HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

SicherheitsgefĂŒhl der BĂŒrger: Wo bleiben die Befragungsergebnisse?

  
Am 18. Oktober 2018 wurde der CDU-Antrag zur Sicherheitsbefragung in Homberg beschlossen.

Im April 2020 fand diese "Sicherheitsbefragung in Homberg (Efze)" im Rahmen der    Sicherheitsinitiative KOMPASS des hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport statt.
Die Bürgerbefragung wurde von Frau Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professur für Kriminologie im Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Gießen durchgeführt . Für die Kosten wurden 6.500 Euro im Haushalt 2019 vorgesehen. Quelle

3740 ausgewählte Bürger wurden angeschrieben. 
785 Personen füllten den Fragebogen aus.
21 %der Befragten war mehr, als für eine repräsentative Befragung notwendig ist, wie es in einer Vorlage einmal hieß.

Die Rücklaufquote für eine repräsentative Befragung muss bei 5 –10 % der angeschriebenen Stichprobengruppe liegen. Bei Befragungen in den anderen KOMPASS-Kommunen belief sich diese auf erfreulich hohe 23 –25 % 

Quelle: VL136/2019

Am 29. Juni 2020 war die Befragung abgeschlossen.
   

Warten auf die Ergebnisse

Im Juli 2020 gab der Magistrat einen Sachstandsbericht:

Im Rahmen der Bürgerbefragung innerhalb der Sicherheitsinitiative KOMPASS wurden Homberger Bürger*innen u.a. darum gebeten, Ort zu benennen, an denen sie sich bei Tag oder Nacht unsicher fühlen. Diese Befragung wird im Herbst 2020 von der Universität Gießen ausgewertet. Die hieraus resultierenden Ergebnisse werden zusätzliche fundierte Erkenntnisse für das weitere Vorgehen und den weiteren Umgang mit dem Thema: „Sicherheit in Homberg“ und Einsatz eines Streetworker*in aufzeigen. Quelle

Am 22. Oktober 2020 heißt es:

Die Auswertung der Fragebogenaktion der Sicherheitsinitiative KOMPASS steht weiterhin aus. Sie wurde von der Universität Gießen für den Herbst 2020 zugesagt. Hieraus werden sich weitere Erkenntnisse und ein weiteres Vorgehen mit dem Thema „Sicherheit in Homberg“ ergeben.

Am 19. November 2020 lag noch immer keine Auswertung vor.
  

Warum liegen die Ergebnisse in Gudensberg vor, aber nicht in Homberg

In Gudensberg hatten sich 921 Bürger beteiligt. Die Ergebnisse wurden am 19.12.2020 veröffentlicht. Obwohl für Homberg 136 Fragebögen weniger auszuwerten waren, liegen die für Herbst angesagten Ergebnissen noch nicht vor

Beim Stand der heutigen Hilfsmittel ist es nicht verständlich, warum in einem halben Jahr für knapp 800 Fragebögen noch keine Ergebnisse vorgelegt worden sind. Waren die Ergebnisse nicht so, wie man sie gerne gehabt hätte?

  
Sinnvoller Fragebogen?

Beim Blick in den Fragebogen scheinen Fragen nicht zum KOMPASS-Programm  zu passen, in dem es ausdrücklich um das Sicherheitsempfinden geht. Nach Wirtschaftskriminalität und Korruption wurde zum Beispiel nicht gefragt, stattdessen:
  

Bitte geben Sie an, ob Sie folgender Aussage zustimmen
bzw. nicht zustimmen:

Aus meiner Sicht besteht ein dringliches Problem von Homberg (Efze) in Bereichen der Infrastruktur.

Das äußerst sich folgendermaßen: Bitte wählen Sie einen oder mehrere Punkte aus der Liste aus.

Wohnraum ist zu knapp. Es müssen mehr Baugebiete ausgewiesen werden

Der öffentliche Nahverkehr müsste besser ausgebaut sein

Das Verkehrskonzept der Stadt muss verbessert werden

Müllentsorgung muss verbessert werden

Freizeitangebote müssen verbessert werden

Öffentliche Bauvorhaben kommen nicht voran

Die Straßen / Gehwege müssen saniert werden

Einkaufsmöglichkeiten müssen verbessert werden

Schulen müssen saniert / erweitert werden

Kindertagesstätten müssen saniert / erweitert werden

Ich stimme keinem der genannten Punkte zu

Sonstiges, und zwar…

Das Programm KOMPASS scheint eher eine Werbeaktion für die Landesregierung zu sein, nach dem Motto: Wir tun irgend etwas.

Foto: Maßnahme für höheres Sicherheitsgefühl der Bürger angebracht im November 2018 siehe hier

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