HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Eingriff in die historische Substanz geplant

Bild Die HNA, hat den Durchblick verloren. Jetzt sieht sie die Homberger Schirnen am Fritzlarer Marktplatz.

Der Architekt Christian Gerlach, der diese Ideen vorstellt, stammt zwar aus Fritzlar, die reale Situation befindet sich allerdings in Homberg.

Die Schirnen in Homberg wurden ursprünglich nicht gebaut, um als Verkaufsstände zu dienen. Sie sind eine Folgenutzung für eine statische Lösung, um die Kräfte aufzufangen, die von oben durch den Kirchplatz nach unten wirken.

Entsprechende konstruktive Bauten mit gemauerten Rundbögen wurden auch an anderen Orten errichtet.

 

BildEin Beispiel befindet sich am Erfurter Dom, ein anderes in Görlitz, direkt an der Neiße.

In Homberg schlossen die statischen Konstruktionen an den Marktplatz an und konnten als Verkaufsstände genutzt werden. Allerdings hatte man schon frühzeitig erkannt, dass es sinnvoll ist, die Vorderfront zu schließen. Dazu wurden wahrscheinlich Bauelemente der nach der Reformation im dreißigJährigen Krieg zerstörten Burg verwendet.

 

Historische Zusammenhänge und Schutz von Kurlturgut scheint der von Homberg bevorzugte Architekten wenig zu berücksichtigen, wenn er die historische Bausubstanz herausreißen und eine Glasfront einsetzen will.

Foto: Görlitz, Pfarrkirche St. Peter und Paul

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12 Kommentare zu “Eingriff in die historische Substanz geplant”

  1. skeptiker

    Und Herr Schnappauf sitzt dann täglich hinter der "historischen" Fassade und schlürft bei diffusem Licht seinen Capuccino…

    Wenn sein Kampf gegen die Glasfronten gewonnen wurde…

  2. Homberger Jeck

    skeptiker

    Herr Schnappauf sitzt lieber auf seinem wunderschönen Garten Grundstück oder im Alten Pfarrhaus und schlürft dort seinen selbstgemachten Cappucino. Auch seine Freunde genießen seinen Service.

    Statt Bonjour Tristesse des Marktplatzes.

  3. Cappuccino

    zu 1

    In Marburg gehe ich gern auch in Restaurants und Cafés, in deren historischen Gebäuden keine großen Glasfassaden eingebaut sind.
    Tagsüber kommt wenig Licht von draußen, das hat mich bei der schönen historischen Umgebung nie gestört, die Beleuchtung war nie diffus.

  4. Homberger Gedanken

    Was soll das denn ???

    Glasfronten an den Schirnen-Katastrophe

    Lasst das bloss so wie es ist.

  5. Heinrich Nistler

    Wer die beiden Ausschusssitzungen diese Woche verfolgt hat, konnte erfahren, dass die Aussichten im Rechtsstreit mit dem Architekten Gerlach bezüglich der Schirnen eher mau bis ungewiss sind. Es wurde auch erwähnt, dass bisher niemand anderes Schadensersatzansprüche geltend gemacht hat. Weder der alte Besitzer, noch der Insolvenzverwalter.  Schadensersatzansprüche könnten wohl auch eher gegen die Stadt geltend gemacht werden als gegen den Architekten, da sie als Bauherr der Kirchplatzmaßnahmen wohl im großen Zuge die Verantwortung trägt.

    Gerade der Hinweis, dass auch der Insolvenzverwalter hier keine Ansprüche geltend gemacht hat ( gegen den Architekten, oder aber vor allen Dingen gegen den Bauherrn, die Stadt), liefert endlich eine ordentliche Begründung für den Kauf der Schirnen. Dieser Kauf, der entgegen den Ankündigungen man werde nur noch Gebäude kaufen wenn man dafür auch Konzepte habe, ein wenig verwunderte, ersparte der Stadt einen Rechtsstreit und der damit vielleicht verbundenen Klärung welche Fehler wirklich gemacht wurden und wer das zu verantworten hat. Auf der anderen Seite war das natürlich auch für den Insolvenzverwalter lukrativ. Ein in dem Zustand nahezu unverkäufliches Objekt konnte zu einem recht ordentlichen Preis verkauft werden und damit die Masse mehren. wie es so schön heißt. Ohne erst einen langwierigen Prozess zu führen. Der Spatz in der Hand und nicht die Taube auf dem Dach. Also eine WinWin Situation.

    Nichtsdestotrotz haben wir die Schirnen jetzt im Besitz der Stadt und müssen uns in irgendeiner Weise darum kümmern. Die drei vorgestellten Alternativen der Sanierung haben alles eines gemeinsam. Die Abdichtung der Schirnen gegen das Wasser vom Kirchplatz wird über einen Putz von innen erreicht. Dieser Putz hält ca. 15 Jahre, dann muss er wieder erneuert werden. Dieser Punkt, dass man die Wasserabdichtung nicht dauerhaft hinbekommt, sondern spätestens alle 15 Jahre eine Generalsanierung durchführen muss (nicht nur streichen. Alle 15 Jahre Rohbauarbeiten !!!), lässt für mich nur den Schluss zu, dass die bisher vorgeschlagenen Nutzungen einfach nicht zu den baulichen Gegebenheiten passen.

