3 Mio. Projekt: Die Argumente der Parteien
Wie gewissenhaft sich die Homberger Parteien mit einer Entscheidung über einem 3-Millionen-Projekt beschäftigen, zeigen die Äußerungen der jeweiligen Sprecher in dem Protokollauszug.
Bürgerliste Homberg (BL)
Herr Pfalz kritisiert die zahlreiche Bauprojekte in der Altstadt und stellt eine hektische Betriebsamkeit und Eile bei der Verwirklichung des zukünftigen Multifunktionshauses fest. Er merkt weiterhin an, dass seine Fraktion wegen der geringen Planungszeit nicht ausgiebig über das Thema beraten konnte.
Bündnis90/Die Grünen
Herr Höse führt aus, dass man hier über die Entwicklung und Revitalisierung der Altstadt spreche. Es ist ein großer Handlungsbedarf für die Mobilisierung der Altstadt erforderlich. Die avisierten Fördergelder versetzen die Stadt in die Lage dieses Quartier der Altstadt zielführend zu entwickeln, so Herr Höse.
CDU
Herr Hass unterstreicht die Ausführungen von Herrn Höse und unterstützt die vorgesehene Lösung, weil es sich hier um eine zielführende städtebauliche Entwicklung der Altstadt handelt. Das Quartier wird mit Institutionen aufgewertet, die wichtig für Homberg sind, wie z. B. die Elternschule.
FWG
Herr Groß regt an eine Strategie zu entwickeln, die kreisweit agierende Dienstleister am Markplatz ansiedelt und die Menschen dazu bewegt hier zu arbeiten und zu verweilen. Hier ist Eile geboten, dass die Fördermittel sinnvoll eingesetzt und wirksam werden, so Herr Groß.
SPD
Herr Gerlach merkt an, dass man sich in einem systematischen Prozess befinde und daher weiter planen und gestalten muss. Das Multifunktionshaus ist hinsichtlich der Projekte der Altstadt ein Mosaikstein in der Altstadt und es ist unsere Pflicht, das Beste für Homberg zu ermöglichen, so Herr Gerlach.
Im Privatleben würde jeder Kauf eines Autos oder einer Küche länger diskutiert und abgewogen werden.
Parkinsons Gesetz erneut bestätigt
Die Entscheidung über Marktplatz 15 ist wieder einmal ein schlagender Beweis für die universelle Gültigkeit des Parkinsonschen Gesetzes und zwar hier der des Gesetz der Trivialität:
"Die auf einen Tagesordnungpunkt verwendete Zeit
ist umgekehrt proportional zu den jeweiligen Kosten."
Diese ironischen Gesetze stellte der englische Soziologe C. Northcote Parkinson 1957 auf.
"Das bedeutet, dass in Diskussionen die einfachsten Themen am ausführlichsten diskutiert werden, da davon die meisten Teilnehmer etwas verstehen (The matters most debated in a deliberative body tend to be the minor ones where everybody understands the issues) – und nicht die Themen, die am wichtigsten sind. Inkompetenz in wichtigen Sachfragen wird durch ausführliche Wortmeldungen zu trivialen Punkten kompensiert, wodurch es immer wieder zu verheerenden Fehlentscheidungen und Fehlallokation von Ressourcen komme." Wikipedia