Straßen und Brücken unterhalten
Auszug aus dem Investitionsplan des Haushalts 2022, Für die Unterhaltung der Brücken ist in den kommenenden fünf Jahren nur ein Betrag von 150.000 Euro für 2022 ausgewiesen.
In NRW wurde auf der viel befahrenen Autobahn Sauerlandlinie A45 die Talbrücke Rahmede vollständig für den Verkehr gesperrt. Die Brücke muss abgerissen und durch ein neues Bauwerk ersetzt werden. Der Verkehr einschließlich des Schwerlastverkehrs geht jetzt für Jahre durch die Dörfer.
Seit Jahren wird über die maroden Brücken berichtet. Die Verantwortlichen verweigerten lange auf Presseanfragen die Auskunft. Verständlich, denn es ist kein Ruhmesblatt, wie sehr die Infrastruktur verwahrlost.
Und wie sieht es in Homberg aus?
Im Herbst musste eine Brücke in Lembach für den Verkehr gesperrt werden. Ein Landwirt kam nicht mehr auf sein Land. Schnell wurden Gelder umgewidmet.
Wie ist der Zustand der 81 Brücken, für die Homberg verantwortlich ist?
2013 beschrieb der Magistrat den Unterhaltungsbedarf für die städtischen Brücken unter anderem:
· 11 Bauwerke mit Beurteilung „gut“ (mittelfristig keine Baumaßnahmen erforderlich)
· 47 Bauwerke mit Beurteilung „ausreichend“ (mittelfristig Baumaßnahmen erforderlich)
· 23 Bauwerke mit Beurteilung „schlecht“ (kurzfristig Baumaßnahmen erforderlich)
2013 erklärte der Magistrat:
"Eine erneute Brückenbegehung ist durch ein Fachbüro in diesem Jahr für 30 Brücken durchgeführt worden. Die restlichen 51 Brückenbauwerke sollen im kommenden Jahr überprüft werden."
Was in den letzten Jahren, in der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Nico Ritz geschah, ist nicht bekannt. Sind die 51 "restlichen Brücken" inzwischen geprüft worden. Wie ist das Ergebnis?
Der Bedarf für denUnterhalt steigt nicht nur bei den Brücken, sondern auch bei Straßen und Gebäuden.
Im Haushaltsplan der Stadt für 2022 sind lediglich 150.000 Euro für den Brückenunterhalt eingestellt, das ist genau der Betrag, den Unger Ingenieure für die eine Brücke in Lembach kalkulierte. Für die Folgejahre ist nichts vorgesehen.
Hinzu kommt, dass die Kommunen coronabedingt noch geringere Einnahmen haben werden, während die Baupreise kräftig steigen. Die Unterhaltungslücke wird immer größer. Stattdessen subventioniert Homberg Wohnraum für digitale "Tester des Landlebens" aus der Großstadt.