    Der Antrag des Magistrats hier gleich die Erstellung der Baugenehmigung für die Gastronomische Nutzung zu beauftragen (Teuerste Nutzung), wird zwar begründet, dass man das dann jederzeit downgraden kann. Aber es ist doch eigentlich schon wieder klar wie es laufen wird. Der Prüfungsauftrag nach Einsparpotentialen und privaten Investoren wird ins Leere laufen. Und spätestens im Frühjahr nächsten Jahres müssen wir dann auch mal vorwärtskommen. Alle Baugenehmigungen sind da und wir dürfen die Substanz nicht auch noch weiter schädigen und wenn wir jetzt was machen, dann machen wir am besten die Maximallösung, damit verbauen wir uns ja nichts. Und dann sind wie immer wirtschaftliche Überlegungen vollkommen überflüssig, dann gilt einfach nur wieder Schöner Wohnen und was dann entschieden wird können wir uns heute in der Glanz- und Glamourskizze in der HNA ansehen.

    Aber das ist dann auch gut so. Wenn es dann mal regnet, dann können Touristen nicht nur das Haus der Reformation besuchen, nein sie haben dann auch noch dieses historische Gewölbe als weiteren Anlaufpunkt. Und im Gegensatz zum Haus der Reformation. Bei dem wir heute abend über eine Erweiterung des Konzeptes sprechen und damit die beschlossenen Ausgaben von 863.000 Euro auf sicherlich 1.000.000 Euro steigern werden, sind diese 300.000 Euro doch ein Schnäppchen.

  6. Frustrierter

    Da haben die aber mit den vielen Weinstuben in Auerbachs Keller in Leipzig alles falsch gemacht.

    Weltbekannt – und das ohne Glasfronten.

    Wie geht denn so etwas?

  7. Mister X

    Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass es in ganz Deutschland keinen Architekten gibt, der eine Dauerlösung gegen den Wassereinbruch parat hat.

    Ich empfehle ein Anfrage bei der

    Bundesarchitektenkammer

    Askanischer Platz 4

    10963 Berlin, Tel. 030 -26394490

  8. Anneliese

    Wie der Name schon sagt: "Keller"

    Die Homberger Schirnen waren vor XXX Jahren offen.

    Außerdem sollte und muß man etwas mit der Zeit gehen.

    Ansonsten gute Nacht Homberg!

  9. Abakus

    Zunächst Danke für die Sachinformation die uns eigentlich der Magistrat oder die Stadt geschuldet haben.

    Zum erforderlichen Putz. Warum setzt man nicht eine Zwischenwand , Fußboden, Decke hinter der das Wasser munter seinem natürlichen Drang ( Schwerkraft usw.) folgend fließt?

    Mit Möglichkeiten dahinter zu gelangen(Sichttüren, Luken) zugleich ein Attraktion der möglichen dort befindlichen Gastronomie usw.

    So wie man die Wasserronne auf dem Marktplatz mit Gittern abgedeckt hat?

    Oder Decke und Wände aus Glas mit Beleuchtung, Holografie usw. als Informationsmöglichkeit.

    Das einzige was Herr G. meiner Meinung beweist, ist seine Fähigkeit schlicht und nichtssagende Fassadengestaltung, kaum orientiert an der Umgebung und den historischen Gegebenheiten. Siehe der Notausgang am ehemaligen Landratsamt.

    Warum macht man keinen Ideenwettbewerb um mal zu zeigen was Bürger Hombergs an Gestaltungswillen besitzen?

    Und so wird auch bei den Schirnen wieder einmal nur die nico to have Mentalität der vermutlich an Seifenopern im TV orientierten und Gebildeten zum Zuge kommen. Die selben die das Ulrich Areal nicht als Entwicklung neuer Stadtkultur sehen, sondern nur die Millionen und Kubikmeter an Beton im Hirn haben.

    Einfach mal in den alten Kommentaren blättern  und lesen, da sind unabhängig von Herbstmärkte oder Klotz genug Möglichkeiten aufgeführt.

  10. skeptiker

    Ob Glasfronten oder nicht,

    Irgendwie muss es ja mal weitergehen und dieser Streit um "wer ist Schuld" geregelt werden.

    Den Vorschlag einer Ideenausschreibung fände ich super, genauso wie man die Position des Architekten und des ausführenden Bauunternehmens öffentlich ausschreiben könnte. Konkurrenz belebt das Geschäft und verschiedene Vorschläge die Kreativität. Zu mal es ja sinnvoll ist die Schirnen so zu gestalten, wie sie auch nach der Sanierung genutzt werden sollen, selbst das steht ja noch nicht endgültig fest 

  11. Distanzbetrachter

    Zu 5) Herrn Nistler

    Danke für Ihre ausführlichen Informationen, die sehr aufschlussreich waren. Bleiben Sie weiter am Ball.

    Hilfreich wäre es auf alle Fälle gewesen, nicht nur in diesem Fall, eine Ideenauschreibung vorzunehmen; einfach auch deshalb, um eine Vielfalt an planerischen Gestaltungsmöglichkeiten kennenzulernen.

    Es ist in Homberg alles zu sehr auf eine Person fixiert, die das bewerkstelligen soll, handelt es sich doch letztendlich um eine eingegrenzte Sichtweise; –  lasst doch einfach mal frisches Gedankengut einströmen…

  12. BĂŒrger 2014

    was helfen denn Ideenausschreibungen wenn diese Ideen dann in den Schubladen der Verwaltung verschwinden…? Der BÜRGER entscheidet mit…… aber eben nicht in Homberg

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