HOMBERGER HINGUCKER MAGAZIN

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Schirnen als Eisdiele nicht zu Ende gedacht


Der Umbau der Schirnen zeigt sich jetzt durch die großen Glastüren. Die HNA berichtete über die Baumaßnahmen. Der Architekt wärmt wieder die alte und falsche Geschichte zum Wasserschaden auf. Man habe die Fläche unter der Linde nicht aufreißen und neue abdichten können, das sei zu teuer gewesen, wird der Architekt Hess zitiert. Das wird immer wieder vorgetragen, um von den Verantwortlichen abzulenken. Es fällt nicht einmal auf, dass die Linde gar nicht über der Schirne steht.

Der Ausbau der Schirnen wird weitere Zerstörungen zu Folge haben.

Foto: Schirnen Innengewölbe 1995 mit typischen Zeichen für die Kellerfeuchtigkeit
 

Der Wasserschaden

Das eindringende Wasser in der rechten Schirne gibt es erst, seitdem der Kirchplatz umgebaut wurde. Die Schirnen und die Linde stehen seit 500 Jahren, ohne dass es diese Art des Schadens gab.

Bereits vor der Ausführung der Bauarbeiten am Kirchplatz oberhalb der Gewölbe hatte eine Baufirma darauf hingewiesen, dass es bei der geplanten Bauweise zu Schäden kommen kann, und dass die Firma deshalb die Gewährleistung ablehnt. Die Bauherren Stadt und Kirche haben die Warnung ignoriert und trotzdem wie geplant gebaut. Es sollte rechtzeitig für den Hessentag fertig werden. Seitdem gibt es den Wassereintritt.

Vor einem Jahr  stellte eine Firma einen Innenputz vor, der das Gewölbe von innen absolut abdichten sollte. Das wird jetzt so nicht gebaut. Warum?
 

Klimaanlage im Keller?

Jetzt soll eine Klimaanlage an der Gewölbedecke dafür sorgen, dass das Wasser abtransportiert wird.

Kann das funktionieren, wenn im Sommer die Glastüren nach außen offen stehen?
Die Schirnen sind wie ein Keller. Es gibt eine gewisse Grundfeuchte durch die unterirdische Lage. Auf dem alten Foto von 1995 weisen Flecken auf dem Putz auf die Grundfeuchte hin. Das war in der Vergangenheit kein Problem, als dort Obst, Gemüse und Blumen verkauft wurden.

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass man Keller nicht dadurch trocknet, indem man an warmen Sommertagen lüftet. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit tragen als kalte. Die warme Luft kühlt an den Steinen im Gewölbe ab, das Wasser fällt aus. Das Gewölbe kann zur Tropfsteinhöhle werden, zumal der Basalt nicht viel Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Wenn im Sommer die Türen nach draußen geöffnet sind, kann der Innenraum nicht mehr mit der Klimaanlage getrocknet werden, denn es strömt ständig warme, feuchte Luft nach.

Wenn in der Winterpause die Eisdiele geschlossen ist, läuft dann die Klimaanlage weiter?
Wie passt das zu dem Klimakonzept der Stadt? Die Klimaanlage braucht Strom.

Das Problem des Wassereintritts ist nicht gelöst worden. In diesem extrem regenarmen Sommer ist das noch nicht weiter aufgefallen. Sobald aber wieder starke Regenfälle Wassermengen bringen, wird sich zeigen, was diese Scheinlösungen zur Folge haben.

Die Feuchte und das eintretende Wasser wird über kurz oder lang auch den geplanten Holzfußboden zerstören. Wer legt sich schon einen Holzboden in den Keller?
 

Auf der Sonnenseite

Die Schirnen liegen auf der Sonnenseite des Marktplatzes. Im Sommer wird Sonnenschutz notwendig sein, das verändert und beeinträchtigt die Sicht auf das seltene Kulturdenkmal Schirnen.

 
Barrierefrei

Der Bürgermeister will Barrierefreiheit herstellen. An diesem hervorgehobenen Platz in der Stadt gilt das nicht. Mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl kommt man nur zu den Schirnen, wenn man den Weg zur Obertorstraße kennt, um von dort wieder zur Eisdiele zurück zu fahren.

Dort angekommen sperren zwei Stufen den Zugang in die Eisdiele. Auf dem Burgberg sollen 85.000 Euro ausgegeben werden, um zwei Stufen zu überwinden, die durch einen Planungsfehler entstanden.

Noch im Februar versprach der Architekt Hess, dass alles behindertengerecht umgebaut werde. Das Ergebnis ist jetzt zu sehen.
 

Absturzkante

Tische und Stühle vor den Schirnen müssen Platz für die Fußgänger lassen. Der Platz an der Kante zum tiefer liegenden Marktplatz ist nicht sehr groß und damit gefährlich. Wenn Stühle an der Kante stehen: Wie leicht ist jemand mit dem Stuhl nach hinten gerückt und stürzt über die Kante auf den Marktplatz. Sollte der Weg für die Fußgänger an der Kante vorbeiführen: Auch das ist bei dem engen Platz nicht ungefährlich. Wird nun noch ein Geländer als Absturzsicherung angebracht?

Es zeigt sich, dass weiterhin nichts richtig durchdacht ist. Die Schirnen sind und bleiben ein Kulturdenkmal, auch wenn es jetzt wieder ein privater Bauherr ist. Wie mit den Schirnen umgegangen wird, liegt im öffentlichen Interesse.

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