HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Kreisel: Verrückte Baustelle?

Foto: Zufahrt zur Altstadt gesperrt, Bauzeit sieben Wochen, falls der Plan eingehalten werden kann.

 

Seit 2003 soll die Innenstadt belebt werden, seit 2003 wird es immer leerer.

Seit 2003 soll ein  Einkaufszentrum die Innenstadt beleben. Seit 2015 soll das Einkaufszentrum nicht mehr in der historischen Altstadt entstehen, sondern auf dem Gelände eines ehemaligen Autohauses sollen 7.500 Quadratmeter neue Verkaufsfläche entstehen. Die Stadt hat schon jetzt ein Überangebot an Verkaufsflächen, doch es soll noch mehr werden, obwohl die Kaufkraft in der Stadt abnimmt.

Für dieses geplante Einkaufszentrum wird ein erhöhter Autoverkehr erwartet, deshalb soll der Kreuzungsbereich zu einem Mini-Kreisel umgebaut werden, der leistungsfähiger sein soll, als die bisherige Ampelkreuzung.

An den Kosten für den Minikreisel soll sich der Projektentwickler des Einkaufszentrums beteiligen. Nach früheren Aussagen des Bürgermeisters sollen 180.000 Euro vom Projektentwickler kommen, der seit der Veröffentlichung des neuen Bebauungsplans zahlungspflichtig ist. Mehr Geld hat sich der Bürgermeister nach eigenen Aussagen nicht getraut vom Projektentwickler zu fordern. Ob die Stadt diesen Baukostenzuschuss bisher angefordert hat, ist nicht bekannt.

In der Testphase des Kreiselverkehrs hat sich diese Verkehrsregelung bewährt und wird bei den Hombergern angenommen. Doch ist das Grund genug, deutlich mehr als die 180.000 Euro auszugeben, die der Bürgermeister einmal als ausreichend bezeichnet hat? Gibt es nicht wichtigere Bauprojekte an Brücken und Straßen, die instand gehalten werden müssen?
 

Durchhalteparolen

Der Projektentwickler verbreitet bisher Durchhalteparolen, die sachlich falsch sind. So wollte er ab Ende März mit dem Abbruch der bestehenden Gebäude beginnen, was nach dem Bebauungsplan und dem Bundesnaturschutzgesetz nicht zulässig ist. Ob jemals ein Einkaufszentrum entsteht, ist unklar.

 

Bildschirmfoto: Homepage der Stadt Homberg, Angaben zur Verkehrslenkung während der Bauzeit des Verkehrskreisels Wallstraße, Ziegenhainer Straße, Kasseler Straße, Parkstraße, Westheimer Straße (Drehscheibe). Die Karte ist nicht lesbar und somit als Informationsquelle untauglich, trotzdem veröffentlicht die Stadt diese "Informationen". Solche handwerklichen Fehler erlaubt sich die Stadt bei diesem heiklen Thema, von der die Existenz der Geschäftsleute in der Altstadt abhängt.
 

Das Ministerium spielt mit

Das Ministerium gewährt Fördermittel für den Kreisel-Umbau, obwohl Umbauten für Kreisel nicht gefördert werden. Um das zu ermöglichen, wurde behauptet, dass eine erhöhte Tragfähigkeit des Straßenunterbaus des Kreisels nötig ist –  obwohl die Zugangsstraßen zu dem Kreisel für Lkws gesperrt sind und der Straßenunterbau dort nicht erhöht ist. Der Kreiselbereich braucht keine höheren Lasten zu tragen als die zuführenden Straßen. Doch für den Kreisel wurde eine höhere Belastungsklasse ausgewiesen, um die Fördermittel zu begründen. Das Ministerium spielt mit, wie schon bei zahlreichen anderen Fördermittelprojekten. Das Geld muss raus, egal wie. Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind nur Schlagworte für Sonntagsreden, so ernst ist das alles nicht gemeint.

Solche Vorgehensweisen kann man nur verrückt nenne.
 

Sieben Wochen Bauzeit: Welche Geschäfte können das durchhalten?

Sieben Wochen Bauzeit sind eingeplant. Ob es dabei bleibt, wird sich noch zeigen. In der Engelapotheke sollte sei Juli letzten Jahres eine Ausstellung zur Reformation stattfinden, bis heute ist es noch Baustelle. Das lässt Schlimmes für die noch in der Altstadt verbliebenen Geschäfte befürchten. Werden alle diese Zeit durchstehen können? Auch für die Geschäftsleute in den umliegenden Straßen, die zu Sackgassen geworden sind, wird sich das im Umsatz zeigen.

Über die Folgen der Baustellensperrung für die Stadt hat man im Rathaus anscheinend nicht nachgedacht. Es reicht offensichtlich aus, dass das Büro Unger die technische Planung betreibt. Die oben abgebildete Karte ist ein Symbol für die stümperhafte Planung.

