nicht umgesetzt, folgenlos Gesetze übertreten, Falschinformationen verbreitetet, Fragen nicht beantwortet, Unterlagen werden geheim gehalten. Vorab wird im Ältestenrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit untereinander abgestimmt. Fehler werden vertuscht. Diskussionen zu Sachthemen vermieden.
Verantworten ist in Homberg zu einem Fremdwort geworden. In dem Wort Verantwortung steckte Antwort. In Homberg wird daraus Verschweigen. Es gibt viele Mitwisser, die schweigen und sich damit eigentlich dem Vorwurf aussetzen, an Strafvereitelung mitzuwirken.