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Offener Brief zum Interview mit Wagner

Ära Wagner endetOffener Brief an Rainer Hahne, Chefredakteur des Extra Tip,
zum Interview mit BĂŒrgermeister Martin Wagner veröffentlicht am 25. Mai 2014: Titel: Ära Wagner endet”

 

Sehr geehrter Herr Hahne,

in Ihrem Interview mit BĂŒrgermeister Martin Wagner haben Sie sich ganz schön anschmieren lassen.

Sie fragten nach seinen Anzeigen, doch er ging lediglich auf das beim Landgericht seit lÀngen anhÀngige Verfahren zum Fördermittelmissbrauch ein.

Zu den Anzeigen, die bei der Staatsanwaltschaft bearbeitet werden, hat er Ihnen keine Antwort gegeben und Sie haben das akzeptiert.
Da ist die Anzeige wegen den falschen Angaben zum Solarpark.
Die Anzeige wegen falscher Angaben zum Förderprogramm Konversion.
Die Anzeigen zu den unter Wert verkauften KasernengelÀnde an den Parteifreund.

Sie gaben sich mit der Aussage zufrieden, es gĂ€be in Homberg tausend neue ArbeitsplĂ€tze. Die Homberger wĂŒrde es schon interessieren wo es diese neuen ArbeitsplĂ€tze gibt.

Sie glaubten Wagner auch die Zahl von 54 Mio. Euro langfristiger Schulden. Leider haben Sie nicht nachgefragt, wie hoch die Schulden bei der Hessische Landgesellschaft (HLG) sind, und wie diese weiter anwachsen.

Sie haben ihm auch abgenommen, dass die gekauften KasernenflĂ€chen bezahlt seien und “in Zukunft dauerhaft ÜberschĂŒsse” bringen. Die Stadt hat die KasernenflĂ€chen nicht bezahlt, die sind auf Pump gekauft. Die “ÜberschĂŒsse” – so es welche gibt – braucht die Stadt um die Hessische Landgesellschaft (HLG) zu bezahlen: 1,3 Mio. Euro Kaufpreis plus 7,8 Mio. Euro Infrastruktrukosten plus Bezahlung der “Verfahrensbetreuung”, plus Zinsen und Verwaltungskosten.

Sie fassen nicht nach, wenn von “HĂ€usern mit tausend Quadratmetern WohnflĂ€che auf fĂŒnf Etagen und einem Bewohner” als Beispiel fĂŒr Leerstand in der Stadtmitte gesprochen wird. Sie kennen Nordhessen und wissen, welche FlĂ€che die Mehrzahl von FachwerkgebĂ€uden gerade in den StĂ€dten hat und dass so große HĂ€user nicht die Regel sind.

Und zum Schluss zitieren Sie Wagner mit “jetzt wurden die Schirnen, das Hotel gekauft.”
Die Schirnen können noch gar nicht gekauft sein, denn sie sind noch gar nicht angeboten worden. Und bitte, welches Hotel hat die Stadt gekauft? Das hÀtte ich als Homberger doch gerne gewusst.

Schade, das Interview zeigt, wie Sie Wagner auf dem Leim gegangen sind.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen
Delf Schnappauf

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13 Kommentare zu “Offener Brief zum Interview mit Wagner”

  1. Bad Man

    "Leider sind viele Maßnahmen lange politisch blockiert worden."

    Von der CDU und FDP Mehrheit bis 2011 und danach von der CDU und SPD Mehrheit.

     

  2. Kritischer BĂŒrger

    Mit Verlaub, Herr Schnappauf. Was erwarten Sie eigentlich von einem Anzeigenblättchen und seinem Chef-Redakteur? Ich erwarte jedenfalls keinen hintergründigen,  schon gar keinen investigativen Journalismus. Da die HNA die Neugier der Leser auch nicht ausreichend befriedigt, müssen die Bürger auf Ihren Blog ausweichen, um Eindrücke zu gewinnen, was sich hinter den Kulissen abspielt.

    Bleiben Sie deshalb weiter "am Ball" !!

     

  3. DMS

    zu 2: Sie haben Recht, Anzeigenblätter gelten nicht als Presse  sondern als gewerbliche Unternehmen, die Anzeigen verkaufen. Der Presserat schließt diese Blätter ebenfalls als Presse aus.

  4. Bad Man

    Interessant:

    Hat sich doch hier im Blog und in der HNA der ein oder andere Hausbesitzer zum qm Preis und Erbschaftsproblemen zu Wort gemeldet. Mit ganz anderen Informationen. z. B. Dr. KLaus Lambrecht.

    https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/leerstehende-haeuser-homberger-altstadt-hausbesitzer-sind-sauer-3336931.html

    Der Bürgermeister ( noch ) spricht seit Jahren von einem Leerstandsregister das angeblich seit Jahren fertig ist und nur noch durch den Stadtmarketinggeschäftsführer aktualisiert wird.