Mit rationalen Argumenten ist die Planung nicht begründbar. Hier bleibt nur die Frage, wem nutzt das alles. Auf jedem Fall den altbekannten Planungsbüros und den Baufirmen der Stadt.

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20 Kommentare zu “Kreisel: Verrückte Baustelle?”

  1. Anneliese

    War eben in der Stadt. 

    1. Warum kann man nicht mehr von der Ziegenhainer str. in die Konrad Muth fahren?

    2. Warum ist die Hälfte vom Marktplatz nicht als Parkfläche freigegeben?

    3. Warum sind in der unteren Westheimer Str Parkverbotsschilder?

  2. Homberger Jeck

    Warum man ausgerechnet die Bauarbeiten in der Woche starken Umsatzes vor Ostern beginnt, ist schon fast vorsätzliche Geschäftsschädigung.

    Mir kämen die Verantwortlichen allen voran der Bürgermeister nicht mehr über die Schwelle meines Unternehmens!

    Frohe Ostern 

    🤡

  3. Phil Antrop

    Anneliese

    Erster Stadtrat Pauli würde empfehlen: " Fragen sie den Bürgermeister"!

    Zum Parkverbot: "Eingeschränktes Haltverbot" oder "Uneingeschränkte Haltverbot" ?

    Lieferverkehr frei ? Für Behinderte mit dem Blauen EU Schild gilt das nicht!

    Ist die Ausfahrt aus dem Parkplatz "Stadt Cassel " Richtung Drehscheibe auch geschlossen?

  4. Freya

    Anneliese..warum sollte man nicht von der ZiegenhainerStr in die Konrad-Muth-Str. fahren können? Das geht doch noch ganz normal durch den Kreisel unten….

  5. Opa

    In der heutigen HNA wird unter "Hintergrund" berichtet, dass der Kreisel mit Anschlussbereichen laut Dr. Ritz 700.000 € kostet, wovon das Land Hessen  440.000 € übernimmt.

    Dann müsste die Stadt 260.000 € bezahlen, abzüglich der Beteiligung von Schoof.

    War nicht kürzlich von weit über 1 Mill.  ( 1,7 Mill.? )  Gesamtinvestition die Rede?

    Wer weiß mehr?

     

  6. Delf Schnappauf

    zu 12: siehe Pressemitteilung des Hessischen Wirtschaftsministeriums vom 20. 11. 2017

    Ampelkreuzung in Homberg wird Minikreisel

    https://wirtschaft.hessen.de/presse/pressemitteilung/ampelkreuzung-homberg-wird-minikreisel

    "Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im März 2018 und sollen im November 2019 abgeschlossen sein."

    oder hier im Hingucker:

    Land fördert Kreisel: 1,6 Mio. Euro Gesamtkosten

  7. Opa

    Danke, Herr Schnappauf.

    Warum befragt die Mitarbeiterin der Lokalredaktion den Bürgermeister nicht zu den unter- schiedlichen Kostenberechnungen?

    Was einem Opa auffällt, sollte zum journalistischen Rüstzeug gehören.

  8. Scherzbold

    Warum so kleinlich?

    Ein paar hunderttausend Euro mehr oder weniger machen doch in Homberg den Kohl nicht fett (…)

    🙂

  9. Wähler

    Meine Frage lautet:

    Warum klärte der Bürgermeister die Hombergerinnen und Homberger im Gespräch mit der HNA nicht auf, dass (augenscheinlich) Einsparungen vorgenommen wurden?

    Wo und warum?

    Sollen wir für vom Bürgermeister und dem Magistrat für dumm verkauft werden.

    Im Hessischen Fernsehen heißt es in einer Sendung: "Ebbe langts".

    Hochdeutsch: Eben reicht es.  🙂

     

  10. Delf Schnappauf

    zu 9: Weder in der HNA noch aus dem Mund von Bürgermeister Dr. Ritz kann man etwas von dem angekündigten Beitrag der Firma Schoofs Frankfurt für den Straßenumbau lesen. Hat die Stadt das Geld abgerufen oder nicht? Das Schweigen deutet eher darauf, es gibt bisher kein Geld von Schoofs obwohl sie sich selbst dazu verpflichtet haben.

    Aus der Sicht von Schoofs wäre das nachvollziehbar. Solange es keine sichere Realisierungschance gibt, wird man sich hüten weiteres Geld in das Projekt zu stecken.

  11. Dr. Klaus Lambrecht

    Also mir erschließt sich nicht, wie durch diese Baustelle jederzeit die Feuerwehr durchfahren kann, ohne irgendwo aufzusetzen. Das Feuer wartet doch nicht bis die Möglichkeiten zur Ein- und Ausfahrt geschaffen sind. Sonst heißt es immer: Jede Sekunde zählt.

