Ortstermin Burgberg: Barrierefreies WC
In der letzten Sitzung des Bauausschusse wurde auf Antrag des Stadtverordneten Günter Koch (FWG) ein Ortstermin auf dem Burgberg beschlossen.
Donnerstag, 25. Oktober, 16:30 Uhr.
Die Bauausschusssitzung ist öffentlich, Zuhörer sind willkommen.
Fehlerbehebung mit weiteren 85.000 Euro
Auf dem Burgberg will der Bürgermeister weitere 85.000 Euro ausgeben, um das "Provisorium" der zwei neuen Stufen zum neuen barrierefreien WC zu beseitigen. Dazu soll der bisherige Außenbereich um die Linde auf ein Niveau angehoben werden, so dass es ebenerdig zu den WCs geht.
Die Linde ist ein Naturdenkmal, Abgrabungen und Aufschüttungen sind unter dem Kronenbereich nicht erlaubt. Deshalb soll jetzt eine Plattform aufgeständert werden. Details wurden bisher nicht vorgestellt.
Wenn die Terrasse am Gebäude 30 cm höher ist, lassen sich die Flügeltüren nicht mehr öffnen, sie müssen deshalb umgebaut und gekürzt werden.
Bei der Eingangstür würde dann nur noch ein Durchgangsmaß von 1,75 cm übrig bleiben. Bürgermeister Dr. Nico Ritz sieht darin kein Problem, man könne das Dach über diesem Windfang höher setzen. Im Inneren soll die Fläche auch angehoben werden.
Dafür soll Geld ausgegeben werden. Zuschüsse gibt es dafür nicht mehr. Wichtige andere Arbeiten bleiben liegen. Durch die Fenster des "Wintergartens" weht der Wind, bei Schlagregen dringt Wasser durch. Die Fensterahmen mit der Einfachverglasung sind schon seit Jahren stark verwittert.
240.000 Euro sind in den letzten beiden Jahren schon in den Gaststättenbau gesteckt worden. Wozu dieses Geld verwendet wurde, lässt sich nicht nachvollziehen, da der Anbau nur ein Viertel der ursprünglich geplanten Größe hat. Was mit dem Geld tatsächlich geschehen ist, dazu schweigt auch der Landkreis und das Hessische Umweltministerium unter grüner Leitung, welche die Fördermittelanträge bearbeitet und bewilligt haben.
Dabei wäre es einfach und preisgünstiger gegangen. Die Bürgerliste hatte Sparvorschläge vorgelegt und beantragt, der Magistrat solle sie prüfen. Dazu kam es nicht, der Antrag wurde abgelehnt. Selbst so einfache Änderungen, wie die Montage des WC-Beckens an die Wand zu den vorhanden WCs wurde nicht durchgeführt. Stattdessen wurde es an der gegenüberliegenden Wand montiert, was eine Rohrführung auf die andere Wandseite notwendig machte mit der Folge, dass der Fußboden höher gelegt werden musste.
Schon 2014 ignorierte Bürgermeister Dr. Ritz den Hinweis auf die unzureichenden Fundamente für den ersten Versuch eines Küchenanbaus. Für ihn grenzten diese Sachhinweise an Mobbing, er forderte auf zu "Fair Play" zurück zu kommen. Er nahm auch keinen Anstoß daran, als massive Fehler in der dazugehörigen Statik nachgewiesen wurden. Die Bürger dürfen später alle Fehlentscheidungen zahlen.
Es war noch nie so einfach wie heute. Aber.
Warum fordert das Parlament nicht einfach aussagefähige Pläne in PDF-Format. Es gibt das Ratsinformationssystem und es gibt die Homepage, wo man die Unterlagen zum Download bereitstellen könnte. Nein man fordert Ortstermine, auch da wird wiederum nur unkonkret erläutert: man könnte, es ist vorstellbar, dass – aber konkretes erfährt man nicht.
Dabei sind auch Stufen der Planungen zu berücksichtigen. In der Vergangenheit wurde immer ein Konzeptplan beschlossen, eine Genehmigungsplanung oder die genehmigte Planung mit den wesentlichen Planungsinhalten wurde bisher nie vorgelegt. So ist es kein Wunder, dass auch zwischen Konzept und Ausführung himmelweite Unterschiede festzustellen sind. Wenn die Auflagen der Behörden dann noch weitere Kosten verursachen ist das Erstaunen groß. Was ist an den Planungen geheim? Oft fehlen die Bemaßungen, sodass man die Entwürfe gar nicht auf Plausibilität prüfen kann. Insbesondere die brandschutzrechtlichen Auflagen erfordern letztendlich eine Information des Parlaments , wenn Umplanungen oder Kostenüberschreitungen erforderlich werden.
Durch unnötige Ortstermine werden Kosten generiert, allein die Sitzungsgelder und der Gesamtaufwand stehen in keinem Verhältnis zu den unkonkreten Aussagen.
Da ist es sinnvoller die Pläne zu studieren und vielleicht beim Sonntagsspaziergang sich vor Ort kundig zu machen. Erst in Kenntnis von Planunterlagen macht auch ein Ortstermin Sinn.
Ich war heute zu dem Ortstermin des Bauausschusses auf dem Schlossberg. Ich hatte erwartet, dass die für den ersten Bauabschnitt zuständigen Personen anwesend sind. Doch weit gefehlt!
Wenn ich richtig informiert bin, so hatte seinerzeits die StaVo den Anbau der Gaststätte, sowie den Bau von Toiletten – eine davon sollte eine Behindertentoilette sein – beschlossen.
Ich hätte nun heute gerne erfahren, wer für die Planung, wer für die Bauausführung zuständig war. Dass ein Architekt eine behindertengerechte Toilette, die nur über Stufen erreichbar ist, plant, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Da der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein soll, muss nun auf jeden Fall geklärt werden, wie so etwas passieren konnte und wer dafür verantwortlich ist. Da aufgrund des jetzigen Bauzustandes weitere Planungen dahingehend laufen, den Vorplatz nun um die zwei Stufen anzuheben, sollte überlegt werden, ob es nicht sinnvollere und preiswertere Lösungen gibt.