    31. Mai 2012 meldet die HNA (Auszug)

    Noch in der Verantwortung von Meik Ebert sei ein Leerstandskataster erarbeitet worden, mit Hilfe des Förderprogramms Lokale Ökonomie seien einige Läden in der Innenstadt wieder belebt worden, sagte Wagner. Als Beispiel für die Entwicklung in der Innenstadt nannte der Bürgermeister das Ärztehaus. Dort werde es 45 Arbeitsplätze geben.

    https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/neuer-geschaeftsfuehrer-homberger-stadtmarketingvereins-wurde-vorgestellt-2338474.html

    Ein waldgraf kommentiert dort

    • vor 2 Jahren

    "Da kann man der Stadt Homberg gratulieren. Mit Herrn Dr. Richhardt hat man einen Mann gefunden der ein Gewinn für Homberg ist. "

     

    Hier dazu der besagte "Gewinn": ( Auszug ) am 17. Januar 2014

     

    Oft seien die Gebäude in der Hand von Erbengemeinschaften, was Verhandlungen erschwere. Außerdem seien die Mietpreisforderungen oft zu hoch und einige Gebäude in einem desolaten Zustand.

    Im Print dieses Artikels weitere Worte von ihm:

    "Wer dieses Programm nicht wahrnimmt, ist ein Depp“, sagt R."

     

    https://www.hna.de/lokales/fritzlar-homberg/geschaefte-leerstand-homberger-altstadt-3317788.html

     

    Da empfehle ich dann auch die Kommentare zu lesen.

     

    u. a. …. "sagten sich doch schon Erben eines Hauses und beantragten im Februar 2012 Fördergelder. Die Stadtverordneten hörten erst am 14. November 2013 etwas davon."

     

  5. BĂŒrger

    Wagner versucht sich überall einen guten Abgang zu schaffen, alle machen mit, kritische Bürger zensiert, bin gespannt, ob auf den Brief eingegangen wird.

  6. zweiter Homberger

    Hier der öffentliche Brief bei lokalo24.de.

    https://lokalo24.de/news/sie-haben-sich-anschmieren-lassen/478382/

    In diesem Sinne

  7. Stefan Pfeil

    Sehr geehrter Herr Schnappauf,

    sie scheinen sich mit Ihrer Aussage, dass Anzeigenblätter nicht gelten nicht als Presse gelten und daher vom Presserat als Presse ausgeschlossen seien, auf die Aussage des Deutschen Presserates aus dem Jahr 1978, laut dem Anzeigenblätter den „Publizistischen Grundsätzen“, die dem Deutschen Presserat als Richtschnur dienen, widersprechen. Allerdings hat das Hanseatisches Oberlandesgericht im Jahr 2005 festgestellt,. Dass Der Pressebegriff weit und formal aufzufassen ist. Daher fallen auch Anzeigenblätter darunter. Mehr noch: Es verbietet sich eine nach dem Inhalt der Druckerzeugnisse vorgenommene Differenzierung, da sonst der Schutz der Pressefreiheit unzulässig verkürzt werde.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Stefan Pfeil, Homberger Anzeiger

  8. zweiter Homberger

    zu 7.:

    Solch eine Aufklärung wünscht man sich als Leser bei entsprechenden Artikeln.

    In diesem Sinne

     

  9. Stefan Pfeil

    … Wenn die Gedanken schneller als die Finger sind. Der erste Teil müsste selbstverständlich

    "Sie scheinen sich mit Ihrer Aussage, dass Anzeigenblätter aus Sicht des Presserates nicht als „Presse“ gelten, auf die Aussage des Deutschen Presserates aus dem Jahr 1978 zu beziehen, laut der Anzeigenblätter den „Publizistischen Grundsätzen“, die dem Deutschen Presserat als Richtschnur dienen, widersprechen."

    heißen.

    Mit erneuten, freundlichen Grüßen,

     

    Stefan Pfeil

  10. Kommentator

    Zu 7: 

    Zur Sache, nämlich dem Interview mit BM Wagner haben Sie nichts zu sagen?

  11. Bad Man

    zu 9.

    Ach wie lieb.

    Dann sollte sie ihre Pressefreiheit auch für eine kritische Begleitung politischer Ereignisse nutzen, ihren eigenen im Kommentar angemerkten Kodex was die Inhalte von Kommentaren angeht auch umsetzen.

  12. Kritischer BĂŒrger

    zu 10:

    Was soll Herr Pfeil auf Ihre Frage schon antworten? Herr Hahne ist der Chef-Redakteur.

    Der Begriff Chef-Redakteur in Verbindung mit einem Anzeigenblättchen scheint mir überhöht zu sein, verantwortlicher Redakteur wäre angebrachter. Wenn er seinem Chef in den Rücken fällt, wird es ungemütlich für ihn. Trotzdem ist Ihre Frage berechtigt. Auf die Beantwortung werden Sie lange warten müssen…

  13. Leser

    Herr Pfeil, fällt lokalen  Politikern in den Arm, das musste ich selbst beobachten. Was bedarf es der Worte mehr.

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