HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

13 Jahre „Belebung der Altstadt“

2003 Januar
Bürgermeister Wagner stellt auf dem Neujahrsempfang seine Pläne für ein Einkaufszentrum Marktplatz Ost vor. Bald ging es nur noch um 28 neue Parkplätze an der Holzhäuser Straße, die auch nicht gebaut werden konnten, weil beim Förderantrag gemogelt wurde. Allein für die Parkdeck-Planung wurde über 100.000 Euro ausgegeben.
 

2003 Dezember

Stadtverordneten geben "Zustimmung zum Verkauf von Grundstücken 'für den Bereich des Herkules-Marktes […] zur Erhöhung der baulichen Ausnutzbarkeit"
 

2004 April
Stadtverordnetenmehrheit fasst den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplans im Bereich Herkules-Markt mit dem Ziel die Verkaufsfläche um 1.300 qm zu erweitern.
 

2007
Ein Factory Outlet Center in Remsfeld soll auch zur Belebung Hombergs beitragen. Der Regierungspräsident verhindert dieses Projekt. Die HNA schreibt am 5.2.2007: "Richtig miese Stimmung, Factory Outlet Center: Der Zweckverband beklagt massiven Gegenwind"
 

2009
Am 28. Mai 2009 beschlossen die Stadtverordneten ein Sondergebiet Einzelhandel in der Hersfelder Straße für Lidl. Es gab 33 Ja-Stimmen und vier Nein-Stimmen.
 

2011
Marktplatz Ost
wurde erneu – diesmal mit einer großen Lösung – vorgestellt. In der Obertorstraße sollten mehrere Gebäude für ein Parkdeck abgerissen werden. Von dern sogenannten Investoren war schon bald nichts mehr zu hören.
Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) bescheinigte der Stadt eine überdurchschnittliche Ausstattung mit Verkaufsflächen und empfahl wunschgemäß ein Einkaufszentrum mit 7.000 qm Verkaufsfläche.
 

2012/2013
Erneuter Planungsvorschlag für Marktplatz Ost, diesmal wurde es unter dem Namen "Markpassage" von der Stadtverwaltung vorgelegt. Für dieses Projekt gab es weder technische noch finanzielle Voraussetzungen.
 

2012
Die Stadtverordneten beschlossen ein Sondergebiet Fachmarktcenter auf der grünen Wiese an der Kasseler Straße, das zur Zeit bebaut wird.
 

2015
Auftaktveranstaltung für ein Einkaufszentrum auf dem Ulirch-Areal. Die vorgelegte Planung hat schwerwiegende Mängel. Wegen des nicht berücksichtigten Schulwegs zum benachbarten Gymnasium musste neu geplant werden.

Die GMA stellt weiterhin eine bereits vorhandene überdurchschnittliche Ausstattung mit Verkaufsflächen in Homberg fest. Argumentiert aber für ein Einkaufszentrum mit 7.000 qm Verkaufsfläche. Mit einem solchen Einkaufszentrum Drehscheibe soll den bestehenden Geschäften Umsatz weggenommen werden. Im Klartext. Die noch bestehenden kleinen Einzelhändler müssen schließen, das betrifft vor allem die letzten Ladengeschäfte in der Altstadt.
 

13 verlorene Jahre und kein Konzept für die Zukunft
Für die Altstadt ist bis heute kein Konzept erstellt worden, wie sie in Zukunft genutzt werden kann. Vorschläge ein solches Konzept erarbeiten zu lassen wurden von den Vertretern der Mehrheitsparteien abgelehnt.

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5 Kommentare zu “13 Jahre „Belebung der Altstadt“”

  1. Abakus

    Dazu gehört auch das Weckesser Gelände.

  2. Anneliese

    2007 Umbau Marktplatz "für den Hessentag"

    2008 Hessentag und danach Fügängerzone und fast keine Parkplätze mehr

    2008 bis heute ein dramatischer Rückgang der Innenstadt

    Die "grüne Wiese" wird immer mehr gefördert und die Innenstadt verkommt zum Museum.

    Und dies wurde von allen Parteien mitgetragen!!!

    Das Ergebnis sieht man ja.

    So ist das eben, wenn "Fachleute" über Dinge entscheiden von denen sie keine Ahnung haben.

    Schade das nicht die gefragt werden die es angeht.

  3. Martin

    So, Herr Schnappauf. Jetzt haben wir gemeckert, aber keinen einzigen Verbesserungsvorschlag gemacht. Der Baumarkt und die mögliche Tankstelle auf dem Schneider-Areal wären keine potenziellen Geschäfte für die Innenstadt. Einen Tierfuttermarkt hätte man dort ggf. noch ansiedeln können, bei einem Elektromarkt wird es größentechnisch auch schon wieder schwierig. Ich bin absoluter Befürworter des EKZ Drehscheibe. Der Handel verlangt nach größeren Verkaufsflächen, die wir in der Altstadt niemals haben werden. Selbst das ehemalige okay/tegut/Rossmann in der Ziegenhainer Straße scheint zu klein – selbst für eine Drogerie. Nun ist es mir doch lieber ein EKZ am Rande der Altstadt zu haben, als im Osterbach oder ganz wo anders. Dadurch wird doch trotzdem die Innenstadt belebt. Die Innenstadt ist ja auch an der Drehscheibe und nicht zwingend am Marktplatz bzw. in der Altstadt. Welche inhabergeführten und ernstzunehmenden Geschäfte haben wir denn noch in der Altstadt, wo sich nicht abzeichnet, dass diese in den nächsten Jahren aufgrund fehlendem Nachfolger schließen werden? Thiele fängt Ende nächsten Jahres an. Was den Handel angeht kann man doch in kleinen, alten Ladenlokalen heutzutage nichts mehr reißen. Was man in der Altstadt ansiedeln kann sind öffentliche Einrichtungen, kleinere Dienstleister, Gastronomie usw.

