Hessentag: Ein Gewinn für Homberg?
Der Hessentag, eine große Chance für Homberg, so tönt es immer wieder. Den Beweis hat noch niemand seriös angetreten. Prüfen wir es als Bürger selbst. Drei große Bereiche werden genannt in denen Homberg profitieren soll.
- Im Vorfeld durch vorrangige und höhere Zuschüsse zu Baumaßnahmen.
- Während des Hessentages durch den Umsatz der Gäste.
- Danach der Imagegewinn für Homberg der zu größerer Attraktivität bei Touristen und bei der Standortwahl für Gewerbe ansiedlung bemerkbar machen soll.
Vorrangige und höhere Landeszuschüsse
Investitionsvorhaben können fast nur noch mit Zuwendungen des Landes realisiert werden, das ist die Praxis in allen Kommunen. Als Gewinn kann nur verbucht werden, wieviel Prozent darüber hinaus bezahlt wurden.
Das ist bisher nicht ausgewiesen worden, immer wurde nur die Gesamtzuschüsse aufgeführt.
Vorrangige Landeszuschüsse wurden auch gewährt, um etwas zum Hessentag vorzeigen zu können. Vorrangig sind damit auch die Mittel der Stadt über Kredite zu beschaffen, damit die Projekte finanziert werden können obwohl kein Geld da ist. Und die Zinsen kostet wieder Geld der Stadt. Die Beträge, die durch Kredite finanziert werden. verdoppeln sich in der Laufzeit, da muss jedes "Geschenk" genau durchgerechnet werden.
Solche Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind bisher nirgends vorgewiesen worden.
Mit Blick auf den Hessentag sind auch viele Maßnahme finanziert worden, die nur im Hinblick auf den Hessentag durchgeführt worden sind, zum Beispiel die Erschließung des Hessentagsgeländes für spätere Baulandnutzung, obwohl bei rückläufiger Einwohnerzahl und Gebäudeleerstand kein Bedarf dafür besteht. Er ist nur als Rechtfertiung herbeigeredet.
Bei der Entscheidung zum Umbau des Marktplatzes lehnten CDU und FDP rigoros ab, überhaupt zu prüfen, wo man sparen könnte.
Was die Hessentagsgäste an Geld in der Stadt lassen
In der Planungsphase wurde damit geworben wieviel jeder Gast bei einem Hessentagsbesuch ausgiebt. Nur wer macht den Umsatz? Die Kapazität der Homberger Geschäftsleute ist begrenzt und selbst mit Anstrengungen läßt sich diese nur in Maßen ausweiten. Ohne große Gastronomen von außerhalb wird die Versorgung gar nicht sichergestellt werden können. Gut, dafür sind Standgelder an die Stadt zu zahlen. Sie werden die Kosten der Stadt nicht decken. Imagegewinn als Gewerbestandort und bei Touristen
Dass kann jeder Bürger selbst leicht prüfen: Beantworten Sie sich die Frage:
- Haben Sie in den letzten Jahren nach einem Hessentag eine der Städte besucht, um sie sich in Ruhe anzusehen?
- Kennen Sie Geschäftsleute, die ihren Betrieb verlagert, oder eine Neugründung oder Erweiterung aus diesem Grund in eine ehemalige Hessentagsstadt vorgenommen haben?
Ich bin fest davon überzeugt, dass Homberg durch den Hessentag an Bekanntheit gewinnt. Der Hessentagsnewsletter erreicht 9 000 Menschen! Ich glaube auch, dass die entstehenden Bauplätze im Mühlhäuser Feld verkauft werden, da von dort aus Kassel sehr schnell zu erreichen ist. Für Familien hat Homberg hohe Lebensqualität, nicht nur, weil Schulen und Kindergärten hier sind und keine großen Fahrzeiten entstehen. Außerdem gibt es ein gutes kulturelles und sportlichen Angebot. Gar nicht zu reden von der Sicherheit, die heute ein wesentlicher Faktor ist. Der NVV müsste noch verbessert werden. Eine stündliche Schnellbusverbindung direkt nach Kassel wäre gut. Wie sich die Bevölkerungsstruktur wirklich in Homberg entwickelt, hängt davon ab, ob in Kassel oder sogar in Homberg oder im SEK genügend Arbeitsplätze entstehen….
natürlich wird ein kurzfristiger anstieg des bekanntheitsgrades der stadt homberg einsetzen, doch ist es sehr fraglich, inwiefern dies eine dauerhafte besserung der situation hombergs darstellt.
richtig ist, dass die entwicklung der bevölkerungsstruktur von der infrastruktur des sek anhängt, aber diese wird kaum durch 10 tage feierei und trallala verbessert. zukunftsinvestitionen in neue energieformen und eine realistische einstellung auf den alterungsprozess der region sind die einzige chance, auch homberg vor einem wirtschaftlichen gau zu bewahren.
