Schirnen: Neue Pläne aus dem Rathaus
Die Schirnen am Marktplatz sind eine Besonderheit Hombergs. Sie sollten deshalb auch in öffentlicher Hand sein, um Fehlnutzungen in dieser exponierten Lage zu vermeiden.
Die Stadtverordneten haben bereits vor Jahren beschlossen, dass die Stadt die Schirnen erwerben sollen. Soweit besteht Einigkeit.
Bauschäden und Kosten
Die Schirnen sind zur Zeit nicht nutzbar. Bei dem Bau des Kirchplatzes 2008 ist offensichtlich fehlerhaft geplant und gebaut worden. Seitdem dringt an den Rückseiten Wasser ein. Erst wenn diese Schäden behoben worden sind, kann man sehen, ob der Wassereintritt dauerhaft verhindert werden kann. Das ist eine Voraussetzung für die Nutzung und für die Preisfindung.
Im jetzigen Zustand bereits über Kaufpreis und den Ausbau zu reden ist verfrüht. Es ist auch kein vernünftiger Grund ersichtlich, warum die Stadt gerade jetzt kaufen sollte, noch vor der Sanierung des Bauschadens. Die Bauverwaltung hofft aus dem Stadtumbauprogramm noch eine Förderung von 36 Prozent gleich rund 55.000 Euro zu erhalten. Vor zwei Monaten wollte die Stadt aus den Restmitteln des Fördertopfes noch eine "strukturierte Öffentlichkeitsarbeit" und eine "verformungsgerechte Vermessung" des Gebietes östlich des Marktplatzes finanzieren. Solche im Schnellschuss entstandenden Projekte sind kritisch zu berurteilen. In der Vergangenheit haben sich die Berechnungen der Stadt als falsch erwiesen. Siehe dazu die Kostenaufstellung von HLG und Gontermann zu den Folgekosten des Kasernenkaufs. Aus 1,8 Mio. Euro sind 7,8 Mio. Euro geworden.
Umbaupläne
Bei den Schirnen handelt es sich – in dieser Form – um ein seltenes historisches Bauzeugniss, das zu schützen ist.
Der städtische Angestellte, Architekt Gontermann, setzt sich in seinen vorgelegten Plänen darüber hinweg und will die historischen Elemente, bis auf den Türbereich, herausreißen und durch eine Glas-Stahl-Konstruktion ersetzen.
Die Sandsteingewände der Fenster sind erst beim Marktplatzumbau restauriert worden. Ob die Denkmalpflege den neuen Plänen zustimmen wird? Ob überhaupt Fördermittel dafür verwendet werden dürfen, nachdem vor sechs Jahren erst der Erhalt des jetzigen Zustandes gefördert wurde?
Die Außenplanung besteht aus Notlösungen: Eine Plattform, ähnlich der mobilen Bühne während des Sommers, eine Rampe für barrierefreien Zugang zur oberen Gehwegebene, bei der der eine Löwenbrunnen umbaut wird.
Druckansicht
Schon am 26. februar 2008 wurde hier im Ho,berger Hingucker gefragt, welches Konzept des Sadtumbaues man eigentlich verfolge.
https://www.homberger-hingucker.de/?p=218
Februar 2010 Homberger Schirnen sind eine Besonderheit.
https://www.homberger-hingucker.de/?p=2591
Schon kurze Zeit später im März 2010 gab es einen Gestaltungsvorschlag eines fritzlarer Architekten:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=2668
Warum stimmt sich Herr Gontermann nicht mit den Menschen in Homberg ab, die seit jahrzehnten hier tätig sind Hombergs Fachwerkensemble zu erhalten ?
Und im September 2011 konnte man etwas über den verkauf lesen:
https://www.homberger-hingucker.de/?p=3983
Das Einzige das in Homberg in den letzten 10 Jahren zu erkennen ist, ist das Andenken aller möglichen Ideen nur wurde davon keine aber auch nur wriklich annähernd konkretisiert und umgesetzt.
Wie schreib einer mal : Event Hopser !
das Egebnis sind Leerstände, ein Leerstandskataster das bis heute nicht sichtbar wird. Aktivitäten des Stadtmarketing und des Stadtarchitekten die in den letzten 2 jahren ebenfalls erkennbar ohne Erfolg sind. Immer mehr verfällt und man träut seit 18 Monaten und länger neben vielen anderen Träumen auch den des "Haus der Reformation".
Keine Stadt in Nordhessen ist derart erfolglos in der Entwicklung in Richtung Zukunft.
Seit wann sind die Bauschäden bekannt? Wer steht dafür gerade? Die damals Ausführenden? Oder ist mal wieder der Steuerzahler der Dumme?
