Ärztezentrum will Steuern sparen – und mittels Stiftungen Nashörner in Namibia fördern
Was hat das Homberger Ärztehaus mit Nashörner in Namibia zu tun?
Diese Frage stellte sich, nachdem am 31. Juli 2019 das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das das Ärztehaus am Obertor betreibt, zu einer gemeinnützigen GmbH umfirmiert wurde. Die Gemeinnützigkeit wurde unter anderem begründet mit:
Zweck der Gesellschaft ist die Förderung gemeinnütziger Stiftungen, insbesondere
– die Förderung anerkannter Stiftungen zum Schutz der natürlichen Artenvielfalt der Tierwelt in Namibia, zum Schutz der natürlichen Landschaft Namibias
– sowie die Förderung von gemeinnützigen Stiftungen zum Erhalt der Nashörner (§ 52 Abs. 2 Satz 1 Nr. 14 AO)
Der Journalist Matthias Holland-Letz aus Köln ist Autor des Buches "Scheinheilige Stifter". Er hat auch zum Homberger Ärztehaus recheriert. Im Blog zu seinem Buch hat er darüber unter der Überschrift veröffentlicht:
Ärztezentrum will Steuern sparen – und mittels Stiftungen Nashörner in Namibia fördern
Hermann Rohlfs ist ein umtriebiger Mann. Der Apotheker und Unternehmer leitet nicht nur die „Rats-Apotheke“ im Örtchen Uslar bei Göttingen. Seine Familie tritt im nordhessischen Homberg/Efze auch als Investor eines Ärztezentrums auf, Träger ist die „MVZ am Obertor GmbH“. Innere Medizin, Gynäkologie, Palliativmedizin, Psychotherapie sowie ein Dialysezentrum sind hier zu finden, 2017 gab es 14 Beschäftigte.
Hermann Rohlfs vermietet in Namibia Lodges an Touristen
Alles ist im Beitrag von Holland-Letz nachzulesen.
Eigentümer des Gebäudes des Ärztehauses und damit Geschäftspartner von Hermann Rohlfs ist die Stadt Homberg, vertreten durch den Magistrat. Die Stadt hat das Gebäude von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) gekauft, die es im Auftrag der Stadt zum Ärztehaus umgebaut hat.