HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Lässt die Stadt Pflichtaufgaben durch Jugend erledigen?


Eine Gruppe des Internationalen freiwilligen Gemeinschaftsdienstes (Ijgd) arbeitet in Homberg am Burgberg, berichtete die HNA in ihrer Druckausgabe am 26.07.2018.

13 Jugendliche sind dort unter der Anleitung von Mitarbeitern des Bauhofes – oder wie es neuerdings heißt der "Technischen Betriebe Homberg" im Einsatz. Die Jugendlichen wohnen in dieser Zeit im Jugendzentrum der Stadt "Altes Gaswerk".

Wie die Mitarbeiter des Bauhofes sagen, erledigen die Jugendlichen die Arbeiten, die die städtischen Mitarbeiter im Alltag nicht schaffen, die aber dringend nötig sind. Nach deren Worten sind es also Aufgaben der Stadt, die auch dringend nötig sind, aber nicht erledigt werden. Sind das Pflichtaufgaben der Stadt, die hier von den Jugendlichen erledigt werden, die im guten Glauben sind, sie seien gemeinnützig tätig?

Auch die Klimamanagerin der Stadt ist in die Organisation der Freiwilligenarbeit eingebunden.

 

So werden die Arbeiten beschrieben: Wege freischneiden, Handläufe befestigen, Bänke und Papierkörbe aufstellen. Einsatzgebiet ist der Burgberg, das Landschaftsschutzgebiet. Die Planung habe zum größten Teil der Vorsitzende des Burgbergvereins übernommen.

Das Einsatzgebiets der Jugendlichen ist auch das Gebiet, dass durch das Förderprogramm "Zukunft Stadtgrün" von einem Planungsbüro beplant wird. Die Maßnahmen, die nach Abschluss der Planung ausgeführt werden, sollen finanziell gefördert werden. Das Gelände wird von der Forstverwaltung betreut, außerdem ist es der Wald des Waldkindergartens an der Stadtmauer.

Wie passt das zusammen? Vor wenigen Jahren ließ der Bürgermeister große, gesunde Bäume fällen. Das "Osterhäuschen" war dem Verfall preisgegeben. Dringende Aufgaben wurden vom Bauhof nicht erledigt. Jetzt wird dort gearbeitet, obwohl die Planung noch nicht abgeschlossen und beschlossen worden ist. Ist der Burgbergverein nur das Aushängeschild für die Gemeinnützigkeit, obwohl die Stadt für das Außengelände verantwortlich ist. Viele Fragen sind offen.

siehe auch: Burgberg „barrierefrei“: Ein Wort wird missbraucht      Holzernte am Burgberg  

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4 Kommentare zu “Lässt die Stadt Pflichtaufgaben durch Jugend erledigen?”

  1. Phil Antrop

    Das sagt genug über die Stadtverwaltung und deren Aktivitäten aus.

    "Es wird reichlich gelacht, und auch bei Freizeitaktivitäten am Nachmittag sind die Drei mit dabei.“

    Einerseits fehlt ihnen Zeit, andererseits arbeiten sie als Betreuer in der Freizeit !

    "Einen Großteil der Planung übernahm Alfred Uloth, Vorsitzender der Burgberggemeinde.“

    Ob diese mit der Planung des Planungsbüros abgestimmt ist?

  2. Phil Antrop

    Was nutzen all die Planungen und Arbeiten, wenn anschließend doch keine Zeit dafür ist, den Zustand zu erhalten?

    Wird das dann wieder vergammeln?

  3. Dirk-H. Pfalz

    Mal abgesehen von der Berichterstattung der HNA, sie ist mal wieder „mies“und gibt zu berechtigten Diskussionen Anlaß.

    Reden wir doch mal über die jugendlichen „Freiwilligen“. Sie bieten für ein Erlebnis „fremdes Land, fremde Sprache, Gemeinschaft“ an, drei Wochen zu arbeiten. Und diese 3 Wochen bleiben dann für sie ein Erlebnis, das dazu noch kostengünstig ist. Meine Zeit in solchen „Workcamps“ liegt nun schon Jahre zurück, aber 3 Wochen Sylt in 1967, welcher Schüler konnte sich das leisten? Oder in 1968 in Finnland nahe der russischen Grenze mit Tschechen und Bulgaren den „Prager Frühling“ erfahren. Oder in 1969 bei Kajanni die Mondlandung mit vielen Nationalitäten am Fernseher sehen.

    Ich finde es gut, dass der Gedanke des IYGD und vergleichbarer Institutionen weltweit noch gelebt wird. Das dabei „staatliche Aufgaben“ zum Sozialdienst gemacht werden, war schon immer mit die Idee. Verantwortung für die „Vergessenen“ und das „Vergessene“ zu übernehmen, kann mit dem Erleben der Gesellschaft Vorort Erashrungen bringen, die man für sich selbst sucht.

    Vielleicht habe ich ja die Ankündigung dieses Workcamp gegenüber den Stadtverordneten verpaßt. Das ist doch eigentlich ein Ereignis, das Seiten im „Blättchen“ oder auf der Homepage der Stadt füllen sollte. Da habe ich noch nichts gelesen. Also werde ich das Camp wohl mal aufsuchen, um das Gespräch mit den jungen Leuten suchen. 

    Wenn die Burgberggemeinde hier Iniator war, dann hast sie es auch verpaßt, den Hombergern anzukündigen, das nicht nur zum „Gucken“ Besucher nach Homberg kommen, sondern auch zum freiwilligen Arbeiten, auch wenn es wieder „Stückwerk“ und letztlich planlos ist. 

    Auch nach 50 Jahren kann man auf Sylt den Wald finden, den ich mit pflanzen durfte, oder den See im Süderwäldchen. Sind eben Erinnerungen.

  4. DISTANZBETRACHTER

    Ja, ja, der Dirk…

    Da haben Sie den Leser ja in Ihren Erinnerungen für einige Minuten mitgenommen auf Ihrer kurzen inhaltsreichen Zeitreise, ja, für einige Minuten auch des Innehaltens.

    Sie, Herr Pfalz haben in den umrissenen Jahren aber die ehemalige Jugendorganisation der SPD, nämlich “die Falken“ vergessen. Und die waren seinerzeit noch ziemlich aktiv.

    Ihr Kommentarabschluss hieß: Sind eben Erinnerungen

    Ihr (interessanter) Kommentar hat mich dann noch daran erinnert, dass gerade in jener Zeit der wiederholte Ausspruch eines Studienrates den Schülern gegenüber:

    TROLL t  Euch!“  

    war,

    und das bereits schon vor 55 Jahren…

    Sie sehen ja selbst, das zieht sich wie Kaugummi bis weit in die heutige Zeit hinein.

    Stimmt´s Hartmut???, oder können Sie NICHT darüber lachen?!

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