     

  12. Phil Antrop

    Wer macht sich die Mühe und begleitet diese Baumassnahmen mit einer eigenen Dokumentation. Fotos 2- 3 je Arbeitstag mit Begleittexten Einsatz von Maschnen und Personal, Arbeitszeiten, Angaben zur Gestaltung des Baugrundes Material, Verdichtung, Packdicken hinsichtlich der Eignung für Schwerlastverkehr. Da gibt es bestimmt Infos bei Hessen mobil. Hier Wichtig Übereinstimmung zwischen Plan und realität. Zollstock und Kamera reichen da schon.

    Dazu dann evtl. die zeitlichen Vorgaben zum Bauablauf samt den Bauabläufen und den jeweils dem Baufortschritt angepassten Plänen um Teile der Drehscheibe möglichst schnell wieder freigeben zu können ( wenn das je beabsichtgt war?) !

  13. Unke

    @ 12

    Wer die Baumaßnahme begleiten will, der sollte aber sicherlich mehr als offiziell veranschlagten 7 Wochen seiner Zeit einplanen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass realistisch wohl eher 12 Wochen sind und die auch benötigt werden. Aber wir werden das sehen.

    Allen meinen Rufen zum Trotz, ich wünsche allen betroffenen Geschäftsleuten einen langen Atem und Durchhaltevermögen, denn ich befürchte beides wird länger reichen müssen als jetzt vorgegeben.

  14. Heinrich der Achte

    Ich bin zwischen 16.00 und 17.00 Uhr mal durch die Stadt -Marktplatz und Untergasse–gefahren. Ganz schlimm!! Die Stadt war ja schon länger tot, aber nun ist sie mausetot.

    Kein einziger Fußgänger, zwei parkende Autos!!

    Wo soll das hinführen????????????????????????????????? 

  15. Horst Schimanski

    Wie Dr. Lambrecht schreibt, " jede Sekunde zählt."

    Das ist zwar richtig. Für die Dauer der Kreiselbaustelle wird die Freiwillige Feuerwehr aber mit diesem Handicap leben können.

    Bei einem Brand in der Altstadt wird sie über die Holzhäuser Str. anfahren.

    Sobald ein Einsatz vorliegt, der Sondersignale rechtfertigt, sind Verkehrszeichen unter der gebotenen Sorgfaltspflicht tabu.

    Selbstverständlich werden einige Straßen durch die Baustelle zeitlich verzögert erreicht werden.

    Andererseits werden Brandorte z. B.im Bahnhofsgebiet und im Caßdörfer Feld immer  mehr Zeit beanspruchen als in der Altstadt ( wenn sie denn nicht wild zugeparkt ist).

  16. Horst Schimanski

    Ich möchte den Bürgermeister nicht kritisieren….

    Wäre es nicht angebracht gewesen, wenn er seinen Bürgern turnusmäßig ( nicht jeden Monat, aber auch nicht alle 6 Monate ) über den Stand der Großbaustellen EKZ an der Drehscheibe und EKZ am Stadtausgang Richtung Mardorf berichtet hätte.

    Ankündigungen erfolgen pressewirksam, wenn es hakt, herrscht Stillschweigen.

    Das finde ich als Bürger nicht so gut.

  17. Homberger Jeck

    HNA 29. März online

    https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/homberg-efze-ort305309/am-homberger-bindeweg-wird-jetzt-kontrolliert-9737409.html

    Wenn wir schon nicht die Umleitung so richtig kommunizieren, wollen wir wenigstens ein wenig kassieren. Einfach nur ein paar nette Worte, dazu eine kleine Tüte mit Haribo Goldbären als freundliche Geste der Stadt, des Stadtmarketing und der Geschäftswelt geht nicht. Wie man sieht: Experten am Werk !

    Das Foto belegt außerdem die unsinnige Baken Anhäufung an dieser Stelle. DIE stellt nämlich ein mehr an Unsicherheit und Gefahr da. Zwinbt sie doch zu unnötigen Wegen in den Gegenverkehr und das auch noch in diesem Kreuzungsbereich.

    Sorry – das ist das Gegenteil von Ordnung !

    🤡

  18. Homberger Jeck

    Allen ein Frohes Osterfest !

    🤡

  19. Anneliese

    Eine logische Antwort:  warum ist die Engelhardt Breul

    Einbahnstraße? 

  20. Scherzbold

    Homberger Jeck

    Dann will ich doch hoffen, dass damit nicht die fehlenden Einnahmen aus den Parkscheinautomaten kompensiert werden sollen.  🙂

    Im Ernst: Leute, fahrt anständig und beachtet die neuen Verkehrsführungen.

    Sonst machen die KS-ler wieder Witze über uns HR-ler, wenn sie die HNA gelesen haben/lesen. 

    Ein größeres Zusatzschild an den Orteingängen:

                            Achtung, Verkehrsführung im Stadtgebiet geändert,

    könnte manchen Fahrer sensibilisieren.

    Vielleicht stehen schon ähnliche Schilder.  Das muss ich mir mal angucken.

    Nebenbei: Das unentgeltliche Parken in der Wallstr. – bis zu 2 Std. mit Parkscheibe – gefällt mir!

     

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