Ich habe mich bereits vor Jahren öffentlich für den Hessentag in Homberg eingesetzt, weil mit der Veranstaltung ein Impuls für Ideen, Planungen und deren Umsetzungen verbunden ist. Maßnahmen und Ideen, die weit über den Hessentag hinausreichen bringen den eigentlichen Gewinn für Homberg. Die 10 Tage sind nur ein Zwischenstop, bisher Erreichtes zu präsentieren. Danach sollte die angestoßene Stadtentwicklung, die Stadtbildpflege, Tourismus und Gastronomie die Chance nutzen, nicht nachzulassen, sondern noch stärker am Image von Homberg zu arbeiten.
Für den Hessentag vermisse ich immer noch den Aufruf an die Bevölkerung, durch kleine aber wirkungsvolle Aktionen, wie Blumenschmuck, Sauberkeit von Strassen, Pflege der Grünanlagen vor den Häusern etc. mitzuwirken.
Es scheinen alle Homberger die 10 Tage Hessentag als Ziel zu haben. Für mich ist der Hessentag eine Station auf dem Weg zum Ziel, denn auch nach dem Fest gibt es noch viel zu tun. Der Weg ist das Ziel, vielleicht gelingt es uns, durch den Hessentag wieder eine Gemeinschaft zu werden, die sich für Homberg einsetzt und wesentlich behutsamer mit dieser historischen Stadtanlage umgeht
Homberg richtet im wahrsten Sinne des Wortes ein Fest für die Hessen aus. Ich glaube nicht, dass die Gewterbe- und Gastronomiebetriebe wesentliche Mehrumsätze dürften die Homberger nicht machen, das Geschäft machen die anderen, siehe den Streit um das Biermonopol.
Es sind 10 – Tage Geschäfte oder -Stände, die wenn überhaupt Umsatz machen.
Nach dem Hessentag sollten wir mit mehr Besuchern rechnen, die dann genauso ein Angebot suchen, wie es beim Hessentag zu finden ist.
Mit Hessentagen ist es auch nicht anders als bspw. mit Bundes-/Landesgartenschauen. Es bringt kurzfristig Geld in die Region, zumindest für einige Handwerks- und Gastronomiebetriebe. Langfristig kann man keinen Zustrom nach Homberg von solch einer Veranstaltung erwarten, dafür hat Homberg leider zu wenig zu bieten. Denn ein gemütliches Städtchen (was leider immer ungemütlicher wird) ist nicht Anreiz genug, um seinen Wohn- und Lebensmittelpunkt zu verschieben.
Einen Nutzen bringt solch eine Veranstaltung zumeist nur wenigen Personen, da sie diesen als Bühne für ihre Selbstinszenierung dienen kann. Das sich durch den Hessentag eine Gemeinschaft für Homberg bilden kann, bezweifle ich. Schön wäre es ja, doch denke ich, das die Ansätze bzw. das Interesse für Homberg zu verschieden ist. Für den einen ist Homberg vor allem Heimatstadt, kulturelles Erbe, Erinnerung etc., für den anderen aber nur Teil oder Stufe der Karriereleiter. Für mich scheinen diese unterschiedlichen Blickwinkel nicht vereinbar.
@Volker Schmidt
Deine prophetischen Worte sind wohl voll eingetroffen.
@Dr. Klaus Lambrecht
“Danach sollte die angestoßene Stadtentwicklung, die Stadtbildpflege, Tourismus und Gastronomie die Chance nutzen, nicht nachzulassen, sondern noch stärker am Image von Homberg zu arbeiten.”
Ein nettes Stimmungsbild aus dem Februar.
Symbol der Umsetzung ist seit Februar die Homberger Homepage.
Und eine Kostenabrechnung kommt bald.