Goldene PlÀne und harte Fakten
Bis zu eine Million Euro will die Kreissparkasse an der Drehscheibe investieren. Der Vorsitzende des Vorstands Gille war gekommen, um dies den Mitglieder des Bauausschusses und den zahlreichen Zuhörern mitzuteilen. Er brachte auch einen Architekten mit, der die Pläne vorstellte. Doch niemand berichtete darüber, nicht die HNA oder der Anzeiger, nicht der Bürgermeister auf der Homepage oder auf dem Newsletter der Stadt. Warum freute sich niemand?
Die goldenen Pläne
Die Sparkasse möchte auch vom Einkaufszentrum einen Zugang vom Parkdeck schaffen, so dass die Kunden von dem Eingang an der Drehscheibe durch die Halle zum Aufzug gehen können, mit dem sie direkt bis zum Parkdeck oder in die Verkaufsebene darunter gelangen können.
In der Halle wird dann kein Platz mehr für Ausstellungen sein. Die Kreissparkasse möchte ihren "Hinterhof" an der Kasseler Straße auch schön gestalten. Die Fluchttreppe aus der engen Tiefgarage, die Lüftungsschächte und Klimageräte sollen umbaut werden. In diesem Zuge soll auch an der Kasseler Straße ein Raum von 55 qm Größe entstehen, den die Kreissparkasse kostenlos zur Verfügung stellen will, um dort die Schätze der Region vorzustellen. Das können Ausstellungen von Handwerkern sein, von regionalen Produkten und vieles mehr. Der lange Gebäuderiegel soll den Namen "Homberger Schatzkiste" tragen. Um das zu unterstreichen, soll die Außenseite mit goldenen Trapezblechen gestaltet werden. Der Vorsitzende versäumte nicht darauf hinzuweisen, dass aus diesem Blech auch die 20 Cent-Münzen gestanzt werden.
Zwischen dem bestehendem Gebäude und der "Schatzkiste" ist ein Aktionsraum geplant, der auf der Südseite oberhalb des Parkdecks einen Ausblick bietet, vom "Balkon", wie er es nannte; von dort der Blick über die 250 Stellplätze.
Die Präsentation findet sich hier.
Animationsfoto zur Planung: Für diese Bürogebäude gibt es keinen Bedarf in Homberg
Die harten Fakten
Der geplante dreigeschossige Anbau an die Kreissparkasse wird nicht gebaut. Auch nicht das Gebäude, in dessen Erdgeschoss eine Apotheke angesiedelt werden sollte. Der Grund: Es fanden sich keine Mieter für die Büroflächen. Es gibt dafür in Homberg keinen Bedarf, so der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse.
Auch im Dienstleistungszentrum der Sparkasse in der Mühlhäuser Straße sind Büroflächen freigeworden. Dort ist eine Fremdfirma ausgezogen, die für die Sparkasse gearbeitet hatte. Aus dem Sparkassengebäude an der Drehscheibe sollen 20 Mitarbeiter in das Dienstleistungszentrum umziehen. An der Drehscheibe werden die Büros von 20 Mitarbeitern frei werden. Das ist auch der Grund, warum die Sparkasse ihr Parkplatzangebot auf dem Parkdeck reduziert. Sie braucht diese Plätze nicht mehr. Der Standort an der Drehscheibe wird ausgedünnt. Außer den Automaten werden nur noch wenigen Mitarbeiter dort bleiben. Mit anderen Worten: An der Drehscheibe entsteht Leerstand.
Die Sparkassen-Niederlassung in Homberg ist im Kreis die mit dem geringsten Umsatz. Es ist also aus Sicht der Sparkasse nur folgerichtig, in Homberg zu schrumpfen. Ein weiterer Schritt im Niedergang Hombergs.
Wie passt da die Ankündigung von einer Investitionssumme von einer Million Euro?
Es passt nicht zusammen, es ist nur das Geschenkpapier, mit dem versucht wird, den Niedergang zu kaschieren.