Vom Amtgericht zum Ärztehaus
Wenn die Stadtverordneten am 15. Dezember 2011 den vorgelegten Plänen zustimmen, kann das ehemalige Amtsgericht zu einem Ärztehaus mit 5 Praxen umgebaut werden. Es gibt einen ersten Mieter.
Dr. Weber muss seine Praxisräume im ehemaligen Krankenhaus räumen, er könnte dann ab Juli 2012 seine Tagesklinik im seit Jahren leerstehenden Amtsgericht eröffnen. Für die vier weiteren Arztpraxen wird Dr. Weber weitere Fachärzte mitsuchen.
Vorbildliche Entscheidungsunterlagen
Dem Tagesordnungspunkt sind umfangreiche Unterlagen beigegeben: Grundrisszeichnungen von dem Bestand und der Planung
Antrag auf Fördermittel mit allen Unterlagen
– Gesamtkosten
– Flächenberechung
– Kostenschätzung
– Zeitplan
– Folgekostenberechnung
– Signalwertberechnung
– Wirtschaftlichkeitsberechnung
Eine erste Förderzusage der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WI Bank) ist ebenfalls beigefügt. Voraussetzung für die Förderung: Das Gebäude muss in städtisches Eigentum übergehen.
Wenn auch noch die Förderzusage aus dem Stadtentwicklungsfond JESSICA erfolgt, steht dem Projekt nichts mehr im Wege. Der Finanzierungsanteil, den die Stadt zu tragen hat, wird durch die Mieteinnahmen gedeckt.
Solche vollständigen und transpa- renten Entscheidungsunterlagen sind bisher in Homberg nur noch beim Gaswerksumbau vorgelegt worden. Das ist eine erfreuliche Entwicklung.
Die vollständigen Unterlagen können hier nachgelesen werden. [Nachtrag 11.3.2012: Die Unterlagen waren unter www.spd-homberg-efze.de/ veröffentlicht gewesen. Jetzt sind die Unterlagen dort nicht mehr abrufbar.]
Dokumentation
Auszug aus den Erläuterungen zur Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 15. Dez. 2011
Zu Punkt 9:
Beratung und Beschlussfassung über die Folgenutzung
des ehemaligen Amtsgerichts in Homberg;
hier: Finanzierung durch Mittel aus Stadtumbau West und JESSICA-Stadtentwicklungsfond sowie Genehmigung des Stadtumbauprojektes IHK 10.3
Die Stadt Homberg sucht schon seit der Schließung des Amtsgerichts in Homberg in 2006 nach Folgenutzungen für die Liegenschaft. Das Amtsgericht liegt im Stadtumbaugebiet der Altstadt Homberg und wurde als Projekt Nr. 10.3 in das integrierte Handlungskonzept zum Städtebauförderprogramm Stadtumbau in Hessen aufgenommen, um Fördermittel für eine Folgenutzung beantragen zu können.
Es gab schon viele gute Vorschläge und Gespräche, die leider aus verschiedenen Gründen nicht zur Umsetzung kamen. Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt Homberg muss ein Projekt für die Stadt Homberg wirtschaftlich vertretbar sein.
Mit der Einrichtung eines Ärztehauses wird ein tatsächlich bestehender Bedarf in Homberg abgedeckt und durch die Mieteinnahmen trägt sich die Maßnahme wirtschaftlich.
Durch die Förderung aus dem Städtebauförderprogramm Stadtumbau in Hessen mit 194.200,00 € und Mitteln aus dem in 2011 neu geschaffenen Stadtentwicklungsfonds Hessen, kurz JESSICA genannt, ist die Realisierung eines Ärztehauses zeitnah möglich.
Mit Bescheid der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen vom 29.11.2011 wurde die Umgestaltung des Amtsgerichts zu einem Ärztehaus und die damit verbundene Förderung aus Stadtumbaumitteln genehmigt. Der Bescheid ist als Anlage Nr. 6 beigefügt.
Weitere Informationen können aus den beigefügten Unterlagen (Projektbeschreibung, Planunterlagen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen) der Bauverwaltung entnommen werden (Anlage Nr. 7).
Der Vorstand des Zweckverbandes Schwalm-Eder-Mitte hat in seiner Sitzung am 18. November 2011 der Bereitstellung der Stadtumbaumittel in Höhe von 194.200,00 € zugestimmt. Der Beschluss lag zum Zeitpunkt des Diktats noch nicht vor.
Der Magistrat empfiehlt mit Beschluss Nr. 9 vom 24. November 2011 der Stadtverordnetenversammlung, das Projekt 10.3 des IHK Stadtumbau West zu genehmigen und den Umbau der Liegenschaft Altes Amtsgericht zu einem Ärztehaus zu beschließen und entsprechend der RiLiSEzu fördern. Der Magistratsbeschluss ist als Anlage Nr. 8 beigefügt.