  4. Distanzbetrachter

    Zu DMS und zu 3)

    Man muss doch wirklich auf diesen „Martin“ mal antworten, da er die Chronologie des Schnappauf ´schen Leitartikels über das Vorhaben „Marktplatzbelebung der letzten 13 Jahre“ entweder nicht begriffen hat, oder nicht begreifen wollte.  

    Es ist die realitätsbezogene, klägliche Wiedergabe eines Bildes, dass Delf Schnappauf zeichnet, welches inhaltlich über die letzten dreizehn Jahre, die politischen Denkmuster der hiesigen Exponenten aufzeigt. Nach dem vermeintlichen Motto: Hannemann, geh du voran… – wird der Entscheidungsträger vorgeschickt, und alle, die in diese Zukunfts-Planungen mit eingebunden sind, klatschen im Takt rundherum Beifall…

    Die Zeiten haben sich eben geändert, und die Ansichten auch…

    Und dass unser „Martin“ mit der Aussage punkten will: “So, Herr Schnappauf. Jetzt haben wir gemeckert, aber keinen einzigen Verbesserungsvorschlag gemacht.“ ist im Grunde der Tatsache geschuldet, dass er ihm, Delf Schnappauf, inhaltlich Recht gibt, und der zweite Teil seines Satzes, eben zu seinem Seelenfrieden beiträgt, Kritik gegen Schnappauf geäußert zu haben.

    Soll Delf Schnappauf denn seine seinerzeitigen über die Jahre gemachten Verbesserungsvorschläge – von denen viele nicht nur ignoriert, sondern teilweise auch mitunter als lächerliche Farce hingestellt wurden, – dies jetzt noch einmal wiederholen…?

    Das muss er sich nun wirklich nicht antun, – und noch eins, – früher wurde man bei falschen Entscheidungen an den Pranger gestellt, heute sitzt man alles aus…

    Und last not least, geschätzter Martin, Sie nehmen anhand Ihres Kommentars zumindest billigend in Kauf, dass Geschäfte der Altstadt, aufgrund dieses neuen Einkaufzentrums schließen müssen.

    Sie sehen die Geschäfteschließung in der Altstadt als notwendiges Übel für die Erneuerung des Ulrich-Areals. Dieser Satz von Ihnen, lapidar in Ihrem Kommentar ausgesprochen, verhöhnt auf makabre Art und Weise, ohne sich über die Konsequenz einer Schließung von Geschäften im Klaren zu sein, nämlich, für die Menschen, deren Familien und Freunde und Bekannte, die es betrifft – und all dies finde ich schon ziemlich dreist und frech. 

    Sie sollten sich schämen…

  5. aus einem Stadtteil

    zu Martin

    Homberg fängt mit Bauwerken wie das EKZ Drehscheibe an, wo solche Dimensionen schon auf dem absteigenden Ast wieder sind.

    Auch ich bin für das EKZ Drehscheibe, doch bitte nicht so groß. Aber mit der Option wenn es läuft, größer zu werden. Dies könnte Homberg besser stehen und man würde auch dann sehen, wie es mit dem Verkehr läuft.

    Da in Homberg, wenn man es ganz genau nimmt, zwei Einkaufszentren zur gleichen Zeit bauen würden, sollten Beide sich etwas mit ihren Plänen zurücknehmen. Da es aber Privatinvestoren sind, kann die Stadt nur Vorgaben machen,  was sie möchte und wie sie es möchte. Die Bauherren, aber können im Endeffekt bauen wie sie wollen.

    Hätten die Geschäfte nach dem Kasernenabzug und dem wegzug des Amtsgerichtes sowie der Schließung des Krankenhauses rechtzeitig ihr Sortiment der verbliebenen Kaufkraft angeglichen, wären vielleicht weniger Schließungen gewesen. Aber das ist ja nur ein Teil davon. Der andere Teil der Schließungen sind Privater Natur, es fehlen Nachfolger weil die Inhaber das Rentenalter erreicht haben und aus der Familie kein Nachfolger da ist.
    Ich als Käufer, kann nicht mehr ausgeben wie ich Verdiene. Was gibt es denn in der Innenstadt noch für mich? Brillen, Schmuck, Mode, Bücher, Brot, Metzgerei. Halt vergesse den Lebensmittelladen an der Ecke. Sonst Eiscafe und Cafe, Pizza. Fahre ich deswegen extra in die Stadt. Um zuerst Parkgebühren zu zahlen, wo ich nicht weiß wie lange ich brauche und dann ob ich das überhaupt bekomme was ich benötige? Nein. Ich fahre da hin, wo ich mir ganz sicher bin das zu bekommen was ich brauche.

    Mit Kindern kauft man da ein, wo es schnell geht und wo man alles bekommt in einem Geschäft, also auf der sogenannten grünen Wiese. Wenn das EKZ Drehscheibe mal steht werde auch ich dort einkaufen, aber nur um zu sehen, ob es sich lohnt. Sollte es dem so nicht sein, kauft man natürlich da weiter ein, wo man vorher eingekauft hat.

    Deshalb bin ich bei der jetzigen Größendimension skeptisch. Zum einen wäre es für die Stadt gut, aber für die Geschäfte in der Innenstadt der Tod. Das vergessen hier sehr viele.

    Daher das ganze kleiner gestalten mit der Option vergrößern zu können. Wäre für den Investor besser und für die Stadt.

     

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