HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

2008 – 2021 Informationen zur Kommunalpolitik in der Kreisstadt Homberg (Efze) – ab 2021 HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

Baukosten gestiegen, Architektenhonorar gesenkt – wie passt das zusammen?

Auszug aus dem Brief des Architekten Christian Gerlach, Fritzlar an den Magistrat zu den Mehrkosten des Kindergartenbaus in Mardorf

 

Neue Mehrkosten

Ursprüngliche Baukosten  1,1 Mio. Euro

1. Mehrkosten-Forderung   400.000 Euro = 36 Prozent

2. Mehrkosten-Forderung    105.000 Euro = 10 Prozent

BAUKOSTEN. 1,605 Mio. Euro

 

Fragwürdige Begründungen

In der Erläuterung des Magistrats werden die Mehrkosten auf "die Außenanlage und das Einmessen" zurückgeführt.

Der Architekt schreibt jedoch:

"Außenanlage: resultierend aus diversen Umplanung wegen Grundstücksverhandlungen mit Hr. Gröschel, der Größte Faktor hierbei sind Erdbewegungen, Stützarbeiten, Mutterboden wurde wie ursprünglich vereinbart nicht abgenommen, somit fielen  z.B. Deponiekosten an." (Schreibweise nach dem Original, Hervorhebung durch Hingucker)

Der Magistrat informierte die Stadtverordneten nicht über "diverse Umplanungen", "Grundstücksverhandlungen", "Erdbewegungen", "Stützarbeiten",  "Abnahme von Mutterboden" und  "Deponiekosten". Die Begründung des Magistrats ist nicht transparent.

Bereits im März 2019 wurden Mehrkosten von 400.000 Euro genannt.
Normalerweise wird vor Baubeginn geplant, kalkuliert und die notwendigen Verträge geschlossen. In Homberg geht es anders, nicht nur bei dem Kita-Bauprojekt in Mardorf.
Aus welchen Grund gab es Umplanungen und wer ist dafür verantwortlich?
Wieso waren wegen Grundstücksverhandlungen Umplanungen notwendig geworden?
Wieso wird eine Vereinbarung, also ein Vertrag, über die Abnahme von Mutterboden nicht eingehalten oder rechtlich geklärt?
Mutterboden und Deponiekosten, das passt nicht zusammen, Mutterboden darf nicht auf Deponien verbracht werden. Mutterboden ist wertvoll und kann an anderer Stelle eingebaut werden.
Die sogenannte Erläuterung für die Stadtverordneten ist nicht schlüssig.
  

Grundstücksverhandlungen

Das Nachbargrundstück ist der Teil, der ursprünglich nicht im Kaufvertrag enthalten war. Dieses Fläche wurde aber für die Ausweisung der Parkplätze gebraucht. Dieses Grundstück musste auch noch von Kroeschell gekauft werden. In dieser Zwangslage hat ein Eigentümer leichtes Spiel und kann den Preis nach oben drücken. Bisher ist nicht bekannt, zu welchem Preis dieses Teilstück von der Stadt erworben wurde. Die Stadt hatte schon bei dem ersten Grundstückskauf nicht das preiswertere Grundstück, sondern von Kroeschell das teurere Grundstück gekauft, also bereits gegen das Sparsamkeitsgebot verstoßen.

Sind die Grundstückskosten in dieser Nachforderung versteckt?
  

Architekten-Honorar

Warum verzichtet der Architekt auf 41.500 Euro Honorar? Auf diese Frage gibt es keine Antwort, weder vom Architekten noch vom Magistrat. Ist die Honorarreduzierung ein Ausgleich für Fehler des Architekten? Architektenhonorare richten sich nach der Höhe der Baukosten. Höhere Baukosten führen in der Regel zu höhrern Architekten-Honoraren. Das Honorar müsste  wegen der erneuten Mehrkosten steigen. Warum werden die Gründe nicht genannt? Die Stadtverordneten haben ein Anrecht zu erfahren, wie der Magistrat mit den Steuergeldern der Bürger umgeht.

siehe auch

Unglaubwürdig: Von 35.000 auf 400.000 Euro Mehrkosten beim Kita-Neubau Mardorf

Das Mardorfer Grundstücksgeschäft

Mardorf: Deutliche Worte im Ortsbeirat

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