Endlich mal eine Positivmeldung für unsere Kreisstadt!
Ich hoffe, bzw. gehe davon aus, dass die Stadtverordneten den Plänen
zustimmen werden, denn besser kann man ein Ärztehaus inmitten der Altstadt
nicht platzieren ohne vorhanden Bausubstanz dafür opfern zu müssen.
Zudem könnte man auch überlegen, die Notdienstzentrale in das Amtsgericht mitzuverlegen.
Eine Frage hätte ich aber noch: Aus welchem Grund muss Herr Dr. Weber die Räume im ehem. Klinkum räumen?
> “Solche vollständigen und transparenten Entscheidungsunterlagen sind bisher in Homberg nur noch beim Gaswerksumbau vorgelegt worden.” <
Diese Unterlagen stammen soweit ich weiß auch von der gleichen Person – Herr Gontermann bewirkt auf der Stadt so einiges! Man sollte diese Mühe entsprechend honorieren. Weiter so!
Sollte man.
Aber bitte nicht so wie bei der Gaswerk Aktion !
Mit Herzblut und Engagement hat da einer versucht was Gutes zu tun – ud dannfällt die tragende Partei des BM in Form von mindestens 2 Stadtverordneten dem Mitarbeiter in den Rücken.
Feiner Zug, nicht wahr
Klingt alles schön und einleuchtend.
Trotzdem eine Frage:
Dürfen sich neue Ärzte in Homberg niederlassen oder sollen Homberger Ärzte in das Haus umziehen?
Wünschenswert wäre es mehr Ärzte in Homberg zu haben, aber will will noch Arzt in Homberg werden?
Ein Musterbeispiel für ein Ärztehaus ist in Treya. Ortsausfahrt Richtung Gilserberg.
Große helle Räume und alles an Ärzten anzutreffen, was man braucht. Dazu im Erdgeschoß eine Apotheke
und ein Cafe. Zusätzlich mehr als genügend Parkplätze vor der Tür.
Wo will man denn beim Amtsgericht parken? Bei 4-5 Arztpraxen brauchen allein die Ärzte mit Helferinnen 20 Parkplätze. Dazu die Patienten – macht locker 50 notwendige Parkplätze.
Am Markpplatz steht, wenn die Apotheke Oehr schließt, alles leer. Hier hört ein modernes, neues Ärztehaus mit Parkcarage hin. Dadurch wird der Marktplatz und Homberg belebt.
Heinrich:
Die Räumlichkeiten am Marktplatz reichen nicht aus
Wer soll die dort notwendigen Kosten für Umbau, Ausbau, Neubau einer Tiefgarage usw bezahlen ?
Wann soll das Ganze dann fertig sein ?
Wo soll die Zufahrt hin?
Dagegen stehen die sofortige Verfügbarkeit des Amtsgerichtes, mehr Fläche, geringere Kosten für den Umbau.
Parkplätze am Amtsgericht sind doch kein Problem:
Die Mitarbeiter müssen nicht dort ihr Fahrzeug abstellen; nicht alle Patienten kommen selbst.
Es gibt dort Parkplätze – und den Rest könnte man auf dem Grundstück aus Richtung Webergasse einrichten.
Wer zum Arzt will, dem geht es meistens nicht besonders bzw hat auch schon ein gewisses Alter.
Der will bis vor die Tür fahren. Ich teile die Argumente, die für das Amtsgericht sprechen, aber ohne Parkplätze, ist das nichts Halbes und nichts Ganzes.
Und was soll am Marktplatz entstehen, wenn das Ärztehaus ins Amtsgericht geht? Bitte kein großer LM Markt, denn da geht keiner hin!
Warum müsen die Ärzte aus dem ehem. Krankenhaus überhaupt raus?
@#8
Das möchte Asklepios so.
Marc
Ruf doch mal den Vermieter an.
Asklepios.
Leider wird in dem heutigen Artikel der HNA nur von dem Erhalt der Praxen für Homberg berichtet. Das ist einerseits löblich, doch wenn man die Vorlage weiter oben liest, ist die Geschichte des Ärztehauses ein weiteres Beispiel für die Homberger Politik, der Berg kreist und heraus kommt eine Maus.
Das hochgelobte Programm Jessica ist auch nicht nachvollziehbar, treibt es doch auch die Kommunen in die Verschuldung, denn der Eigenanteil ist erforderlich. Versteht einer da die Landespolitik.
Übrigens hätte ich mir gewünscht, dass das Programm besser vorgestellt worden wäre. Das da Private Kredite bekommen, habe ich nicht gewußt.
@Homberg Fan
Nicht nur ein Eigenanteil!
Jessica ist ein Kreditprogramm für das man Zinsen zahlen muss.
Also wird die Gesamtsumme über Kredite mit Zins finanziert.