~~@ Anmerker
Da sie das Thema hier ansprechen, möchte ich Ihnen als Fachwerkliebhaber antworten.
Gestatten sie mir den Hinweis auf den Vortrag von Prof. Eichenlaub, den er zur Thematik Stadtumbau und Bürgerbeteiligung gehalten hat.
Das Wesentliche seiner Ausführungen war, dass die Bürger beteiligt werden und letztlich bestimmen, was sie von Ihrer Stadt, dem Kaufangebot und dem Erscheinungsbild erwarten.
Seit Jahrzehnten setze ich mich für den Erhalt, die Förderung und Weiterentwicklung der historischen Bausubstanz ein, leider mit wenig Unterstützung von den Vereinen, die sich der Geschichte Hombergs verschrieben haben. Solange aber auch die Homberger Bürgerschaft nicht informiert ist, was geplant wird, hält sich der Einzelne zurück.
Das Beispiel der Marktplatzumgestaltung zeigte, dass kaum ein Bürger die Planung erkannt hatte, dann war das Erschrecken groß. Auch damals erfolgte keine offene Bürgerbeteiligung.
Ich bin auch kein Befürworter der Vitalisierung im Sinne von Marktplatz- Ost, denn ich sehe die Altstadt von Homberg als das eigentliche Einkaufserlebnis mit den Gassen und kleinen Läden.
Als Vorsitzender des Heimatmuseums setzte ich mich für den Kauf der Schirnen ein, der Vorstand unseres Vereins bewilligte seinerzeit 10.000,00 DM, wir boten das Geld der Stadt an. Unser Schreiben wurde nie beantwortet, seinerzeit wollte Herr Groß einen Laden in den Schirnen einrichten.
Ich bin für den Ankauf der Schirnen, jedoch gegen eine äußere Umgestaltung, denn damit würde ein Charakteristikum des Homberger Marktplatzes verloren gehen. Eine Glas -Stahlfassade lehne ich wie die Umgestaltung des Marktplatzes ab. Auch wenn er mir nicht gefällt, so ist er jetzt aus einem Guss. Ich kann also auch nicht die Haltung der SPD verstehen, die die Planung akzeptierte. Als ich bei der Planung des Marktplatzes bat, den Nordbereich für die Gastronomie zu erweitern, war die Antwort des Bürgermeisters, dass die Besucher lieber im Schatten sitzen. Ich hätte mir auf der der Nordseite eine breite Treppe zum Sitzen – mit breiten Absätzen auf voller Länge gewünscht. Multifunktional für Gastronomie aber auch als Bühne vor der Kirchenkulisse. Als ich und andere Personen Kritik an der Umsetzung der Planung Marktplatz übte, wurde ich der Lüge bezichtigt.
Ich bedauere, dass die Verantwortlichen nie die Stadt in Ihrer Gesamtheit im Blick haben. Wir haben so eine einmalige Fachwerkkulisse, die es zu erhalten gilt.
Vielleicht erreichen Sie es, dass unsere geschichtstragenden Vereine jetzt wach werden. Als ich diese vor zwei Jahren anschrieb, als das sogenannte Quartier abgerissen werden sollte, erhielt ich keine Antwort auf meine Email. Damals wollte man nur, dass die Sprossenfenster in den Fassaden erhalten bleiben. Dass Gebäude auch eine vierte Dimension haben, nämlich die Geschichte des Gebäudes und Ihrer Bewohner oder Nutzer, scheint weitgehend unbekannt zu sein.
Ich hoffe und wünsche mir, das die Homberger sich endlich zu Ihrer Altstadt bekennen, wie es bei der Bürgerversammlung zur Ideensammlung 2008 in der Stadthalle war.
Die Bauschäden wurden doch damals bei der Sanierung des Kirchplatzes in Kauf genommen.
Man hat doch damals schon gewusst das Wasser eindringen kann/muss.
Der durchführende Baubetrieb hatte auf die fehlende Isolierung sprich Wasserdurchlaufschutz hingewiesen und gesagt das man die Arbeiten so nicht durchführen kann weil es Laienhaft sei.
Das er auf die Mängel hingewiesen hat und die Arbeiten dennoch weiter durchführt/durchführen muss , wurde Ihm sogar bescheinigt sprich Unterschrieben.
Wurde damals auf eine Fachmännische Sanierung verzichtet weil es teurer gewesen wäre vernünftig zu isolieren und für Wasserablauf zu sorgen ?
Nun sieht man was man davon hat. Dem Bauunternehmer kann man keinen Vorwurf machen.
Dieser leerstand ist leider auch Hausgemacht. ein Privatmensch würde So nie bauen bzw sanieren ………..