Tourist-Information am Marktplatz ohne VorankĂŒndigung gerĂ€umt
Dr. Klaus Lambrecht
– Gastbeitrag –
Mit Begeisterung wurde in den Jahren um 2010 begrüßt, dass das ehemalige Haus Wicke denkmalpflegerisch saniert werden sollte, um anschließend am Marktplatz die Homberger Tourist-Information unterzubringen. Zum Tag des Denkmals wurde die Baustelle von vielen Besuchern mit großem Interesse besichtigt.
Die baulichen Besonderheiten wie der Keller oder das historische Pflaster wurden bestaunt und bewundert. Seit der Eröffnung am 22. März 2011 war das Gebäude die Anlaufstelle für zahlreiche Besucher der Stadt aus Nah und Fern.
Damit ist nun Schluss, das Gebäude wurde heute geräumt.
Ich weiß, dass viele ehrenamtliche Helfer hier an Wochentagen und am Wochenende ehrenamtlich Dienst gemacht haben, gerne standen sie Ratsuchenden helfend zu Seite. Aus Gesprächen weiß ich auch, dass sie dies gerne gemacht haben und selbst bei vielen Gesprächen mit Besuchern etwas profitiert haben.
Die Tourist-Information war auch Anlaufstelle für Personen aus aller Welt, die auf den Spuren ihrer Vorfahren waren und dort nachfragten, an wen sie sich wenden konnten, um Auskunft zu erhalten. Zahlreiche Vermittlungen von Gästewohnungen, Übernachtungsmöglich-keiten waren hier zu erhalten und auch Empfehlungen zu den gastronomischen Einrichtungen in und um Homberg.
Das Gebäude und seine Nutzung möchte ich als Institution bezeichnen.
Es gibt Rätsel auf, warum es heute, am Donnerstag, dem 8. April 2021 ohne Vorankündigung geräumt wurde – wie ich selbst beobachtet habe. Es erfolgte auch nicht der angekündigte Umzug ins gegenüberliegende ehemalige Deutsche Haus, wie es in der HNA vom 25. April 2019 angekündigt worden war.
Im Parlament wurde meines Wissens ebenfalls nicht darüber diskutiert, dabei war es ja gerade politischer Wille, dies Gebäude als Anlaufstelle für Besucher der Stadt zu nutzen. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Maßnahmen des Magistrates hatte sich dieses Projekt bewährt und gelohnt.
Ich bin mir sicher, nach Corona hätte das Haus wieder interessierte Besucher der Stadt angezogen, um Rat zu suchen. Wie und wo jetzt diese freundliche und kompetente Beratung erfolgt ist wieder einmal unbekannt.
Digitale Möglichkeiten werden diese Beratung nicht ersetzen können.
